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Judastöchter

Titel: Judastöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Tasche mit der Walther Halbautomatik.
Warum sollte ein Zimmermädchen die Türklinken abwischen, wenn noch jemand …?
    »Immer her damit, Mister Wilson! Das ist ausgezeichnet. Senden Sie es mir bitte als Mail.«
    Wilson sah, dass das Licht neben dem elektronischen Kartenleser auf Rot umsprang. Die Hoteltüren verriegelten sich nicht von selbst.
Was stimmt hier nicht?
    Das Zimmermädchen schaute über die Schulter zu ihm. Dieses Mal lächelte sie nicht. Sie kramte zwischen ihren Fläschchen mit Reinigern und hob einen neuen Lappen an, in dem etwas Festes steckte.
    Wilson drehte sich leicht zur Seite und zog die Waffe, hielt sie am langen Arm neben dem Körper, um sie zu verbergen.
    Die Touristenkarawane hatte mit ihren Koffern eine kleine Wagenburg errichtet und ließ nur einen schmalen Spalt, durch den Wilson das Zimmermädchen beobachten konnte.
    »Sie bekommen es im Verlauf der nächsten Minuten. Wenn ich Ihnen noch irgendwie weiterhelfen kann, dann …«
    Das Zimmermädchen machte einen schnellen Schritt zur Seite und stand vor Wilsons Raum, öffnete die Tür.
    What the …
Er ließ das Handy fallen, legte mit beiden Händen an und schoss durch die Lücke zwischen den Gästen. Die Kugeln sausten an den Gesichtern der Leute vorbei.
    Das erste Projektil erwischte das Zimmermädchen in die Schulter; das zweite hätte sie in den Hals treffen sollen, aber sie warf sich mit unglaublicher Geschwindigkeit nach vorne. Durch die Tür.
    Wilson blieb ruhig. Er hatte vier Zimmer gebucht – und in keinem davon lag Elena. Ein Zimmer hatte er mit anderen Gästen getauscht, denen er den Wechsel mit zweihundert Euro schmackhaft gemacht hatte. Das falsche Housekeeping-Mädchen stand in einem leeren Raum.
    Haben sie uns doch gefunden.
Er trat die Tür zu Zimmer 2323 auf und sah zwei überraschte Männer, die mit Schnellfeuerpistolen auf dem Weg zum Ausgang gewesen waren. Den ersten schickte er mit drei Schüssen aus der Walther zu Boden, den zweiten trafen zwei Kugeln in den Kopf.
    Es krachte mehrmals, dicke Löcher wurden in die Wand gerissen. Eine weißliche Staubwolke raubte ihm die Sicht.
    Jemand hat ein großes Gewehr dabei.
Wilson zog den Kopf ein und feuerte mit einer Hand in Richtung des unsichtbaren Schützen, mit der anderen nahm er die zweite Halbautomatik und schoss ebenfalls.
    Ein Frauenschrei erklang aus dem Nebenraum, wütend und mit Schmerz in der Stimme.
    Wilson kannte die Stimme.
Sie haben mir Miss Black auf den Hals gehetzt.
Er ahnte, dass er es mit Silbergeschossen nicht versuchen müsste. Die Sídhe sandten andere Krieger.
Das wird ein hartes Gefecht.
    Er sah kurz ins Schlafzimmer und konnte den Kopf gerade noch schnell genug wegziehen. Die wummernden Schüsse rissen einen Teil des hölzernen Türrahmens weg, ein Splitter bohrte sich in seine linke Wange.
    Black sprang um die Ecke, die Pumpgun in einer Hand haltend und die Mündung auf seine Brust gerichtet. »Sie hätten mich anrufen sollen!«, rief sie krächzend.
    Wilson drückte ab.
    Sie wich aus und schoss ebenfalls.
    Der Einschlag warf ihn gegen die Wand.
Kevlar rettet Leben.
Er ließ die Waffen nicht fallen, sondern löste unentwegt aus.
    Black tauchte ab, die Einschüsse erschienen knapp hinter ihr. Dreckschleier stiegen auf, und seine Gegnerin lachte. »So wird das nichts, Mister Wilson. Sie müssen schneller sein.«
    Oder du langsamer.
Er versetzte dem Beistelltischchen einen Tritt, so dass es ihr vor die Füße rutschte.
    Mit einem reflexartigen Satz setzte sie über das Hindernis und bekam damit keine Gelegenheit, einen weiteren Schuss abzugeben.
    Wilson hechtete nach rechts, führte ihre Bewegung weiter und traf sie zweimal. Ohne Erfolg.
    Black stand vor ihm, das Gewehr zum Schlag erhoben.
    Wilson bog den Oberkörper nach hinten, der Kolben krachte gegen die Wand und zersprang in Dutzende Plastiksplitter. Er schoss nach ihr, traf wieder, aber sie störte sich nicht daran. Deutlich erkannte er die Einschusslöcher, aus denen Blut lief.
    Doch das Leben endete für Black nicht. Sie lachte auf, spitze Eckzähne zeigten sich hinter den Lippen.
    Bloody hell! Ist sie eine Sídhe!
Das Dossier von Harm Byrne hatte ihm die ultimative Methode verraten, wie man einen Vampir erledigte: köpfen und verbrennen. Alles andere, wie pfählen oder mit einer Silberkugel erlösen, vergiften oder beschwören, sollte man Profis überlassen.
Ich muss in Sekunden zum Profi werden!
    Wilson verfluchte den Umstand, dass er sein Kurzschwert nicht dabeihatte. Nun musste er

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