Judastöchter
zusehen, dass er die Gegnerin anders
erledigte.
Prima. Wie bekomme ich das hin?
Er machte ein paar schnelle Schritte rückwärts, um aus der Reichweite der improvisierten Keule zu kommen.
Black setzte ihm nach, warf die Pumpgun zur Seite und streckte die Arme, um sich auf ihn zu stürzen; hinter ihr erschien das Zimmermädchen und hielt eine Pistole. Ihr Kleid war überall mit roten Sprenkeln versehen, nicht nur an der Schulter. Jemand hatte sein Blut an sie verloren.
Black hechtete fauchend gegen ihn und fuhr ihre Vampirzähne aus.
Wilson wollte ihr ausweichen, doch sie hatte seine Bewegung erahnt, und sie prallten gemeinsam gegen die Fensterscheibe. Klirrend
barst das Glas unter der Wucht.
Da kommt einiges runter!
Wilson drückte sich nach rechts ab und versuchte, dem Scherbenregen zu entgehen, zog Black mit sich und nutzte sie als Schild.
Aber die Vampirin nahm den Schwung auf und machte eine Rolle über ihn hinweg.
Die Splitter, die sie in den Oberschenkel hätten treffen sollen, fuhren ihm ins Fleisch und brachten ihn zum Aufschreien. Dem stechenden Schmerz folgte ein kribbelndes Gefühl. Ihm fehlte plötzlich das Gefühl im Bein.
Black hatte ihn an den Schultern gepackt und schleifte ihn hinter sich her, durch das geborstene Glas, und lachte dabei unentwegt. »Wo ist die Kleine?«, stieß sie rauh hervor und riss ihn in die Höhe, knallte ihn mit dem Kopf gegen den Spiegel im Eingangsbereich. Das empfindliche Material zerbrach.
Wilson schnappte sich geistesgegenwärtig eine der fallenden Scherben mit der flachen Seite und warf sie nach der Vampirin.
Gerade wie ein Wurfmesser zischte das Spiegelstück durch die Luft und blieb in ihrer Brust stecken.
Rein damit!
Wilson trat zu, der Absatz trieb den Splitter ganz in sie hinein. Genau auf Herzhöhe.
Black stieß ein langes Fauchen aus. Sie versuchte, die Scherbe zu fassen zu bekommen und herauszuziehen, doch die Krallen rutschten an der glatten, blutigen Oberfläche ab.
Es reicht nicht aus, sie zu töten, aber anscheinend gefällt ihr es auch nicht besonders.
Wilson bekam wichtige Sekunden, um seine Magazine nachzuladen – da wurde er vom Zimmermädchen angesprungen, das ihn von den Beinen holte.
Gemeinsam fielen sie ins Bad, prallten vom Waschbecken ab und stürzten kopfüber in die Wanne.
Wilson gelang es, sich dabei so zu drehen, dass er auf der Frau zum Liegen kam, und er setzte beide Mündungen an den Hals der Untoten.
Ich schieße dir den Kopf ab!
Das Knallen der Treibladungen war durch die Schalldämpfer ohnehin leise, jetzt hörte man durch die aufgesetzten Schüsse so gut wie gar nichts mehr. Aber die Emaillebadewanne knisterte, lautes Scheppern erklang, als die Geschosse durch das Blech schlugen und in das Mauerwerk darunter eindrangen.
Das verletzte Fleisch gab schmatzende Geräusche von sich, es knackte, als die Wirbel zerstört wurden. Nach einem Dutzend Schüssen lag das Zimmermädchen regungslos unter ihm, ihr Blut lief in den Ausguss. Die Ränder der Wanne sahen aus, als hätte er in dem Rot gebadet.
Wilson hatte nicht viel Zeit, seinen Erfolg zu genießen oder nach seinen Verletzungen zu schauen. Jemand packte ihn im Nacken und riss ihn aus der Wanne.
Er flog durch die Luft, prallte gegen die Wand und stürzte nach unten, genau gegen den Spiegelschrank und in das Waschbecken, das er dabei abriss und unter sich zerbrach; kaltes Wasser spritzte aus der Leitung gegen ihn.
Vor sich sah er Blacks Stiefel. »Wo ist sie?«, hörte er ihre kratzige Stimme.
Wilson war zu benommen, um reagieren oder etwas sagen zu können. Eine Pistole hatte er verloren, die andere hatte nur noch fünf Schuss. Das würde nicht ausreichen, um der überschnellen Gegnerin den Kopf von den Schultern zu schießen.
Black rief etwas auf Gälisch hinaus und erhielt eine gleich klingende Antwort vom Gang. Als Wilson versuchte, sich aufzurichten, bekam er einen beiläufigen Tritt von ihr. »Wir beide sind noch lange nicht fertig.«
Sie bückte sich und zog ihn an der Kevlarweste auf die Beine, die langen Krallen hatten sich durch das Material geschnitten und kratzten über die Haut. »Wo ist Elena?«
Wilson konnte sich nicht konzentrieren, keinen klaren Gedanken fassen. Die Schmerzen in seinem Kopf, im Gesicht, in seinem Bein, die Benommenheit …
Mir muss ein Ausweg einfallen.
»Ich habe sie nicht bei mir«, gab er undeutlich von sich.
»Der Rezeptionist hat was anderes gesagt.« Black versetzte ihm eine schnelle Reihe von Ohrfeigen, die härter nicht
Weitere Kostenlose Bücher