Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Judaswiege: Thriller

Judaswiege: Thriller

Titel: Judaswiege: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Berkeley
Vom Netzwerk:
Geiselnahme unblutig zu beenden.«
    »Ich weiß«, seufzte Sam. »Aber hast du eine bessere Idee?«
    »Glaubst du, er ahnt, dass er verfolgt wird?«
    »Ehrlich gesagt: Ich weiß es nicht. Möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich.«
    »Hm«, bemerkte Klara und nahm die Ausfahrt.
    »Wieso sagst du ständig ›Hm‹?«, monierte Sam. »Es klingt genau nach dem Klara-Swell-Hm, das heißt: Ich habe eine bessere Idee.«
    Klara gab vor, sich auf den Verkehr konzentrieren zu müssen. Erst nach zwei weiteren Minuten im ruhigen Verkehr des 480ers rückte sie mit einer Antwort heraus: »Nein, keine bessere Idee. Aber einen Vorschlag.«
    —
     
    Rascal Hill nahm die Ausfahrt Richtung Old Market und reihte sich in den dichten Nachmittagsverkehr auf der 17. Straße ein. Während des Stop-and-Go beobachtete er die Autos hinter sich. Wenn sein Plan aufging, würden sie etwa ab hier die Verfolgung per Hubschrauber einstellen und sich auf Fahrzeuge am Boden verlegen. Dabei war die wichtigste Information für ihn der Wagentyp, sie reichten von State-Trooper-Streifenwagen – Glück gehabt – über unauffällige Mittelklassefahrzeuge der lokalen Kriminalpolizei – schlecht – bis hin zu den dunklen Limousinen des FBI – sehr schlecht. Das erste Mal verfluchte er, dass er einen Van gekauft hatte, denn ihm fehlte der Rückspiegel. Sein Sichtfeld war durch die beiden Außenspiegel stark eingeschränkt, und er ärgerte sich am meisten über seine eigene Nachlässigkeit bei der Erstellung der Liste.
    Was war nur mit ihm los?, sinnierte er, als er plötzlich bemerkte, dass ein Wagen zum dritten Mal hinter ihm die Spur wechselte, aber anscheinend nicht die Absicht hatte zu überholen. Rascal machte die Probe aufs Exempel und bog an der nächsten Ampel links ab. Gebannt beobachtete er abwechselnd die beiden Rückspiegel und wartete auf den dunklen Lincoln. Falls sich sein Verdacht bestätigte, wurde sein schlimmster Albtraum Wirklichkeit: das FBI war ihm auf den Fersen. Das verdammte FBI. Vielleicht sogar diese Oberschlampe aus dem Fernsehen. Wie hatten sie das nur so schnell geschafft? Wahrscheinlich war seine kommunikationssüchtige Exfrau dran schuld. Rebecca. Er wollte gerade an der grünen Ampel Gas geben, als das bekannte Scheinwerferpaar auffällig langsam in seine Straße bog. Fuck. Immerhin sind sie mir aufgefallen, und an seinem Plan war ohnehin nichts mehr zu ändern.
    —
     
    »Er fährt in ein Parkhaus an der 17. Ecke Douglas«, kommentierte Sam für alle Einsatzkräfte und hielt am Bordstein vor der Einfahrt, um ihm einen kleinen Vorsprung zu geben. »Kein Zugriff, ich wiederhole, kein Zugriff, bis wir die Sicherheit der Geiseln gewährleisten können.«
    Er schaute auf seine Armbanduhr. Noch fünfzehn Minuten, bis das SWAT-Team bei der Lagerhalle eintraf. Fünfzehn verdammt lange Minuten, fluchte Sam und fuhr an die Schranke. Er zog ein Ticket und fuhr die Schnecke des riesigen Parkhauses hinauf. Anderthalb Stockwerke über sich sah er, wie der Mann im dritten Stock auf das Parkdeck bog. Sam folgte ihm vorsichtig, seine Reifen quietschten auf dem glattgeschliffenen Betonboden.
    Als Sam den dritten Stock erreichte, sah er den Van am anderen Ende der Etage stehen. Seine Rücklichter leuchteten hell, der Mann stand noch auf der Bremse. Also langsam und vorsichtig, mahnte sich Sam und zog seine Waffe. Er stoppte den Motor und ließ den Wagen einfach stehen. Vorsicht war jetzt nicht mehr geboten, er musste verhindern, dass der Mann aus dem Auto stieg. Er durfte nur die hintere Tür nicht erreichen. Sam rannte auf den Wagen zu, er näherte sich von der Seite, um einen besseren Blick auf den Fahrersitz zu haben. Der Motor lief, und immer noch stand der Mann mit dem Fuß auf der Bremse. Sams Nase juckte, aber er ignorierte es. Das sollte er nicht. Was war hier faul?, fragte sich Sam, während er auf den schwarzen Van zulief.
    »FBI. Steigen Sie aus dem Auto, und ich will Ihre Hände sehen!,« brüllte er so laut, dass es durch alle vier Parkdecks hallen musste. Er bekam keine Antwort. Weiterhin pustete der Wagen eine kleine Abgaswolke durch den Auspuff, der Motor lief noch. Was stimmte hier nicht. Instinktiv ging Sam etwas langsamer.
    »Dies ist meine letzte Warnung, steigen Sie aus dem …«
    Die gewaltige Explosion riss Sam von den Füßen und drückte ihm die Luft aus den Lungen. Er flog mit dem Rücken gegen die Heckscheibe eines Kleinwagens und landete bäuchlings auf dem Betonboden. »Scheiße«, murmelte er, als er sich

Weitere Kostenlose Bücher