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Judith McNaught

Judith McNaught

Titel: Judith McNaught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Legenden der Liebe
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Stephen und rückte seine Manschetten und die Saphirmanschettenknöpfe
zurecht.
    »Lord Burletons
früherer Vermieter hat ihn vorbeigeschickt. Er ist an die alte Adresse des
Barons geschickt worden.«
    Stephen nickte ohne besonderes
Interesse. Er hatte Burletons Rechnung bei dessen Vermieter beglichen und den
Mann gebeten, alle Post Burletons an ihn weiterzuleiten. Bis jetzt waren nur
Briefe von Geschäften eingetroffen, in denen Burleton etwas gekauft hatte, ohne
zu bezahlen. Da er Burleton seines Lebens und damit der Möglichkeit, seine
Schulden selbst zu begleichen, beraubt hatte, fühlte Stephen sich moralisch
verpflichtet, dies an seiner Stelle zu tun.
    »Geben Sie ihn
meinem Sekretär«, sagte Stephen, der möglichst bald aufbrechen wollte. Er hatte
seinem Bruder versprochen, mit ihm im 'The Strathmore' ein paar Runden Karten
oder Faro zu spielen, und er war bereits spät dran.
    Nach einer oder zwei Stunden Spiel
mit hohem Einsatz wollte er zum Almack's fahren und Sherry so schnell wie
möglich vom »Heiratsmarkt« entführen und mit ihr zu Lord Rutherfords Ball
gehen, der für sie beide weit erfreulicher sein würde. DuVille, beschloß er mit
amüsierter Befriedigung, konnte sich damit begnügen, Charity Thornton zu den
Rutherfords zu begleiten.
    »Ich schlug Mr. Hodgkin vor, den
Brief Ihrem Sekretär zu geben, Mylord«, erwiderte Damson, während er energisch
einige unsichtbare, aber beleidigende Fussel wegbürstete, die sich anscheinend
unbotmäßig auf der makellosen Person seiner Lordschaft niederlassen wollten.
»Er bestand jedoch darauf, daß Sie ihn sehen müßten, falls er wichtige
Neuigkeiten enthalte. Er ist in Amerika aufgegeben worden.«
    Da er dachte, er könnte womöglich
eine Rechnung für etwas enthalten, das Burleton während seines Aufenthalts
dort gekauft hatte, griff Stephen nach dem Brief und riß ihn auf, während er
die Treppe hinuntereilte.
    »McReedy steht mit der Kutsche vor
der Tür«, teilte Colfax ihm mit und hielt ihm seine Handschuhe hin, aber Stephen
sah und hörte ihn nicht.
    Seine ganze Aufmerksamkeit galt dem
Inhalt des Briefs, den der Anwalt von Charise Lancasters Vater an Burleton geschickt
hatte.
    Colfax
bemerkte, wie besorgt und mit welch finsterem Gesichtsausdruck sein Herr den
Brief las und befürchtete gleich, der Inhalt des Briefes könnte den Earl dazu
bewegen, seine Pläne für den heutigen Abend zu ändern. »Miss Lancaster sah
zweifellos ganz großartig aus, als sie zu Almack's ging – und als ob sie sich
sehr auf ihren Abend freute, wenn ich so sagen darf«, bemerkte er betont. Es
war die Wahrheit, zugleich jedoch auch Colfax' vorsichtig formulierte Erinnerung
an den Earl, wie dringend er bei Almack's erscheinen mußte.
    Stephen faltete den Brief langsam
wieder zusammen und sah durch den Butler hindurch. Offensichtlich beschäftigten
sich seine Gedanken mit etwas ganz anderem als mit Almack's – und es waren
düstere Gedanken. Ohne ein Wort zu sagen, ging er mit langen, entschlossenen
Schritten am Butler vorbei zu seiner wartenden Kutsche.
    »Ich fürchte, es waren unangenehme
Nachrichten, Hodgkin«, sagte Colfax zu dem Unterbutler, der sich besorgt in
einer Ecke der Halle herumgetrieben hatte. »In der Tat sehr unangenehme.«
    Er zögerte, da er das Gefühl hatte,
Mutmaßungen seien unter seiner Würde, aber seine Sorge um das reizende amerikanische
Mädchen überwog schließlich die Sorge um seine Würde. »Die Botschaft war an
Lord Burleton adressiert ... vielleicht bezog sie sich ja nur auf ihn und hatte
überhaupt nichts mit Miss Lancaster zu tun.«

Einunddreißigstes Kapitel

    Am St. James's Square lag hinter einem
dunkelgrünen Baldachin, der sich von der Eingangstür bis zur Straße
erstreckte, das Strathmore. Es diente einer relativ kleinen, ausgewählten
Gruppe von Adligen als Quartier, die in einer luxuriöseren Umgebung als im
gleißenden Licht lärmender Spielsäle wie etwa dem White's spielen und ein
besseres Essen genießen wollten als den geschmacklosen gekochten Truthahn, die
Beefsteaks und den Apfelkuchen, der im White's und im Brook's serviert wurden.
    Im Gegensatz zu Brook's, White's und
Watier's war das Strathmore von seinen hundertfünfzig illustren Mitgliedern
selbst gegründet worden, und es gehörte auch ihnen statt einem außenstehenden
Eigentümer. Die Mitgliedschaft wurde von Generation zu Generation weitergegeben
und war strengstens auf die Nachkommen der einstigen Gründer beschränkt. Der
Club sollte keinen Gewinn abwerfen,

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