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Judith McNaught

Judith McNaught

Titel: Judith McNaught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Legenden der Liebe
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Listen
herauszuholen, die sie auf seine Anweisung hin heute morgen vorbereitet
hatten. Seine Mutter beugte sich vor und reichte ihm ein gefaltetes Stück
Papier, wies jedoch zugleich auf ein größeres Hindernis hin. »Ohne Mitgift ist
Miss Lancaster arg im Nachteil, ganz gleich, wie begehrenswert sie sein mag.
Wenn ihr Vater – wie du vermutest – nicht allzu vermögend ist ...«
    »Ich werde ihr eine großzügige
Mitgift mitgeben«, erwiderte Stephen, während er das Papier entfaltete. Er
warf einen kurzen Blick auf die ersten Namen auf der Liste, und sein Entsetzen
wandelte sich in Heiterkeit. »Lord Gilbert Reeves?« wiederholte er und sah sie
an. »Sir Frances Barker? Sir John Teasdale? Mutter, Reeves und Barker sind
fünfzig Jahre älter als Sherry. Und Teasdales Enkel war mit mir zusammen auf
der Universität. Diese Männer sind uralt!«
    »Nun ja, ich bin auch uralt«,
verteidigte sie sich. »Du hast gesagt, wir sollten jeden unverheirateten
Bekannten aufschreiben, für den wir uns persönlich verbürgen könnten, und das
habe ich getan.«
    »Ich verstehe dich ja«, erwiderte
Stephen, der mit aller Macht versuchte, ernst zu bleiben. »Vielleicht könntest
du dich, während ich die anderen Listen durchschaue, auf ein paar jüngere
Männer mit gutem Ruf konzentrieren, mit denen du nicht ganz so persönlich
bekannt bist?« Sie nickte zustimmend, und Stephen wandte sich an seine
Schwägerin. Lächelnd griff er nach ihrer Liste.
    Sein Lächeln erlosch jedoch schnell,
als er auf die lange Liste mit Namen blickte.
    »John Marchmann?« sagte er
stirnrunzelnd. »Marchmann ist ein besessener Sportler. Wenn Sherry ihn jemals
zu Gesicht bekommen wollte, müßte sie durch alle Flüsse Schottlands und
Englands paddeln und den Rest ihres Lebens auf der Jagd verbringen.«
    Whitney blickte ihn gespielt
unschuldig und verwirrt an. »Er sieht aber wirklich gut aus, und er ist zudem
sehr amüsant.«
    »Marchmann?« wiederholte Stephen
ungläubig. »Er hat schreckliche Angst vor Frauen! Der Mann ist schon fast vierzig
und errötet immer noch, wenn er ein hübsches Mädchen sieht.«
    »Trotzdem wirkt er sehr freundlich
und nett.«
    Stephen nickte abwesend, wandte sich
dem nächsten Namen zu und blickte sie dann wieder an. »Der Marquis de Salle
kommt überhaupt nicht in Frage. Er ist ein gewohnheitsmäßiger Don Juan und
außerdem extrem genußsüchtig.«
    »Vielleicht«, räumte Whitney gnädig
ein, »aber er hat Charme, Vermögen und eine gute Herkunft.«
    »Crowley und Wiltshire sind zu
unreif und heißblütig für sie«, fuhr er fort, während er die beiden nächsten
Namen studierte. »Crowley zählt ja schon nicht zu den Hellsten, aber sein
Freund Wiltshire ist ein kompletter Schwachkopf. Vor ein paar Jahren haben sie
sich duelliert, und Crowley hat sich dabei in den Fuß geschossen.« Whitney fing
an zu kichern, aber er achtete gar nicht darauf und fügte verächtlich hinzu:
»Ein Jahr später wollten sie einen weiteren Streit auf dem Feld der Ehre
austragen, und Wiltshire hat einen Baum angeschossen.« Er warf seiner
lachenden Schwägerin einen tadelnden Blick zu und sagte: »Es war keineswegs
lustig. Die Kugel aus Crowleys Pistole prallte vom Baum ab und traf Jason
Fielding, der dorthin geeilt war, um die beiden aufzuhalten. Wenn Jason nicht
im rechten Arm getroffen worden wäre, hätte Crowley das Treffen schwerlich
überlebt. Wenn Sherry einen von den beiden heiraten sollte, würden sie sie vermutlich
eigenhändig zur Witwe machen, glaub mir.«
    Er blickte auf die nächsten beiden
Namen und sah Whitney stirnrunzelnd an. »Warren ist ein affektierter Stutzer!
Serangley ist sterbenslangweilig! Ich kann nicht glauben, daß du diese Männer
für passende Kandidaten hältst, schon gar nicht für eine intelligente,
vernünftige junge Frau.«
    In den nächsten zehn Minuten lehnte
Stephen jeden Namen auf der Liste aus einer Vielzahl von Gründen ab. Ihm erschienen
sie alle sehr einleuchtend, aber langsam bekam er das ärgerliche Gefühl, daß
die Gruppe, die um seinen Schreibtisch versammelt war, seine Einwände gegen
jeden Bewerber amüsant fand.
    Beim letzten Namen auf Whitneys
Liste zog er die Augenbrauen zusammen und sein Lächeln erlosch. »Roddy Carstairs!«
rief er empört aus. »Ich würde Sherry nicht einmal in die Nähe dieses
affektierten, egoistischen, scharfzüngigen kleinen Schwätzers kommen lassen. Er
hat nie geheiratet, weil er keine Frau finden konnte, die er seiner für würdig
hält!«
    »Roddy ist nicht

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