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Judith McNaught

Judith McNaught

Titel: Judith McNaught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Legenden der Liebe
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ihn. »Wenn Sie mir
erlauben würden, Ihre Frau zu der Modistin zu begleiten, könnte sie mir vielleicht
auf dem Weg dorthin schon ein paar Ratschläge geben, wie sich Miss Lancasters
Vertrauen gewinnen ließe.«
    Da Clayton kein Grund einfiel, ihm
das zu verbieten, nickte er kurz, und DuVille bot Whitney, die noch rasch einen
Kuß auf Claytons Wange drückte, seinen Arm. Als das Paar ging, blickten beide
Brüder mit dem gleichen skeptischen Gesichtsausdruck hinter DuVille her.
    »Wie oft«, fragte Stephen zynisch,
»hättest du DuVille am liebsten schon die Zähne eingeschlagen?«
    »Nicht so oft wie du es vermutlich
noch tun wirst«, erwiderte Clayton trocken.
    »Was meinst du, Nicki?« fragte Whitney, nachdem
sie hinter sich geblickt hatte, um sicherzugehen, daß Stephens Butler die Tür
geschlossen hatte und sie nicht belauschen konnte.
    Er lächelte sie von der Seite an,
während er nach seiner Kutsche winkte. »Ich glaube, in diesem Augenblick sehnen
sich dein Ehemann und dein Schwager nach einem Vorwand, um mich umbringen zu
dürfen.«
    Whitney unterdrückte ihr Lachen,
weil ein Lakai vorsprang, um die Treppe herunterzuklappen. Sie stieg in die
Kutsche. »Stephen ist wahrscheinlich der eifrigere.«
    »Ein beunruhigender Gedanke«,
schmunzelte Nicki. »Schließlich ist er der heißblütigere, und er hat den Ruf
eines Meisterschützen.«
    Whitney wurde wieder ernster.
»Nicki, mein Mann vertrat vorhin ganz klar die Vorstellung, daß wir uns besser
nicht einmischen. Ich dachte, du hättest die Warnung, die ich dir zukommen
ließ, verstanden. Du solltest dich nicht freiwillig als Miss Lancasters
Bewerber anbieten, und bei der ersten Gelegenheit ziehst du dich lieber wieder
zurück. Clayton verbietet mir selten etwas, und wenn er es schon einmal tut,
möchte ich mich ihm nicht widersetzen.«
    »Du bist es ja nicht, die sie
widersetzt, chérie, sondern ich. Außerdem hat er nur gesagt, daß die 'Familie'
sich nicht ein mischen solle. Zu meinem unendlichen Bedauern gehöre ich jedoch
nicht zu eurer Familie.«
    Er grinste sie an, um seinen Worten
die Ernsthaftigkeit zu nehmen, und Whitney wußte, daß er nur flirtete. »Nicki
...«
    »Ja, mein Liebes?«
    »Nenn mich nicht so.«
    »Ja, Euer Gnaden«, neckte er sie.
    »Erinnerst du dich noch daran, wie
schrecklich naiv und linkisch ich war, als du beschlossen hast, mir bei meiner
Einführung in die Gesellschaft zu helfen, indem du mich zu meinem Debutball
begleitetest und mir besondere Aufmerksamkeit schenktest?«
    »Du warst niemals linkisch, chérie. Du warst erfrischend unschuldig und unkonventionell.«
    »Charise Lancaster«, beharrte sie,
»ist genauso unerfahren wie ich damals. Noch mehr sogar. Laß nicht zu, daß sie
deine Aufmerksamkeit für echte Zuneigung hält. Ich meine, sie darf sich nicht
zu sehr in dich verlieben. Ich könnte es nicht ertragen, wenn sie durch unsere
Schuld noch mehr verletzt wird.«
    Nicki streckte seine langen Beine
aus, musterte sie nachdenklich und wandte sich schließlich mit einem Lächeln
zu ihr. »Bei deinem Debut warnte ich dich, du dürftest einen harmlosen Hirt
nicht mit etwas Bedeutenderem verwechseln. Als ich dir das sagte, achtete ich
darauf, dich nicht zu verletzen. Kannst du dich daran noch erinnern?«
    »Ja.«
    »Und am Ende warst du diejenige, die
mich abwies.«
    »Woraufhin du dein 'gebrochenes Herz'
mit einer endlosen Reihe williger Damen getröstet hast.«
    Er stritt das nicht ab, erwiderte
jedoch: »Charise Lancaster hat mich vom ersten Augenblick an an dich erinnert.
Ich kann nicht sagen, warum ich sie für so außergewöhnlich halte oder wie weit
die Ähnlichkeit mit dir geht, aber ich freue mich schon auf die Entdeckung.«
    »Ich möchte sie für Stephen, Nicki.
Sie ist die Richtige für ihn. Ich weiß, daß Dr. Whitticomb genauso denkt. Du
solltest ihr nur soviel Aufmerksamkeit schenken, um Stephen ein bißchen
eifersüchtig zu machen ...«
    »Ich glaube, dazu muß ich mich nicht
einmal so sehr anstrengen«, lachte er leise.
    » ... damit Stephen sieht, wie
begehrenswert sie ist, und daß er Gefahr läuft, sie an jemand anderen zu
verlieren.«
    »Wenn du dich dem Diktat deines
Ehemanns unterwerfen und dich nicht einmischen willst, dann mußt du die Methoden
leider mir überlassen. Einverstanden?«
    »Einverstanden.«

Fünfundzwanzigstes Kapitel

    Während ein Lakai sie in das Arbeitszimmer
des Earls führte, wünschte Sherry allen Bediensteten, denen sie in der oberen
Halle begegnete, fröhlich einen guten

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