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Jürgen Bartsch - Selbstbildnis eines Kindermörders

Jürgen Bartsch - Selbstbildnis eines Kindermörders

Titel: Jürgen Bartsch - Selbstbildnis eines Kindermörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Moor
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plötzlich blitzartig einen teuflischen Einfall.
    Ich schrie wieder ihn an: «So wie Du jetzt bist, legst Du dich jetzt auf meinem Schoß, mit dem Po nach oben! Mit den Beinen darfst Du strampeln, wenn es weh tut, aber Arme und alles andere müssen ganz still sein! Ich schlage Dir nämlich jetzt dann dreizehn Schläge auf den Hintern und einer immer fester als der andere. Wenn Du nicht willst, bring ich dich um (Das «umbringen» war damals noch eine leere Drohung, zumindest war ich selbst davon überzeugt)! Willst Du?» Er wollte, was blieb ihm auch anders übrig. Ich tat, nachdem er sich mit dem Po nach oben auf meinen Schoß gelegt hatte, genau das, was ich gesagt hatte. Ich schlug und schlug, immer fester, und der Junge strampelte wie verrückt mit den Beinen, wehrte sich ansonsten aber nicht. Ich hörte nicht bei dreizehn auf, sondern als meine Hand so wehtat, daß ich nicht mehr schlagen konnte.
    Danach dasselbe, tiefe Ernüchterung, das Gefühl unglaublicher Erniedrigung vor sich selbst und jemandem, den man doch so sehr mag, das heulende Elend sozusagen. Axel weinte übrigens nicht, er war auch danach noch nicht einmal «übertrieben» ängstlich, er war nur lange sehr, sehr still. «Schlag mich», bat ich ihn,er hätte mich totschlagen können, ich hätte mich nicht gewehrt, aber er wollte nicht. Am Ende war ich es, der geheult hat. «Jetzt willst Du sicher nichts mehr von mir wissen   …» fragte ich, auf dem Weg nach Hause. Keine Antwort.
    Am nächsten Tag, nachmittags, kam er doch wieder zu meiner Tür herein, aber irgendwie leiser, vorsichtiger als sonst. «Bitte – nie mehr», sagte er nur. Sie werden es nicht glauben, ich habe es auch zuerst nicht geglaubt, aber er trug mir nichts nach! Wir haben noch oft zusammen gespielt, eine Zeitlang, bis er fortzog, aber soweit ich weiß, habe ich mich bei dem zuletzt erzählten Geschehnis selber vor mir selbst erschreckt, daß ich eine Weile Ruhe hatte. Eine «kleine Weile», wie es schon in der Bibel steht.
     
    35.   Bist Du (oder bist Du nicht) stolz, froh, glücklich, zufrieden, daß Du ein Mann bist?
     
    Ich bin nicht glücklich, ein Mann zu sein, ich will kein Mädchen sein, ich will kein Mann sein, ich will ein Junge sein, punktum.
     
    36.   Welche Persönlichkeitszüge gehören Deines Erachtens vorwiegend dem männlichen Geschlecht? Dem weiblichen?
     
    Ein Mann ist stark, tapfer, mutig, «edel und gut». Dann gibt es auch das Gegenteil, also kein guter Charakter, bösartig, hinterhältig. Aber man sollte natürlich nie sagen: «So böse ist er», sondern das in eine Frage kleiden, etwa: «Warum ist er so und nicht anders?» Dann ist ein Mann noch viel mehr auf Sex bedacht als eine Frau. Und der Mann versorgt im allgemeinen Frau und Kinder. Dann hat meistens (nicht immer) der Mann das SAGEN, also zu bestimmen, und er sollte der Herr im Haus sein. Zärtlich ist er kaum, auch bei seiner Frau kaum, weil er meint, das paßt nicht zu einem Mann. Manchmal hält er sich eine Geliebte, und da findet er es richtig, zärtlich zu sein, auch kommt er sich dann wie ein Held vor. Der Mann ist auch meist in mehreren Vereinen und ist weit sportlicher als die Frau, er macht Fußball, Handball,Hockey, BOXEN usw. Auch sind viel mehr Männer als Frauen in sogenannten «leitenden Positionen» tätig.
    Die Frau ist nicht so sex-betont wie der Mann, oft braucht sie nur den Sex als Lockmittel, um sich einen Mann einzufangen. Zu dem Zweck wackelt sie dann mit Hüften und führt ihre «Reize» vor. Manche Frauen sind Prostituierte. Wie es dazu kommen kann, verstehe ich noch nicht, oft sollen es Frauen sein, die gar kein sexuelles Empfinden haben. Dann sind die Frauen noch Mütter, ziehen die Kinder mehr oder weniger gut groß, sie arbeitet meist nur im Haushalt und wartet abends auf den Mann, oft treibt sie ihn auch zu immer größerer Leistung an, damit sie sich immer mehr kaufen kann, und wenn der Mann sich dann totgearbeitet hat, kassiert sie die große Lebensversicherung.
    Oft hat die Frau allerdings auch einen Beruf, meist im Büro, und oft wird sie dann die Geliebte des Chefs und kassiert viel Geld von ihm. Und wenn die Frauen mit ihrem Mann Streit haben, haben sie meist so eine Kreisch-Stimme, daß man meint, die Fensterscheiben gehen kaputt. Für jede Frau sind ihre eigenen Kinder stets die Allerklügsten und Besten, aber trotzdem haben schon viele Frauen ihre Kinder totgeschlagen. Manche Frauen sind so, wie sie sein sollten, lieb und gut, und zärtlich zu ihren

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