Jürgen Bartsch - Selbstbildnis eines Kindermörders
konnte.
41. Hast Du Dir jemals bewußt und absichtlich die Mühe gegeben, andere Menschen nackt zu entdecken oder während sexueller Betätigung?
Frage 41 ist damit ja auch erledigt, nicht ganz, aber das kommt bei Frage 44.
42. Bist Du jemals nachts losgezogen mit der Absicht, andere Menschen zu beobachten, in der Hoffnung sie entweder nackt oder sexuell beschäftigt zu sehen?
Da die Bezeichnung «andere Menschen» so pauschal ist, muß ich die Frage natürlich bejahen, aber näher beantworten kann ich sie nicht, weil sie zu meinen Taten gehört.
43. Bist Du mal ins Kino oder sonstwohin gegangen, mit der Hoffnung, nackte Menschen zu sehen?
Nein, weil es ja stets völlig Erwachsene waren, die dort manchmal nackt «agierten», das war natürlich nicht sehr fesselnd für mich.
44. Hast Du gerne Badestrände, Sportveranstaltungen, Turnhallen, Saunas usw. besucht, weil die damit verbundene Nacktheit Dich reizte? Wie war das mit dem Bademeister in Rheinbach?
Ja, sehr oft, um Knaben in meinem Lieblingsalter (8 – 13) zu sehen. Ich beobachtete sie beim Baden, aber auch, wenn sie die Badehosen auszogen … Das habe ich, seit ich vierzehn Jahre alt war, getan. Dabei, besonders wenn sie sich umzogen, war ich sehr aufgeregt.
Das ist ein Mißverständnis, was, glaube ich, mittlerweile geklärt worden ist. Dieser Mann war Bademeister im Freibad von Rheinbach/Bonn. Das Freibad liegt keinen Meter vom Internatentfernt, wo ich damals lebte, «im Wiesengrund». Er war nett, sehr nett, was nicht heißen soll, daß er «zu nett» gewesen sei, sich also an einen von uns herangemacht hätte. Ich weiß nichts davon. Wir hatten viel für ihn übrig, weil er mit uns sprach und lachte, was die meisten Erwachsenen doch nicht tun. Er brachte uns auch viel bei, Kopfsprünge vom «Einer» und «Dreier», Tauchen nach Backsteinen, er nahm uns die Frei- und Fahrten-Schwimmer-Prüfungen ab. Dazu kommt noch, daß oft, an etwas kühleren Tagen, wir, das heißt die Jungens vom Heim, die einzigen im Bad waren, wir brauchten ja nur über den Zaun zu springen.
Er war also wirklich ein «liiiieber Bademeister», wie ich in meiner Karte schrieb, aber ich bitte es so zu verstehen, wie es gemeint war.
H. Exhibitionismus
45. Als Kind, liefst Du gerne nackt herum, oder hättest Du es gern getan?
Nein, ich glaube noch nicht einmal, daß ich es «gern getan hätte». Das mag an der Erziehung liegen. War man zwangsläufig als Kind mal nackt, beim Baden oder Umziehen oder dergleichen, hieß es sofort: «Beeil Dich, daß Du nicht so nackt da rumstehst!!» Da kommt man sich natürlich wie eine Sau vor.
46. Etwas später, aber noch als Kind, spürtest Du jemals den Impuls, Deine Genitalien in der Öffentlichkeit zu entblößen?
Nein.
47. Wie würdest Du Dein Benehmen in Gegenwart von anderen beschreiben?
Lenkst Du gern die Aufmerksamkeit von anderen auf Dich?
Diese Frage muß ich, so wie sie gestellt ist (Alleinsein mit einem anderen Menschen ist offenbar nicht gemeint), verneinen. Ich versuchte keinesfalls, die Aufmerksamkeit der Anderen auf mich zu ziehen, für so schön hielt ich mich nicht. Aber ich trug, auch als es nicht mehr so recht paßte, nichts lieber als kurze Hosen, Lederhosen sogar, aber das hatte andere Gründe, die ich Ihnen ja schon nannte: Ein Junge sein!
48. Wie beschreibst Du Deinen Geschmack an Kleidern?
Diese Frage verbittert mich etwas. Kurze Antwort: Meine Mutter hat mein Leben lang bestimmt, von der Unterwäsche bis zu den Schuhen, was ich «tragen könne». Was war das für ein Gedönse, als Kind, bis ich die erste Lederhose bekam! Und Blue Jeans? Gar nicht dran zu denken! Ein richtiger eigener Geschmack in Sachen Kleidung konnte sich bei mir gar nicht bilden, bis zum Schluß nicht.
I. Sadomasochismus
49. Als Kind, war es Dir jemals nicht unangenehm, bestraft zu werden? Wenn ja, bitte die Situation detailliert beschreiben: wer Dich strafte, wie, womit, und alle damit verbundenen Umstände. Wie alt warst Du?
An solchen Fall kann ich mich nicht entsinnen.
50. Als Kind, war es Dir jemals angenehm, zuzusehen, als man einen anderen strafte?
Im Gegenteil, ich kriegte immer eiskalte Wut, wenn ein Kind von einem Erwachsenen geschlagen wurde. Das fand ich (wegen der Ungleichheit) nicht gerecht. Gerecht fand ich dagegen Strafarbeiten. Nachsitzen oder dergleichen, aber ohne daß ich dabei Spaß
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