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Julia Ärzte zum Verlieben Band 36

Julia Ärzte zum Verlieben Band 36

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE FRASER KATE HARDY SARAH MORGAN
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den nächsten Einsatz bereit waren.
    „Brian ist in guten Händen“, bemerkte Dave. „Joel ist einer der Besten.“
    „Mmm“, meinte Lisa nur. Über Joel zu sprechen, war das Letzte, was sie jetzt wollte. Dave und Marty erfassten sehr schnell, wenn man ihnen was verschwieg. Doch Lisa wollte auf keinen Fall, dass sie mitbekamen, was zwischen ihr und Joel los war. Denn dann wüsste es bald das ganze Krankenhaus.
    „Es ist auch gut, ihn bei der Küstenwache dabeizuhaben“, sagte Marty. „Er schafft es immer, die Leute zu beruhigen.“
    Genau wie bei ihr, als sie auf dem Eishang stecken geblieben war.
    Eine halbe Stunde später kam ein Anruf, den Marty entgegennahm. Nachdem er aufgelegt hatte, erklärte er: „Das war Joel. Er wollte uns über Brians Zustand informieren. Wir hatten recht, was die Brüche angeht. Dazu kommen noch einige Lungenquetschungen.“
    Durch den harten Aufprall kam dies bei Verkehrsunfällen häufig vor.
    „Armer Kerl“, sagte Lisa.
    „Im Augenblick liegt er auf der Intensivstation, ist aber stabil“, berichtete Marty weiter.
    „Hoffentlich kommt es bei ihm nicht zu einem Lungenversagen“, meinte Dave.
    Zu Lisas Erleichterung wandte sich das Gespräch anderen schlimmen Fällen zu, die jeder von ihnen schon einmal erlebt hatte. So konnte sie sich erfolgreich von ihren Gedanken an Joel ablenken.
    Drei Wochen. Vor drei Wochen war es passiert. Und Joel hatte deutlich gemacht, dass es ein Fehler gewesen war, der sich nicht wiederholen durfte. Allmählich sollte ich wirklich darüber hinwegkommen, dachte Lisa gereizt.
    Dennoch konnte sie einfach nicht aufhören, an Joel zu denken. Ständig kamen die Erinnerungen daran hoch, wie sie miteinander geschlafen hatten. Die Art, wie er sie geküsst, sie berührt, sie erregt hatte. Das Gewicht seines Körpers auf ihrem. Seine Haut an ihrer. Sein sexy zerwühltes Haar. Das glühende Verlangen in seinen Augen. Und dieser herrliche Mund.
    Es war so dumm von ihr. Sie wollte doch noch nicht mal eine Beziehung!
    Lügnerin, sagte eine leise Stimme in ihrem Innern.
    Na gut, vielleicht hatte sie mal daran gedacht.
    Gelegentlich.
    Sogar ziemlich oft.
    Doch Joel hatte ihr eindeutig zu verstehen gegeben, dass er nicht bereit war, sich auf eine Beziehung einzulassen. Sie waren nur Kollegen, nichts weiter. In seinem Leben war kein Platz für Lisa.
    Wie gut, dass sie nicht immer die gleichen Dienste hatten. Sonst wäre sie verrückt geworden. Heute arbeitete sie zum Glück wieder bei der Luftrettung. Und hoffentlich würden sie nur Fälle im Inland bekommen, weit weg von der Küstenwache.
    „Alles in Ordnung mit dir, Lisa?“, fragte Skip, als sie hereinkam.
    „Ja, klar.“ Erstaunt sah sie ihn an. „Wieso?“
    „Du bist ein bisschen blass.“
    „Außerdem hast du Ringe unter den Augen“, ergänzte Marty. „Ehrlich gesagt siehst du ziemlich mitgenommen aus. Meinst du wirklich, dass du heute arbeiten solltest?“
    „Natürlich. Mir geht’s gut“, gab sie ärgerlich zurück. „Hört auf, mich zu nerven. Ich bin bloß ein bisschen müde. Das ist alles.“ Weil sie nicht genug Schlaf bekam. Weil sie ständig an Joel denken musste. Weil immer wieder die Erinnerungen in ihr aufstiegen. Und sie war so voller Sehnsucht, dass sie sich selbst dafür verachtete.
    „Du übernimmst dich zu sehr. Das muss wohl an den vielen jungen Männern liegen, mit denen du immer ausgehst“, meinte Skip scherzhaft.
    Von wegen. Seit sie nach Northumbria gekommen war, hatte Lisa kein einziges Date gehabt. Vielleicht war es Zeit, das zu ändern. Das Problem war nur, dass sie allmählich verstand, wie es ihrer Mutter ging. Niemand würde Joel das Wasser reichen können. Auf keinen Mann hatte Lisa jemals so intensiv reagiert wie auf ihn.
    „Mir geht’s gut. Ich brauche nur etwas mehr Schlaf“, erwiderte sie. Und vielleicht ein paar Vitamintabletten. In letzter Zeit hatte sie auch ihren Appetit verloren. Nichts schmeckte ihr mehr so richtig. Wenn sie sich etwas kochte, landete es oft genug nach ein paar Bissen schon wieder im Müll.
    „Hier. Ein guter, starker Kaffee wird dich bestimmt gleich auf die Beine bringen.“ Dave reichte ihr einen Becher.
    Lisa nahm ihn, stellte ihn dann jedoch unberührt wieder ab. Ihr war nicht nach Kaffee zumute. Allein der Gedanke verursachte ihr einen unangenehm salzigen Geschmack im Mund. So, als müsste sie sich gleich übergeben.
    Anscheinend hatte sie sich doch ein bisschen überanstrengt. Ein paar freie Tage würden ihr vermutlich guttun.

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