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Julia Ärzte zum Verlieben Band 36

Julia Ärzte zum Verlieben Band 36

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE FRASER KATE HARDY SARAH MORGAN
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nickte.
    „Wir können Sie weiterhin genau überwachen, aber wir können Sie auch mit einem Kaiserschnitt entbinden. Beide Möglichkeiten bergen Risiken“, sagte er behutsam. „Wenn wir warten, besteht die Gefahr, dass der kleinere Zwilling stirbt. Bei einem Kaiserschnitt hat er die geringeren Überlebenschancen, während das größere Baby mit den gleichen Komplikationen zu kämpfen hat wie alle Frühchen.“
    Die Angst war den werdenden Eltern ins Gesicht geschrieben.
    „Was würden Sie tun, wenn es Ihre Kinder wären?“, wollte Roy wissen.
    „Ich kann Ihnen die Entscheidung nicht abnehmen.“
    „Welche Option ist riskanter für Claire? Wir wollen diese Babys sehr, aber sie ist mir am wichtigsten.“
    „Wofür auch immer Sie sich entscheiden, für Claire läuft es wahrscheinlich in jedem Fall auf einen Kaiserschnitt hinaus. Natürlich ist jede Operation mit einem Risiko behaftet, aber ein Kaiserschnitt gilt heutzutage als Routineeingriff, den die meisten Frauen unbeschadet überstehen.“
    Roy sah Annie an. „Was würden Sie tun?“
    Sie schüttelte bedauernd den Kopf. Was sollte sie sagen? Schließlich fasste sie das, was Rafael gesagt hatte, noch einmal in andere Worte und fügte hinzu: „Nach dem Ultraschall zu urteilen, ist das kleinere Baby vom Gewicht her auf dem Entwicklungsstand der zwanzigsten Woche.“
    „Unterm Strich“, fasste Roy mühsam beherrscht zusammen, „heißt das, dass wir eins unserer Kinder oder auch beide verlieren, egal, wozu wir uns entschließen?“ Claire weinte derweil still vor sich hin. „Was sollen wir tun?“
    Er klang verzweifelt, und Annie wünschte den beiden so sehr, dass sie die richtige Entscheidung trafen. Man sah, wie sehr sie einander liebten, und Kinder würden diese Liebe noch krönen.
    „Ich würde noch eine Woche warten“, sagte Rafael, und Annie sah ihn erstaunt an. Hatte er nicht eben noch gesagt, dass er ihnen keinen Rat geben könnte? Aber als sie seinen Blick auffing, begriff sie. Mit jedem Tag erhöhten sich die Chancen, dass Claire und Roy wenigstens ein gesundes Kind in den Armen halten würden.
    Genau das erklärte sie ihnen. „Trotz allem besteht nach wie vor die Chance, dass beide Babys überleben“, versuchte sie, ihnen Mut zu machen.
    „Keins meiner Babys soll sterben.“ Claire schluchzte auf. „Ich liebe sie beide, ich kann doch nicht das eine dem anderen opfern!“
    „Wir tun, was Sie für richtig halten“, sagte Rafael. „Ich wollte Ihnen nur ehrlich sagen, wie die Dinge liegen.“
    „Danke für Ihre Aufrichtigkeit, Dr. Castillo“, antwortete Roy gefasst. „Könnten Sie uns einen Moment allein lassen?“
    „Sie müssen sich nicht sofort entscheiden“, mischte Annie sich ein. „Fahren Sie nach Hause, denken Sie in Ruhe darüber nach.“
    „Nach allem, was Sie uns gesagt haben, ist es letztlich ein Wettlauf gegen die Zeit. Mit jedem Tag, den wir warten, kann eins unserer Babys sterben. Nein, ich denke, wir sollten heute eine Entscheidung treffen.“
    Rafael nickte und verließ mit Annie das Zimmer.
    Im Personalraum wandte er sich ihr zu. „Geht es dir gut?“, fragte er besorgt.
    Sie schluckte. „Ich wünschte, wir könnten ein Wunder herbeizaubern.“ Ihre Stimme brach, und im nächsten Moment hatte Rafael sie in die Arme gezogen.
    Annie lehnte den Kopf an seine breite Schulter und atmete seinen männlichen Duft ein, während Rafael ihr übers Haar strich.
    „Du darfst dir nicht alles so zu Herzen nehmen, cariño .“
    Sie spürte, wie die Anspannung langsam von ihr wich. Hier, in Rafaels starken Armen, hatte sie das Gefühl, als könne ihr nichts passieren. Annie fühlte sich unendlich geborgen.
    Dennoch löste sie sich widerstrebend von ihm. Sie durfte nicht vergessen, dass er ihr nur seine Freundschaft angeboten hatte. Auch wenn ihr heftig schlagendes Herz sie daran erinnerte, dass sie sich viel mehr ersehnte.
    Rafael blickte auf sie hinunter, und in seinen dunklen Augen lag ein glutvoller Ausdruck. Annie hielt den Atem an. Sie irrte sich bestimmt, aber er sah sie an, als … als wollte er sie küssen. Die Luft knisterte, genau wie an jenem ersten Abend in Spanien, und auf einmal stand die Zeit still …
    Der Zauber verflog, als Roy am Türrahmen auftauchte, anscheinend ohne die geladene Atmosphäre im Raum wahrzunehmen.
    „Wir haben uns entschieden“, sagte er.
    Blass, aber gefasst erwartete Claire sie im Sprechzimmer. „Wir möchten Dr. Castillos Rat befolgen und noch warten“, sagte sie leise und sah Annie dabei

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