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Julia Ärzte zum Verlieben Band 36

Julia Ärzte zum Verlieben Band 36

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE FRASER KATE HARDY SARAH MORGAN
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ungeborenen Kind galt. Sie hatten noch immer nicht darüber gesprochen, was nach der Geburt geschehen sollte. Annie hatte es damit nicht eilig, sie wollte den brüchigen Frieden zwischen ihnen nicht stören.
    „Tilly Treliving war gerade bei mir. Es wäre mir lieb gewesen, wenn du sie dir auch noch einmal angesehen hättest, aber sie meinte, sie müsse los.“
    „Wie geht es ihr? Beim letzten Mal waren ihre Blutzuckerwerte katastrophal. Ich hatte gehofft, dass sie sie mit entsprechender Ernährung und der richtigen Insulindosis unter Kontrolle bringen kann.“
    „Was leider nicht passiert ist. Die Werte waren heute noch schlechter, und das Baby ist viel zu groß für seinen Entwicklungsstand.“
    „War ihr Freund mit?“
    „Nein.“
    Rafael überlegte. „Ich hätte gern gewusst, wie er dazu steht. Weißt du was, ich fahre nach Dienstschluss heute Abend bei den beiden vorbei.“
    Erleichtert nickte sie. Sie machte sich Sorgen um Tilly. Die junge Frau hätte besser auf sich achten müssen. Hatte sie nicht begriffen, wie sehr sie ihrem ungeborenen Kind schadete, wenn sie die ärztlichen Empfehlungen missachtete? Sie wünschte sich das Baby doch so sehr.
    „Ich komme mit. Wir können uns ja nach der Arbeit dort treffen“, schlug sie vor. „So gegen sechs?“
    „Das müsste ich schaffen, wenn bei meiner letzten OP alles nach Plan verläuft. Wovon ich eigentlich ausgehe“, fügte er mit einem selbstbewussten Grinsen hinzu.
    Ihr Herz vollführte einen kleinen Salto, der sie atemlos machte. Der Mann hatte ein unglaubliches Selbstbewusstsein. Bei jedem anderen hätte es arrogant gewirkt, bei ihm war es einfach sexy.
    „Bevor ich mit den OPs anfange, mache ich noch Visite“, fuhr er fort. „Möchtest du mich begleiten?“
    Nicht zum ersten Mal stellte sie fest, dass er mit seinen Patientinnen wundervoll umging. Jede bekam die gleiche Aufmerksamkeit, und wenn ein Baby weinte, nahm er es auf den Arm und wiegte es, während er mit der Wöchnerin sprach. Für jedes Kind fand er anerkennende Worte, die seine Mutter sichtlich mit Stolz erfüllten. Nichts davon wirkte aufgesetzt. Rafael interessierte sich aufrichtig für jedes ihm anvertraute Baby.
    Diese weiche Seite an ihm erstaunte sie immer wieder, und sie konnte sich vorstellen, wie zärtlich und liebevoll er mit seinem eigenen Kind umgehen würde.
    „Ich dachte, ihr stolzen Spanier seid zu sehr Machos, um Babys zu betüdeln“, neckte sie ihn, als sie die Station schließlich verließen.
    „Betüdeln?“ Zwischen seinen schwarzen Brauen erschien eine steile Falte. „Was ist das? Es hört sich nicht sehr nett an.“
    „Na, sie kitzeln, komische Geräusche machen, damit sie einen anlächeln, zärtlich mit ihnen reden – bemuttern eben.“
    „Spanische Männer lieben Kinder“, entgegnete er im Brustton der Überzeugung. „Ich hätte gern einen ganzen Haufen davon … eine Fußballmannschaft, oder wenigstens ein halbes Dutzend.“
    Seine Antwort versetzte ihr einen schmerzhaften Stich. Ein Grund mehr, warum Rafael und sie nie mehr verbinden würde als die Sorge um ihr gemeinsames Kind. Das Baby, das Annie unter dem Herzen trug, war bereits ein Wunder. Mehr Kinder würden ihr nicht vergönnt sein.
    Annie klopfte an die Tür des kleinen Cottages, doch drinnen blieb es still. Merkwürdig, dachte sie. Sie hatte Tilly gleich nach der Visite angerufen und ihr gesagt, dass sie und Dr. Castillo gegen sechs bei ihr vorbeikommen würden. War sie nur schnell einkaufen gegangen, weil sie etwas vergessen hatte?
    Sie klopfte wieder und drückte dann die Klinke herunter. Zu ihrem Erstaunen war die Haustür unverschlossen. Annie betrat das Haus. Es musste jemand da sein, sie hörte ein Radio spielen, und an der Tür stand eine mit Einkäufen gefüllte Tasche.
    Plötzlich hatte sie ein mulmiges Gefühl. Sie ging weiter und rief dabei nach Tilly. Vielleicht nahm sie gerade ein Bad? Doch als sie das Wohnzimmer erreichte, erschrak sie.
    Tilly lag reglos auf dem Fußboden.
    Sofort war Annie bei ihr und kniete sich neben sie. Die junge Frau war bewusstlos. Annie überprüfte ihre Atmung, ehe sie sie in die stabile Seitenlage drehte, und schnupperte, aber der verräterische Acetongeruch, ein Zeichen für eine Hyperglykämie, fehlte. Also musste Tilly unterzuckert sein. Sie brauchte dringend Glukose.
    Hastig suchte Annie in ihrer Tasche. Irgendwo musste doch das Glukose-Gel sein, das sie für den Notfall bei sich trug. Da, sie hatte es gefunden! Zusammen mit dem Testpäckchen, das

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