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Julia Ärzte zum Verlieben Band 36

Julia Ärzte zum Verlieben Band 36

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE FRASER KATE HARDY SARAH MORGAN
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Blick nicht von ihm lösen. Lange sahen sie sich schweigend an.
    Als sein Pager klingelte, zuckte Annie zusammen. Rafael sah auf das Display und runzelte die Stirn. „Das Krankenhaus. Entschuldige.“ Damit holte er sein Handy aus der Hosentasche.
    Der Anruf dauerte nicht lange. „Bei Claire haben die Wehen eingesetzt“, erklärte er ernst, nachdem er aufgelegt hatte. „Ich muss los.“
    „Ich komme mit.“ Annie holte sich ihre Jacke.
    „Natürlich. Sie werden dich dabeihaben wollen.“
    Auf der Fahrt drehte sich das Gespräch nur um Claire.
    „Wenigstens hat sie es bis zur achtundzwanzigsten Woche geschafft“, sagte Annie. Am Tag zuvor war Claire noch zur Ultraschalluntersuchung im St. Piran gewesen, und alle waren erleichtert gewesen, dass die Herztöne des kleineren Babys relativ kräftig waren.
    „Ja, das ist mehr, als ich zu hoffen gewagt hatte.“
    „Die Zwillinge müssen auf jeden Fall ein paar Wochen auf der Intensivstation verbringen. Hoffen wir, dass beide lebensfähig sind.“
    Rafael antwortete nicht, weil er sich auf den dichten Straßenverkehr konzentrieren musste. Minuten später erreichten sie das Krankenhaus und waren mit ihren Vorbereitungen für die OP gerade fertig geworden, als Claire hereingerollt wurde. Wie immer wich Roy nicht von ihrer Seite.
    Annie beugte sich über sie und lächelte beruhigend. „Nicht mehr lange, Claire, dann sind Sie Mutter“, flüsterte sie ihr zu.
    Claires Augen schimmerten verdächtig. „Ich habe Angst, Annie, solche Angst!“
    „Es wird alles gut gehen, Sie haben es bis hierher geschafft, und die Herztöne beider Babys sind stark. Trotzdem müssen wir die Kleinen sofort nach der Entbindung auf die Intensivstation bringen. Aber Sie dürfen sie vorher kurz sehen.“
    Sobald die Spinalanästhesie wirkte, setzte Rafael den ersten Schnitt. Annie sah ihn nicht zum ersten Mal operieren, doch sie beobachtete auch jetzt wieder fasziniert, wie er mit ernster Miene und zusammengezogenen Brauen seine Arbeit machte. Er operierte zügig, ohne Zeit zu verlieren.
    Endlich hielt er den größeren der Zwillinge hoch. Annie nahm ihm das Mädchen ab, das im selben Moment seinen ersten Schrei tat. Ausgezeichnet, dachte sie erleichtert, die Lungen scheinen gut ausgebildet zu sein. Das zweite Baby, ein winziger Junge, machte ihr mehr Sorgen. Die Eltern würden noch bange Wochen durchleben, bis auch seine Lungen voll funktionsfähig waren.
    Wie versprochen zeigte sie die Babys Claire und Roy und übergab sie dann an den Kinderarzt.
    „Sie sind so klein“, flüsterte Claire.
    „Sie haben beide gute Chancen“, versicherte Annie ihr. „Oben auf der Intensivstation wird man sich rund um die Uhr um sie kümmern. Wir bringen Sie zu ihnen, sobald das möglich ist.“
    Claire blickte von Rafael zu Annie. Tränen glitzerten in ihren Augen. „Danke“, sagte sie leise.
    Annie erwiderte ihr Lächeln. Sie hatte ein gutes Gefühl, dass die Zwillinge es schaffen würden.
    Auf der Rückfahrt nach Penhally Bay hing jeder seinen Gedanken nach. Annie dachte an den Kuss. Sie liebte Rafael. Alles, was sie jemals für Robert empfunden hatte, war nichts im Vergleich zu der Liebe, die Rafael in ihr geweckt hatte. Wenn er bei ihr war, blühte sie auf. Wenn nicht, fehlte er ihr schrecklich.
    Verstohlen warf sie ihm einen Seitenblick zu. Wenn ihr Leben ein Puzzle war, so war Rafael das einzige noch fehlende Teil. Aber sie konnte ihn nicht haben. Er mochte sie attraktiv finden, doch er liebte sie nicht. Und Annie hatte sich geschworen, sich nur dann wieder auf eine Beziehung einzulassen, wenn der andere sie genauso sehr liebte wie sie ihn.
    Rafael ging es in erster Linie um das Kind. Deshalb durfte sie sich niemals anmerken lassen, was sie für ihn empfand.
    Die Tage vergingen, und Annie war erfüllt von dem Glück, dass in ihr ein neues Leben heranwuchs. Obwohl bis zur Geburt noch ein paar Wochen vergehen würden, hatte sie für ihr Baby alles fertig. Das Zimmer leuchtete in warmem Gelb, und zusammen mit Rafael hatte sie Wiege und Wickeltisch aufgestellt.
    Auch im Krankenhaus arbeiteten sie längst wie ein eingespieltes Team. Eines Morgens nach der Sprechstunde machte sie sich auf die Suche nach ihm und fand ihn im Arztzimmer, wo er sich gerade mit Ben Carter unterhielt.
    Sobald er sie sah, stand Rafael auf und kam zu ihr. Er berührte ihre Hand. „Alles in Ordnung, Annie?“
    Seine Besorgnis vermittelte ihr jedes Mal ein Gefühl von Geborgenheit, obwohl sie genau wusste, dass sie eher ihrem

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