Julia Ärzte zum Verlieben Band 36
kein Fieber?“ Während er die Mutter ausfragte, untersuchte Nikos das Mädchen weiter. Sah ihren Hals und die Ohren an, tastete ihre Drüsen ab und tat das Gleiche bei der Nixe, wenn Tamsin das wollte. „Es war alles wie immer?“
Ellas Herz begann zu rasen, als sie seinen fähigen Händen zusah. Finger, die ein Leben retten konnten und eine Frau in den Wahnsinn treiben.
Sie hatte so viele Fragen. Warum spielte ein Milliardär Arzt? Warum hatte er ihr nicht die Wahrheit über sich gesagt?
Mrs. Stevens dachte kurz nach und antwortete dann. „Mir fällt nichts ein. Sie war auch kaum am Strand, weil die Kinder hauptsächlich mit dem Welpen im Haus gespielt haben.“
Nikos hob eine Augenbraue. „Welpe?“
„Wir machen mit meiner Schwester Ferien. Deren Familie hat letzte Woche einen kleinen Hund gekauft. Einen Spaniel. Tamsin liebt den Hund. Er hat sogar in ihrem Bett geschlafen.“
Ella wechselte einen kurzen Blick mit Nikos, als das kleine Mädchen die Maske von ihrem Gesicht riss. „Ja! Bruno! Ich möchte Bruno sehen.“
„Behalt die Maske auf, Tams. … Oh mein Gott.“ Die Mutter starrte Nikos an. „Sie denken, es könnte der Hund sein? Eine Allergie? Daran habe ich nicht gedacht.“
„Es ist möglich.“ Nikos griff nach der Akte. „Den Rest der Ferien sollten die Kinder draußen mit dem Hund spielen, nicht drinnen. Wenn Sie wieder zu Hause sind, besprechen Sie es mit Ihrem Hausarzt. Vielleicht muss er den Behandlungsplan überdenken.“
„Brauchst du eine Röntgenaufnahme vom Brustkorb?“, fragte Ella. „Soll ich dem Röntgentechniker Bescheid geben?“
Nikos schüttelte den Kopf. „Ihre Sauerstoffsättigung verbessert sich, ihr Herzschlag hat sich beruhigt und ihre Atmung verbessert. Ich bin zufrieden. Verlegt sie in eins der Zimmer, dann kann sie eine Weile spielen. Wenn es ihr in einer Stunde auch noch gut geht, kann sie nach Hause.“
Das Baby begann nun lauthals zu schreien.
„Die Kleine spürt wahrscheinlich Ihre Anspannung.“ Ella streckte die Arme aus. „Geben Sie sie mir einen Moment, Mrs. Stevens. Ich halte sie, während Sie Tamsin knuddeln.“ Sie nahm das Baby, und ihr wurde ganz warm ums Herz, als sie in das kleine Gesicht sah. Wenn sie schon von einem fremden Baby so hingerissen war, wie würde es dann erst bei ihrem eigenen sein? „Hallo Poppy. Ich wette, du fragst dich, was du an so einem seltsamen Ort machst“, murmelte sie, und das Baby hörte sofort auf zu schreien und sah Ella interessiert an.
Sie hielt das Baby sicher fest und lächelte es an.
Fasziniert von dem neuen Gesicht lächelte das Baby zurück.
„Sie hat gelächelt!“ Amanda, die einen Arm um Tamsin und einen um die Nixe gelegt hatte, lachte erstaunt. „Hast du das gesehen, Tams? Poppy hat die Krankenschwester angelächelt. Das ist das erste Mal. Sie ist gestern sechs Wochen alt geworden, und wir haben alle versucht, sie zum Lächeln zu bringen. Sie haben offensichtlich ein Händchen dafür. Haben Sie selbst Kinder?“
Ellas Blick wanderte von dem Baby zu Nikos, und sie bemerkte, dass er sie intensiv beobachtete. Die Gefühle in ihr überschlugen sich. „Nein“, antwortete sie heiser und wandte den Blick ab, bevor sie sich zum Narren machte. „Ich habe keine Kinder.“
„Ach, Sie haben ja auch noch genug Zeit.“ Mrs. Stevens streichelte ihrer Tochter über das Haar.
Ohne Nikos anzusehen reichte Ella das zufrieden gurrende Baby zurück an seine Mutter, und in diesem Moment schaute eine andere Schwester herein, damit er sich ein weiteres krankes Kind ansah. Im Hinausgehen bedachte er Ella mit einem eindringlichen Blick.
Ella fühlte einen Anflug von Panik, als sie an die unausweichliche Konfrontation dachte. Was würde er ihr zu sagen haben? Welche Entschuldigungen würde er vorbringen? Würde er behaupten, dass seine Frau ihn nicht verstand? Dass ihre Ehe nur noch auf dem Papier bestand?
Frustriert angelte sie ein Buch aus dem Regal und setzte sich zu Tamsin. Nikos war verheiratet. Die genauen Umstände dieser Ehe waren unwichtig.
Würde er sich dafür entschuldigen, dass er ihr nicht die Wahrheit gesagt hatte? Oder war er einer dieser Männer, die dachten, dass Affären zur Ehe gehörten?
Ella zwang sich dazu, sich zu konzentrieren, las Tamsin eine Weile vor und ließ sie dann spielen. Eine Stunde später erschien Nikos erneut und befand das Mädchen für gesund genug, um entlassen zu werden.
„Vielen Dank für alles.“ Mrs. Stevens hielt Poppy mit einer Hand an ihrer Schulter,
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