Julia Ärzte zum Verlieben Band 36
„Alles, was du vor mir verheimlicht hast.“
Er schwieg vielsagend. „Was“, fragte er dann, „soll ich dir verheimlicht haben?“
„Die Tatsache, dass du ein verheirateter Milliardär bist.“
Die Stille, die ihren Worten folgte, bestätigte ihre schlimmsten Befürchtungen. Monatelang hatte sie insgeheim gehofft, dass sie alles falsch verstanden hatte, trotz der vernichtenden Beweise. Sogar jetzt hoffte sie noch darauf, dass er es abstritt. Aber nichts dergleichen passierte.
Ella war nie klar gewesen, dass man schweigend so viel sagen konnte.
Nikos sah auf sie herunter. „Darum hast du mir nichts von dem Baby gesagt? Weil du irgendwelche Gerüchte gehört hast?“
„Es war kein Gerücht.“
„Hast du es von mir gehört? Hast du von mir gehört, dass ich verheiratet bin?“
„Nein, natürlich nicht.“
„Und du konntest mich nicht nach meinem angeblichen Doppelleben fragen, bevor du entschieden hast, mir mein Kind vorzuenthalten?“
„Du hast mich verlassen, Nikos! Wie hätte ich dich da fragen können?“
„Ich wusste nicht, dass du schwanger bist.“
Die Atmosphäre war so geladen, dass Ella fast damit rechnete, die Rauchmelder würden jeden Moment anspringen. „Welchen Unterschied hätte das gemacht? Du bist verheiratet.“ Entschlossen drückte Ella gegen seine Brust und wünschte dann, sie hätte es nicht getan. Es war süße Folter, ihn zu berühren. „Es ist doch ganz klar, warum du mich verlassen hast.“
„Gar nichts ist klar.“ Seine Stimme hatte eine schroffe, brutale Note. „Gar nichts.“
Sie hob das Kinn und sah ihn an. Stellte sich dem Fehler, den sie mit dieser Affäre begangen hatte. „Ich weiß, dass du mich belogen hast. Vielleicht seid ihr unglücklich zusammen, aber das ist keine Entschuldigung. Wie auch immer es um eure Ehe bestellt ist, ich kann nicht mit einem Mann zusammen sein, dem ich nicht vertraue.“
„Vertrauen?“ Sein Lachen klang zynisch. „Du wagst es, über Vertrauen zu sprechen, wo du deine Schwangerschaft vor mir verheimlichen wolltest?“
Ella konnte seine Wut fühlen. Und sie war zornig, weil sich das Gespräch ausschließlich um ihn drehte. Seine Gefühle. Sein Ego.
Nikos dachte nur an sich selbst. Hatte er ein einziges Mal gefragt, wie sie sich fühlte? Was mit ihr gewesen war, nachdem er gegangen war? Kümmerte es ihn? Nein. Ihn interessierte nur, dass sie ihm nichts von dem Kind erzählt hatte.
Er verdrehte alles, sodass es aussah, als sei es ihre Schuld. Sie hatte irgendeine Art von Entschuldigung erwartet, stattdessen attackierte er sie, als hätte sie ein Verbrechen begangen. „Das Baby ist hier nicht das Thema, Nikos.“
„Warum? Ist es nicht von mir?“, fragte er barsch. Ella keuchte entrüstet auf und hob die Hand. Der Klang der Ohrfeige hallte im Raum nach. Ihre Handfläche brannte, aber noch vielmehr schmerzte sie, was er gesagt hatte. „Wie kannst du es wagen?“
„ Theos mou …“ Nikos sah sie ungläubig an und fasste sich an die Wange. „Es war eine vernünftige Frage.“
„Das war eine Beleidigung!“ Sie erstickte fast an den Worten. „Besonders von dir. Du hast jede Nacht in meinem Bett gelegen und mit mir geschlafen, und die ganze Zeit warst du verheiratet. Was ist deine Entschuldigung? Dein ungezügelter Sextrieb? Du hast keine Ahnung, wie sehr ich mir wünsche, es wäre nicht dein Kind, Nikos!“ Ella holte tief Luft und versuchte, sich ein wenig zu beruhigen. „Nein, ich habe dir nichts von dem Baby erzählt. Das wollte ich deiner Frau nicht antun.“ Sie hob stolz das Kinn. „Und meinem Kind auch nicht.“
„Unserem Kind“, korrigierte er drängend. Sie sah die Anspannung der Muskeln in seinen kräftigen Schultern. „Es ist unser Baby. Unser gemeinsames Baby.“
„Eben warst du dir noch nicht sicher, ob es überhaupt deins ist.“ Der Sarkasmus schmeckte bitter. „Es gibt keine Gemeinsamkeit mehr zwischen uns, Nikos. Geh zurück zu deiner Frau und bring deine Ehe in Ordnung. Es ist aus zwischen uns.“ Plötzlich fühlte sie sich erschöpft und ausgelaugt.
„Aus?“ Seine Augen glitzerten wütend. „Wir haben noch nicht einmal angefangen. Aber du hast recht, hier können wir über dieses Thema nicht reden. So wie ich mich im Moment fühle, sollte ich nicht mit dir allein sein, ich stehe knapp davor, die Beherrschung zu verlieren. Ich lass es dich wissen, wenn ich bereit bin, das Gespräch zu Ende zu führen.“
Ella sah ihm nach, als er den Raum verließ, und der scharfe Schmerz in ihrer
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