Julia Ärzte zum Verlieben Band 36
darüber Sorgen machst.“ Fröstelnd rieb sie über ihre Arme. „Wir arbeiten irgendetwas aus.“
„ Theos mou , du bietest mir Besuchsrechte an? Und du denkst, das will ich so?“, fragte er ungläubig.
Ella erstarrte erschrocken. „Sprich leise. Ich weiß nicht, was du willst. Ich dachte, du wolltest dein Kind sehen. Aber wenn nicht, ist das auch in Ordnung. Ich vermute, deine neueste Freundin wäre über ein Baby nicht begeistert.“
Nikos klang ungeduldig. „Ich habe keine Freundin. Seit unserer Trennung habe ich in Athen an einem Kinderkrankenhaus gearbeitet. Und das reicht jetzt, wir müssen über die Zukunft sprechen.“
Ella hielt ihre Gefühle im Zaum und blinzelte ihre Tränen zurück. „Wir haben keine Zukunft, Nikos.“
„Vorsicht …“, er lächelte sie gefährlich an, „oder ich könnte versucht sein, dich vom Gegenteil zu überzeugen, und das hier in der Öffentlichkeit.“
Während sie einen Augenblick einfach nur dastanden und einander anstarrten, kam Rose auf sie zu.
„Nikos, dein Auto zieht jede Menge Aufmerksamkeit auf sich.“ Amüsiert sah sie zu einer Gruppe Teenager, die bewundernd um Nikos’ eleganten Sportwagen herumstanden. „Darf ich fragen, wie das Treffen mit der Krankenhausleitung gelaufen ist? Ich vermute, sie haben deine Forderungen abgelehnt?“
Nikos wandte seinen brennenden Blick von Ellas Gesicht ab und drehte sich zu Rose um. „Ab Montag deckt unser Budget für die Sommermonate drei weitere Krankenschwestern ab, eine davon ist pädiatrisch ausgebildet.“
Rose schnappte ungläubig nach Luft. „Du machst Witze.“ Spontan ging sie auf die Zehenspitzen und umarmte ihn.
„Du bist ein Genie. Ach, entschuldige.“ Verlegen setzte sie sich und sah Ella entschuldigend an. „Wie hast du sie überzeugt?“
„Ich habe an ihre Vernunft appelliert“, erwiderte Nikos, und Ella verdrehte die Augen.
„Du hast sie eingeschüchtert.“
„Ich war nachdrücklich überzeugend“, entgegnete er, und Rose lachte.
„Das gefällt mir“, sagte sie glucksend. „Erinnere mich daran, dass ich diese Strategie nächsten Samstag anwende, wenn die Station wieder von Betrunkenen überrannt wird. Nachdrücklich überzeugend .“ Vor Begeisterung strahlend ging sie zu ihrem Tisch zurück, um dem restlichen Team die guten Neuigkeiten zu überbringen.
„Jetzt bist du also ein Held.“ Ella merkte, wie die Übelkeit erneut in ihr aufstieg. „Da wir jetzt neues Personal bekommen, wird mich niemand vermissen, wenn ich gehe. Ich reiche morgen die Kündigung ein.“
„Du hast keinen Grund zu kündigen.“
„Ich kann nicht mit meinem Exgeliebten zusammenarbeiten.“ Plötzlich war Ella erschöpft.
War es die Schwangerschaft oder Stress? In Gedanken kehrte sie zu dem Moment zurück, als sie entdeckt hatte, dass sie schwanger war. Nachdem sie die Wahrheit über Nikos erfahren hatte, konnte sie sich nicht mehr über die Neuigkeiten freuen. Auch wenn es teilweise ein Missverständnis gewesen war, hatte er doch gelogen. Und er hatte ihr nicht genug vertraut, um seine Vergangenheit mit ihr zu teilen. Er hatte Geheimnisse vor ihr gehabt.
„Du bist müde.“ Nikos legte besitzergreifend einen Arm um ihre Schultern und verabschiedete sich lässig vom Rest der Gruppe. „Wir waren zu lange getrennt. Wenn ihr uns entschuldigt …“
Ella widerstand der Versuchung, seinen Arm abzuschütteln. Schließlich wollte sie dem Gerede keine neue Nahrung geben.
Als sie die Straße entlanggingen, machten ihnen die Teenager, die um Nikos’ Auto herumschlichen, ehrfurchtsvoll Platz. „Tolles Auto, Mann“, brummte einer von ihnen neidisch.
Ella nutzte die kurze Ablenkung, um zu entkommen. „Ich lass euch dann mal allein. Mein frisch aufgetanktes Fahrrad steht gleich dort hinten. Ich gebe dir einen Vorsprung, damit dein riesiges Ego keine Delle bekommt, wenn ich dich überhole.“ Sie wollte weggehen, aber Nikos hielt sie fest.
„Du fährst nicht im Dunkeln mit dem Fahrrad nach Hause.“
„Warum nicht?“
„Reiz mich nicht, Ella“, knurrte er. „Ich fahre dich. Und dann lass ich dein Rad abholen und zum Krankenhaus bringen.“
„Wie bitte?“ Ella wehrte sich gegen seine Angewohnheit, über alles die Kontrolle zu übernehmen. „Sag nicht, dass dein Personal nur darauf wartet, deine Anordnungen auszuführen.“
„Steig einfach ins Auto.“
Sie wollte widersprechen, aber in Wahrheit war sie so erschöpft, dass sie nicht sicher war, ob sie es bis zu ihrem Boot schaffen würde. Bei dem
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