Julia Ärzte zum Verlieben Band 36
Boot erreichte.
Augenblicke später war sie zu Hause, ihr Fahrrad lehnte an einem Baum, die Türen waren fest verschlossen. Sie war in Sicherheit. Ella versuchte, ihren Atem zu beruhigen und schloss für einen Moment die Augen. Alles war in Ordnung.
Trotzdem konnte sie sich nicht entspannen. Sie konnte einfach den Gedanken nicht abschütteln, dass sie hier allein war. Tagsüber führten hier Leute ihre Hunde aus. Doch wer ging hier nachts vorbei?
Helen hatte recht, dachte sie nervös und zog die Vorhänge zu, damit niemand hineinsehen konnte. Dieser Ort war wirklich abgeschieden.
Oder lag es vielleicht an den Hormone, dass sie so unruhig war? Gereizt machte sich Ella eine Tasse Tee und begann, in einem Schwangerschaftsbuch zu lesen. Vielleicht soll ich im Index „Halluzinationen“ und „Einbildung“ nachschlagen, dachte sie sarkastisch, so kopflos wie ich den Pfad entlanggerast bin.
Wirklich, es war eine schwachsinnig Idee gewesen hierherzuziehen!
Plötzlich hörte sie das deutliche Knirschen von Schritten auf dem Pfad, der am Boot vorbeiführte. Ihr schwerer Klang gehörte definitiv zu einem Mann. Ella stockte der Atem. Das Buch glitt ihr aus den Fingern, und heißer Tee schwappte über ihr Bein.
Sie hatte mit einem Mal Todesangst, wie noch nie in ihrem Leben. Jemand war da draußen, stand in der tiefschwarzen Nacht und beobachtete sie. Und sie konnte sich nirgendwo verstecken. Es war keine Paranoia gewesen, als sie jemanden hinter sich gespürt hatte. Jemand hatte sie beobachtet.
Ellas Herz klopfte wie wild, ihre Handflächen waren plötzlich feucht und ihr Mund trocken. Sie saß wie erstarrt da.
Die Schritte stoppten. Wer auch immer ihr gefolgt war stand jetzt direkt vor dem Boot. Mit zitternden Händen suchte Ella in ihrer Tasche nach ihrem Handy. Doch der Akku war leer. Sie hatte wieder einmal vergessen, es aufzuladen.
Sie war ganz auf sich allein gestellt.
Langsam stand sie auf und nahm eine Pfanne von der Herdplatte. Es war nicht die beste Waffe, aber etwas anderes hatte sie nicht.
Dann hörte sie ein dumpfes Geräusch, und das Boot schwankte leicht, als jemand auf das Deck sprang. Erschrocken schrie sie auf.
5. KAPITEL
Vor Angst wie gelähmt umfasste Ella den Stiel der Pfanne fester. Ihr Herz klopfte so heftig, als wollte es ihr aus der Brust springen. Dann hörte sie draußen jemanden fluchen, und eine tiefe, männliche Stimme rief ihren Namen. „Ella!“
Sie zitterte so sehr, dass sie einen Moment brauchte, bis sie die Stimme erkannte. Erleichtert brach sie in Tränen aus, als sie erkannte, dass die Schritte draußen zu Nikos gehörten, nicht zu einem unbekannten Frauenmörder.
„Ella!“, rief er zornig. „Lass mich rein!“
Sie hörte ihn auf Griechisch fluchen, bevor die Tür aufflog und er hereinstürmte.
„ Theos mou , was ist passiert? Wer hat dir wehgetan? Sag es mir!“ Ella warf sich an seine mächtige Brust, und er schloss beschützend die Arme um sie, als sie laut aufschluchzte. „Sprich mit mir!“
Ella war so erleichtert, dass sie einfach nichts sagen konnte. Sie klammerte sich an Nikos und war einfach nur glücklich, dass er da war.
Unter weiteren griechischen Flüchen setzte sich Nikos und zog Ella auf seinen Schoß. Sie verstand zwar kein Wort von dem, was er sagte, aber seine tiefe, kräftige Stimme war so beruhigend, dass es ihr egal war.
„Sch.“ Er streichelte ihr liebevoll das Haar aus dem Gesicht. „Erzähl mir, was passiert ist. Was hat dich so erschreckt?“
„Ich dachte, jemand sei mir gefolgt. Ich habe jemanden gehört, mein Handy geht nicht, und dann war da diese Eule …“, murmelte Ella zusammenhangslos und krallte sich dabei so fest in sein Hemd, dass ihre Knöchel weiß hervortraten.
„Du lebst auf dem Land, da gehören Eulen dazu.“ Vorsichtig befreite er sein Hemd aus ihrem Griff und hielt ihre Hand fest. „Dein Handy geht nicht, weil du immer vergisst, es aufzuladen. Und die Person, die dir gefolgt ist …“ Er unterbrach sich und murmelte etwas Undeutliches.
„Was? Hast du jemanden gehört, als du draußen warst?“
„Das war ich, Ella.“ Er schloss seine Finger fester um ihre. „Ich bin dir gefolgt.“
Sie sah ihn verständnislos an. „Du? Warum?“
„Weil du unglaublich stur bist und darauf bestehst, hier draußen zu wohnen!“ Durchdringend sah er sie mit seinem dunklen Blick an. „Hast du wirklich gedacht, ich lasse dich allein mit dem Fahrrad nach Hause fahren? Ich wollte sichergehen, dass alles in Ordnung
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