Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
nachdenklich an. „Ich bin nicht nach Mount Gambier gekommen, um mich hier in ein Gefühlschaos zu stürzen. Doch genau das passiert gerade. Du passierst mir, und ich will auf keinen Fall, dass sich daran etwas ändert.“ Er setzte sich auf und nahm ihre Hand.
„Durch dich fühle ich mich wieder lebendig, Stacy. Nach Roses Tod hätte ich es nie für möglich gehalten, dass ich noch einmal so für eine Frau empfinden könnte.“
Stacy öffnete ihren Mund, um etwas zu erwidern, doch seine Worte hatten sie sprachlos gemacht. Sie presste die Lippen aufeinander und hoffte, dass sie nicht schon wieder wie ein fassungsloser Goldfisch aussah.
„Das Ganze scheint vielleicht etwas überstürzt und seltsam zu sein, aber ich finde, wir haben es verdient, uns eine Chance zu geben.“
Es waren genau die Worte, die jede Frau gern von dem Mann ihrer Träume hören wollte. Von dem Mann, auf den sie sich jeden Tag freute, und der für sie inzwischen genauso wichtig geworden war wie sie für ihn.
„Was ist, wenn es schief geht?“, fragte sie leise, und Angst und Unsicherheit klangen aus ihren Worten.
„Was ist, wenn nicht?“, entgegnete er. „Ich sag’ doch nicht, dass wir es jetzt und hier entscheiden müssen.“
„Aber was willst du mir dann sagen, Justin?“
„Ich will sagen … Ich will dich fragen, ob du mir erlaubst, mich offiziell mit dir zu verabreden. Wir können das Ganze so langsam angehen lassen, wie du möchtest. Dann haben auch die Kinder genug Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen.“
„Nein!“
Justin sah sie verblüfft an und fragte dann vorsichtig: „Nein? Nein zu allem?“
„Nein. Nur nein zu dem Plan, dass die Kinder sich an uns als Paar gewöhnen sollen. Sie brauchen Sicherheit, und ich habe hart für diese Stabilität gearbeitet.“
„Du kannst nicht verhindern, dass ihr Leben sich verändert, Stacy. Wenn Skye nach England geht, wird es doch auch einige Umstellungen geben. Mit ihren neun Jahren sind sie keine kleinen Kinder mehr. Sie werden damit zurechtkommen.“
„Ich muss sie beschützen, Justin.“
„Natürlich. Du bist ihre Mutter und du machst deine Sache unglaublich gut. Aber es muss dir klar sein, dass du sie nicht vor allem bewahren kannst.“
„Vielleicht nicht vor allem. Aber wo ich es kann, werde ich verhindern, dass sie emotional verletzt werden.“
„Du hast also kein Problem damit, dass wir uns besser kennenlernen und uns verabreden?“
„Ich möchte dich auch gern besser kennenlernen, Justin. Aber wir müssen es langsam angehen lassen. Sehr langsam.“
Glücklich lächelte Justin sie an. „Machen wir, versprochen. Und den Kindern sagen wir zunächst einmal nicht, dass wir uns verabreden. Wie wäre das?“
„Hört sich gut an.“
„Was ist mit den Kollegen? Dürfen sie wissen, dass wir miteinander ausgehen?“
„Nun ja, nachdem du vorhin Hand in Hand mit mir durchs Krankenhaus gegangen bist, können wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sowieso schon alle über uns reden.“
„Gut.“
„Was ist daran gut?“
„Tja … Sieh dich nicht um, denn Cliff und seine ziemlich schwangere Frau kommen gerade auf uns zu.“
Stacy hatte nur wenige Sekunden, um ihren erschrockenen Gesichtsausdruck zu verbergen, dann standen schon Cliff und Alison an ihrem Tisch.
„Siehst du, Ally, ich hatte recht. Sie sind es.“ Freundlich streckte Cliff Justin zur Begrüßung die Hand hin. „Stacy, schön dich zu sehen.“ Er schaute sich um. „Seid ihr zwei ganz alleine hier?“
Justin grinste. „Alleine? Wenn man drei Kinder hat, ist man nie allein.“ Er deutete auf die Spielecke, wo die Kinder noch immer begeistert die Videospiele ausprobierten.
„Sie haben in der Schule gerade ein Geologie-Projekt. Deshalb sind wir mit ihnen in den Tantanoola-Höhlen gewesen“, erklärte Stacy schnell.
„Ach so“, nickte Alison. Ihr Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel daran, dass sie Stacy nicht glaubte. „Und deswegen hältst du auch Justins Hand, stimmt’s?“, neckte sie.
Erschrocken zog Stacy ihre Hand zurück. „Ähm … na ja … also wir …“
„Setzt euch doch zu uns“, schlug Justin vor und stand auf, um Alison seinen Stuhl anzubieten.
„Im Moment stehe ich lieber“, erklärte Alison und strich sich über ihren runden Bauch. „Ich glaube, ich hab’ irgendetwas gegessen, das Junior nicht vertragen hat.“
Alarmiert sahen Justin und Stacy sich an. Normalerweise waren hochschwangere Frauen mehr als glücklich über
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