Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
Höhle aus Pappe nachbauen und dann die ganzen Sachen, die wir heute gesehen haben, draufmalen. Stalak-dingsbums und so.“
„Stalaktiten“, berichtigte Stacy ihn lächelnd.
„Wir könnten gleich morgen früh damit loslegen.“
Justin zuckte die Schultern. „Ihr scheint ja schon alles genau geplant zu haben.“
„Hurra!“, freuten sich die drei Kinder und kletterten schnell in Stacys Auto, bevor einer der Erwachsenen es sich wieder anders überlegen konnte.
„Es stört dich doch nicht?“, fragte Stacy.
Justin lächelte. „Überhaupt nicht. Schön, wie Mike sich verändert. Das ist ein weiterer wichtiger Schritt für ihn. Aber hoffentlich macht es dir keine zu großen Umstände!“
„Gar nicht. Tim hat ein Etagenbett in seinem Zimmer, sodass wir immer auf Gäste eingerichtet sind.“
„Ein weiterer Vorteil ist natürlich, dass ich nun einen guten Grund dafür habe, morgen früh bei dir vorbeizukommen.“
„Ach so! Du hast das Ganze also von langer Hand geplant“, neckte sie ihn.
„Ich seh’ dich nun einmal gern, Stacy“, entgegnete Justin ernst und strich ihr sanft durchs Haar, bevor er sie auf die Wange küsste. „Ich bin gern mit dir zusammen.“
Sie schloss ihre Augen und genoss seine Nähe und Wärme. Nur zu gern hätte sie diesen Moment festgehalten, doch sie wusste, dass nicht nur die Kinder im Auto, sondern vermutlich auch zahlreiche Patienten durch ihre Zimmerfenster die Szene beobachteten.
„Wir lassen uns Zeit“, flüsterte Justin, und Stacy nickte. Er streichelte noch einmal ihre Wange. „Ich sehe Sie dann zum Frühstück, Dr. Carrington.“ Entschlossen trat er zwei Schritte zurück und steckte die Hände in die Hosentaschen. „Pfannkuchen. Können wir morgen Pfannkuchen essen?“
„Nett von dir, dass du so großes Vertrauen in meine Kochkünste setzt.“
„Wenn deine Pfannkuchen genau so gut sind wie deine Torten, dann nehme ich in nächster Zeit wohl zu.“ Er klopfte sich demonstrativ auf seinen flachen, durchtrainierten Bauch.
Stacy kicherte. Dann setzte sie sich ans Steuer, während Justin sich von seinem Sohn verabschiedete.
„Fahr vorsichtig“, bat er sie.
„Natürlich.“
„Ich seh’ dich dann morgen früh.“
„Ja.“
Er lehnte sich zu ihr herüber, um sie noch einmal zu küssen. „Träum von mir“, flüsterte er ihr ins Ohr.
„Oh ja“, seufzte Stacy. Ein beklemmendes Gefühl von Verlust ergriff sie, als er zu seinem Auto ging, einstieg und davonfuhr.
8. KAPITEL
Am Samstagmorgen strahlte die Sonne von einem blauen Himmel. In der Küche traf Justin seine Mutter, die gerade an einer Tasse mit heißem Tee nippte.
„Guten Morgen!“ Er küsste sie auf die Wange.
„Hallo. Wo ist Mike? Normalerweise ist er um diese Zeit schon auf.“
„Er hat bei Stacy und den Zwillingen übernachtet.“
„Wirklich?“ Katherine war überrascht. „Willst du ihn anrufen und fragen, ob alles in Ordnung ist?“
„Nein. Ich vertraue Stacy. Wenn etwas passiert wäre, hätte sie Bescheid gesagt.“
„Du … vertraust Stacy?“ Verblüfft schüttelte Katherine den Kopf. „Sehr interessant.“
„Was soll denn das heißen?“
„Ich hätte einfach nicht gedacht, dass ich den Tag noch erlebe, an dem du einer anderen Frau deinen Sohn anvertraust.“
„Bei Stacy ist das etwas anderes. Sie hat selber Kinder und weiß, wie man mit ihnen umgeht. Ich habe sie mit ihren Zwillingen beobachtet und gesehen, dass sie genauso konsequent ist wie ich.“
„Wer hat denn vorgeschlagen, dass er dort übernachten soll?“
„Das haben die drei Kinder sich gemeinsam ausgedacht.“
„Sehr interessant“, murmelte Katherine erneut und trank einen weiteren Schluck von ihrem Tee. „Hast du heute Morgen schon nach deinem Vater gesehen?“
„Ja. Sieht alles gut aus, die Verletzung ist schon fast verheilt. Wenn es so weitergeht, wird er sich bald vollständig erholen.“
„Er schläft jetzt auch wieder viel besser.“
„Ist schon erstaunlich, was alles innerhalb einer Woche passieren kann“, murmelte Justin und schenkte sich ebenfalls eine Tasse Tee ein.
„Sprichst du jetzt gerade von der Genesung deines Vaters oder von Stacy Carrington?“
„Hmm … beides. Aber vor allem habe ich an Stacy gedacht.“
„Du hast sie wirklich gern, nicht wahr?“
„Ja. Als Rose starb, hätte ich nie gedacht, dass ich jemals darüber hinweg komme. Es war unvorstellbar für mich, dass ich noch einmal eine Frau treffe, für die ich etwas Vergleichbares empfinde. Aber jetzt …“
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