Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
vermute, Barbara ist die Hebamme?“
„Richtig.“ Stacy wandte sich wieder Alison zu. Sie und Justin arbeiteten wie immer perfekt zusammen.
Als Barbara endlich kam, war das Köpfchen des Babys bereits zu sehen. „Wir warten gerade darauf, dass es sich ein wenig dreht, damit die Schultern besser durchkommen“, erklärte Stacy der Hebamme. „Alison macht ihre Sache großartig!“
Sie und Justin traten zurück, damit die Geburtshelferin übernehmen konnte, doch sie blieben beide im Raum, um die Geburt weiter zu verfolgen.
„Wolltest du noch mehr Kinder?“, fragte Justin Stacy leise, als sie gemeinsam in der Ecke warteten. Er stand dicht neben ihr und hatte seinen Arm um sie gelegt. Erstaunt stellte Stacy fest, dass es ihr gefiel. Es fühlte sich beruhigend und sicher an. Stacy konnte kaum glauben, dass seine Nähe eine solche Geborgenheit in ihr auslöste.
„Du meinst, wenn meine Ehe nicht schiefgegangen wäre?“ Sie lächelte ihn an und schien nicht im Geringsten verärgert darüber zu sein, dass er eine so persönliche Frage gestellt hatte.
„Ja.“
„Ich weiß nicht genau. Wer rechnet schon damit, gleich Zwillinge zu bekommen. Eigentlich wollte ich immer nur zwei Kinder.“ Sie zuckte die Achseln. „Was ist mit dir?“
Justin sah auf den Boden, und Stacy bemerkte, dass in seinen Augen für einen Moment ein trauriger Ausdruck lag. „Rose wollte gern eine ganze Rasselbande. ‚Mindestens sechs‘, hat sie immer gesagt. Und ich hab’ dann geantwortet, dass es gut sei, dass ich genug Geld verdiene, um sie alle durchzufüttern.“ Ein wehmütiges Lächeln lag auf seinem Gesicht. „Ihre Krebserkrankung wurde diagnostiziert, als Mike zweieinhalb war. Zum Glück war er noch zu klein, um das alles zu verstehen. Der Tumor konnte entfernt werden, und danach ging es los mit der Chemotherapie.“ Seine Worte waren leise und er schien in Gedanken weit fort zu sein. „Als Mike vier war, haben wir es wieder versucht. Dann kam die Diagnose, dass der Krebs zurückgekommen war.“
„Oh, Justin.“ Stacy streckte ihre Hand nach ihm aus und streichelte seine Wange. „Das tut mir so leid!“
Er drehte sich zu ihr und lehnte sein Gesicht einen Moment lang an ihre Hand. „Wenn ich heute darüber spreche, kommt es mir vor, als wäre das die Geschichte von jemand anderem.“
„Du bist darüber hinweg.“
„Ja, ich weiß zwar nicht genau wann, aber irgendwie muss es passiert sein.“ Er sah ihr in die Augen.
Ein lauter Schrei holte sie aus ihrer Versunkenheit heraus. Barbara hielt zufrieden das kleine, blutverschmierte Mädchen hoch. Justin und Stacy lächelten, als sie Cliff dabei zusahen, wie er erst die Nabelschnur durchtrennte, dann seine kleine Tochter in ein angewärmtes Handtuch wickelte, sie zärtlich an sich drückte und schließlich seiner Frau in den Arm legte.
„Herzlichen Glückwunsch!“, sagte Stacy und wischte sich verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel.
„Gut gemacht, ihr zwei“, stimmte Justin zu.
„Wir lassen euch jetzt allein, damit ihr die Kleine in eurer Familie begrüßen könnt. Ich komme morgen wieder vorbei.“ Stacy hielt inne. „Wir wissen ja noch gar nicht, wie sie heißt!“
„Stephanie Anne“, antworteten Cliff und Alison gleichzeitig und lächelten sich glücklich zu.
„Ein schöner Name“, antwortete Stacy, doch sie bemerkte, dass die frischgebackenen Eltern ihr gar nicht mehr zuhörten.
Nachdem sie die Kinder eingesammelt hatten und gemeinsam den Weg zum Krankenhausparkplatz einschlugen, steuerte Stacy auf ihr eigenes Auto zu. „Danke für den tollen Ausflug, Justin. Es war …“ Sie seufzte. „Es war der schönste Abend, den ich seit langem hatte.“
„Freut mich zu hören.“
„Mum?“, meldete Tim sich zu Wort. „Kann Mike bei mir übernachten?“
„Wie bitte?“ Stacy war überrascht.
„Ach komm, Mum. Heute ist doch Freitag. Wir müssen morgen nicht zur Schule“, drängte Tim.
„Aber er hat doch keine Wechselsachen und keine Zahnbürste dabei“, wandte Stacy ein.
„Er kann sich was zum Anziehen von mir leihen“, erklärte Tim eifrig.
„Und ich hab’ meine neue Zahnbürste noch nicht ausgepackt“, schaltete Chelsea sich ein. „Sie ist allerdings rosa“, erklärte sie und sah Mike grinsend an.
Stacy schaute fragend zu Justin.
„Mike, möchtest du bei Tim übernachten?“, fragte Justin seinen Sohn.
„Klar, wäre cool. Und wir könnten uns noch weiter über unseren Vortrag unterhalten. Wir haben uns überlegt, dass wir eine
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