Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
jede Möglichkeit, sich zu setzen. Und wenn Alison gerade erst gegessen hatte, konnte ihre letzte Mahlzeit unmöglich der Grund für ihr Unwohlsein sein.
„Hast du starke Schmerzen?“, erkundigte sich Stacy.
„Na ja, es tut schon ziemlich weh. Vor allem hier.“ Sie presste ihre Hand auf eine Stelle im unteren Bereich ihres Bauchs.
„Seit wann haben Sie diese Schmerzen?“, fragte Justin.
„Seit ungefähr zwei Tagen.“
„Was?“ Cliff war entsetzt. „Warum hast du mir denn nichts davon gesagt?“ Sofort legte er seine Hand auf ihren Bauch. „Wo genau? Tut es jetzt gerade auch weh?“
„Ist es eher eine Kontraktion oder ein Schmerz?“, wollte Stacy wissen.
„Woher soll ich wissen, wie eine Kontraktion sich anfühlt. Es ist doch mein erstes Kind. Mein Arzt hat gesagt, dass ich sicher bald Senkwehen haben werde. Wahrscheinlich ist es das.“ Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt sie sich den Bauch. „Allerdings werden diese Wehen immer stärker.“
„Ich denke, wir sollten in die Klinik fahren, mein Schatz“, erklärte Cliff.
„Nein, mir geht’s gut.“ Alison lächelte die anderen an. „Wirklich! Ihr solltet euch sehen: Drei überängstliche Ärzte in den Startlöchern. Schluss mit dem Theater. Mir geht’s gut!“
„Das hast du schon gesagt“, bemerkte Stacy. Nur zu deutlich konnte sie sich noch an die Geburt der Zwillinge erinnern. „Dass du dich nicht setzen magst, und dass du seit Tagen Wehen hast, die immer schlimmer werden, lässt nur einen Schluss zu: Das Baby kommt!“
„Aber meine Fruchtblase ist doch noch gar nicht …“ Sie brach den Satz ab und starrte ungläubig an sich herunter.
„Geplatzt?“, fragte Stacy und stand auf, um Alison vorsichtig in die Damentoilette zu führen. „Hol die Kinder!“, rief sie Justin zu. „Und du, Cliff, fährst bitte das Auto vor die Eingangstür und rufst ihre Hebamme an.“
Alison stöhnte und hielt vor Schmerz einen Augenblick lang die Luft an. „Die Schmerzen werden immer stärker. Und die Abstände kürzer.“
„So ist das vor einer Entbindung“, erklärte Stacy, während sie Alison half, die durchnässte Unterhose auszuziehen.
„Bist du ganz sicher? Ich will nicht aus dem Krankenhaus wieder nach Hause geschickt werden, weil wir uns geirrt haben. Meine Freundinnen haben gesagt, dass es ihnen richtig peinlich war, weil sie zu früh hingegangen sind.“
„Es kommt zwar oft vor, dass Erstgebärende die Senkwehen für echte Wehen halten, aber du kannst mir glauben, dass du gerade richtige Wehen hast, Alison. Außerdem hattest du einen Blasensprung. Unabhängig von den Wehen ist das ein guter Grund, in die Klinik zu fahren.“
„Wahrscheinlich hast du recht. Vielleicht beruhigt Cliff sich dann ja auch etwas. Hätte ich nie für möglich gehalten, dass ein Arzt so unentspannt sein kann.“
Stacy lächelte. „In diesem Fall ist Cliff kein Arzt, sondern ein besorgter Ehemann und werdender Vater. Ihr habt beide so viel durchgemacht, um endlich ein Baby zu bekommen. Er möchte jetzt eben kein Risiko eingehen.“
Als sie aus der Damentoilette kamen, warteten die Männer bereits auf sie.
„Bitte fahr in unserem Auto mit, Stacy“, bat Alison und hielt Stacys Hand fest. „Ich bin viel ruhiger, wenn du bei mir bist.“
„Gern“, nickte Stacy, und Justin legte ihr zustimmend die Hand auf die Schulter.
„Ich fahre hinter euch her. Wenn es richtig losgeht, sag Cliff, dass er anhalten soll. Ich habe meinen Notfallkoffer im Auto.“
„In Ordnung. Danke, Justin.“ Während Stacy sprach, hatte Alison wieder eine Wehe. „Alle drei Minuten“, stellte Stacy nach einem Blick auf ihre Uhr fest. „Wir sollten uns beeilen!“
Glücklicherweise verlief die Fahrt ohne Zwischenfälle. Alisons Wehen kamen weiterhin im Drei-Minuten-Takt. Beim Krankenhaus angekommen, brachten sie Alison in die Notaufnahme, und Stacy zog sich schnell sterile Handschuhe und einen Kittel über. Sie hatte es Justin überlassen, sich um die Kinder zu kümmern und war selbst erstaunt darüber, wie leicht es ihr gefallen war, ihm ihre kostbaren Zwillinge anzuvertrauen. Dieses uneingeschränkte Vertrauen brachte sie normalerweise nur Skye entgegen.
Als sie Alison untersuchte, stellte Stacy fest, dass der Muttermund bereits vollständig geöffnet war und man den Kopf des Babys schon tasten konnte.
„Wie sieht es aus?“, fragte Justin, der gerade hereingekommen war.
„Das Baby kommt. Wir müssen uns um die Entbindung kümmern, bis Barbara hier ist.“
„Ich
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