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Julia Ärzte zum Verlieben Band 42

Julia Ärzte zum Verlieben Band 42

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MOLLY EVANS ALISON ROBERTS MARION LENNOX
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Evans
    Herzensüberraschung für Dr. Jenkins

1. KAPITEL
    Santa Fe, New Mexico, USA
    „ Was soll ich?“ Dr. Taylor Jenkins sah seine Schwester entsetzt an. Er würde alles für sie tun. Fast alles. Das hier jedoch überstieg seine Fähigkeiten bei Weitem. Er war Arzt und kein …
    „Bitte, Taylor. Ich habe dich nie um einen Gefallen gebeten. Nach allem, was wir durchgemacht haben, brauche ich dich jetzt.“ Caroline trat einen Schritt näher und griff nach seiner Hand. Sie sah ihn mit ihren blauen Augen bittend an. Flehend geradezu. Sein ganzes Leben war von Schuld bestimmt, und er versuchte alles, um sich davon zu lösen. Keine Verpflichtungen, keine Schuldgefühle. So einfach war das. Er lebte sein Leben und war niemandem Rechenschaft schuldig außer sich selbst.
    „Ich kann ihn nicht zu Mom und Dad schicken, das weißt du.“
    „Was ist mit …“
    „José? Nein. Er ist unterwegs bei einer Reserveübung.“ Sie wischte den Vorschlag mit einer Handbewegung beiseite. „Ich kann ihn kaum dazu bringen, dass er Alex für ein Wochenende im Monat nimmt. Auf keinen Fall lasse ich ihn so lange bei ihm.“
    „Aber …“ Eine leichte Panik stieg in ihm auf. Taylor riss sich zusammen. In seinem Job bewältigte er ständig bedrohliche Situationen. Er würde auch das hier schaffen.
    „Dir vertraue ich“, sagte Caroline. „Und es ist ja nur für sechs Wochen. Er ist alt genug, um sich selbst zu beschäftigen. Ich kann dir Namen von Babysittern geben, und er wird außerdem seine Cousins besuchen wollen. Carmelita hat mich seit der Scheidung sehr unterstützt. Sie möchte, dass die Jungs in Kontakt bleiben, auch wenn ihr Bruder und ich Probleme haben.“ Caroline ließ ihn nicht aus den Augen, während sie sprach.
    Verdammt. Sie schien zu spüren, dass er nachgeben würde. Frauen hatten so etwas wie einen sechsten Sinn für männliche Schwächen. Widerstand war zwecklos, sie hatte gewonnen.
    Taylor seufzte auf und rieb sich die Stirn. Ganz sicher würde er das noch bereuen. Die bloße Vorstellung, dass er sich sechs Wochen lang um ein Kind kümmern konnte, war lächerlich. Er war nicht imstande, länger als ein paar Stunden für ein anderes Lebewesen zu sorgen. Er hatte nicht einmal ein Haustier oder auch nur eine Pflanze in seinem Haus.
    „Ich wusste, dass du es tun würdest! Oh, Alex wird so aufgeregt sein. Danke, Taylor. Vielen Dank. Du weißt ja nicht, was mir das bedeutet.“ Caroline umarmte ihn so stürmisch, dass sie beide ins Stolpern kamen.
    „Schon gut, schon gut. Aber du versprichst mir, dass du rechtzeitig zurückkommst? Keinen Tag länger?“ Vielleicht würde er es ja hinkriegen, sein Leben sechs Wochen lang auf den Kopf zu stellen. Aber das war die absolute Obergrenze.
    „Ja natürlich. Mit dieser Fortbildung kann ich endlich ein richtiges Leben für Alex und mich aufbauen. Die Firma bezahlt den Aufenthalt in Kalifornien, aber für Kinder ist dort einfach kein Platz.“ Sie atmete tief aus. „Glaub mir, es ist die einzige Möglichkeit.“
    Ein trauriger Ausdruck trat in ihre Augen, und Taylor wusste, dass er das Richtige für seine Schwester tat. Ob es auch das Richtige für ihn war, wusste er allerdings nicht. In seinem Leben ging es um Freiheit, darum, neue Herausforderungen zu suchen und seine körperlichen Grenzen auszutesten. Würde er für sein eigenes Leben Zeit haben, während sein Neffe bei ihm war? Hätte er ein Kind gewollt, dann wäre er wohl inzwischen Vater geworden. Aber das war er nicht.
    „Und außerdem“, sagte Caroline und boxte ihn spielerisch, „ist es Zeit, dass du deinen Neffen besser kennenlernst.“
    „He, ich kenne ihn doch.“ Oder etwa nicht?
    Caroline lachte leicht auf und wischte sich schnell eine Träne aus dem Gesicht. Sie weinte nie. „Du kennst seinen Namen, sein Alter und so etwas. Aber ich glaube nicht, dass du weißt, wie es in seinem Inneren aussieht.“ Sie legte eine Hand auf Taylors Arm. „Alex braucht dich. Sein Vater hat ihn schon so oft enttäuscht, dass ich nicht weiß, ob er je darüber hinwegkommt. So ähnlich wie bei dir und Dad.“
    „Ich weiß, ich weiß.“ Taylor rief sich die unzähligen Gelegenheiten ins Gedächtnis, bei denen sein Vater ihn ignoriert hatte, weil er Wichtigeres vorhatte, als Zeit mit seinem Sohn zu verbringen. Schnell schob er diese schmerzlichen Erinnerungen beiseite. „Wann brichst du auf?“, fragte er seine Schwester.
    „Am Montagmorgen.“
    „Dann bring ihn doch am besten Sonntag zu mir, dann haben wir noch Zeit,

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