Julia Ärzte zum Verlieben Band 45
mit ihr getrieben hast?“, fauchte sie. „Wer ist sie, Josh? Versuch nicht, es abzustreiten, ich sehe es in deinen Augen, dass du eine andere hast!“
Nein, er würde Megan nicht verleugnen. Diesmal nicht. Josh drückte die Schultern durch. „Es gibt jemanden“, gestand er. „Das mit uns ist vorbei, Rebecca. Wir waren uns einig, dass …“
„Ich bin schwanger.“
Tödliche Stille breitete sich im Raum aus. Es war, als hätten die drei Worte die Zeit angehalten, wäre nicht der Sekundenzeiger der Küchenuhr gewesen, der stetig weitertickte.
Schwanger. Ein Baby.
Josh hatte das seltsame Gefühl, neben sich zu stehen. Sein Verstand weigerte sich, die Worte zu erfassen. Sein Herz hielt verzweifelt an dem Traum fest, der rasend schnell in unerreichbare Ferne rückte.
„Das kann nicht sein!“
„Warum nicht? Weil es dir nicht in den Kram passt?“, sagte sie schneidend. „Falls du es noch nicht gewusst hast, Josh – Babys kommen nicht nur dann, wenn man sie gebrauchen kann.“
Wem sagte sie das? Megan hatte zugegeben, dass das Baby, das sie vor acht Jahren verloren hatte, von ihm gewesen war. Josh war dabei gewesen, als sie ihr in einer dramatischen Nacht mit einer Notoperation das Leben retteten. Der Preis war das Kind gewesen, ihr gemeinsames Kind. Wieder verspürte Josh die erdrückenden Schuldgefühle.
Als Rebecca und er sich getrennt hatten, war sein erster Gedanke gewesen: Zum Glück haben wir keine Kinder.
Und jetzt …
„Du weißt, dass ich nie Kinder wollte“, sagte er.
Sie lachte bitter auf. „Daran hättest du denken sollen, bevor du mit mir geschlafen hast.“
„Das war ein Fehler.“ Er war betrunken gewesen und erinnerte sich kaum an jene Nacht. Bruchstückhaft nur sah er vor sich, wie Rebecca sich an ihn drängte, ihn antrieb … „Du hast es geplant, stimmt’s? Du hast es tatsächlich darauf angelegt, ein Kind in die Welt zu setzen, dessen Eltern kaum mehr miteinander reden?“
„Um mit mir ins Bett zu gehen, hat es gereicht.“
„Ich dachte, du nimmst die Pille.“
„Ich bekomme ein Baby, Josh, finde dich damit ab. Bevor du dich also zu sehr auf diese neue tolle Frau einlässt, sollten wir überlegen, was wir machen. Du wirst Vater.“
3. KAPITEL
Es war nicht ihr bester Einfall gewesen. Im Gegenteil!
Angespannt sah Tasha sich in Alessandros elegantem Domizil hoch oben auf der Klippe über dem Meer um und wünschte, sie hätte sich nie auf Joshs Angebot eingelassen. Aber sie hatte nun einmal unangenehme Fragen befürchtet und außerdem gedacht, dass sie für Alessandro nichts weiter empfinden würde – von einer leichten Verachtung einmal abgesehen.
Sie hatte vorgehabt, den Jungen endlich aus ihren Gedanken und Gefühlen zu verbannen, und dabei völlig vergessen, dass aus dem Jungen ein Mann geworden war. Ein Mann, der auch dann noch Sex-Appeal und ein umwerfendes Charisma ausstrahlte, wenn er schwer verletzt war. Schon in der ersten Minute, als sie sein Krankenzimmer betrat und sah, wie er die schüchterne Schwester mit diesem schiefen, leicht spöttischen Blick bedachte, wusste sie, dass sie in Schwierigkeiten steckte.
Um sich ihre Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, wandte sie Alessandro den Rücken zu und richtete ihre Aufmerksamkeit auf das Haus. Es war ein beeindruckendes Anwesen, einige hundert Quadratmeter zu ebener Erde, mit breiten Glasfronten, die von jedem Punkt des riesigen Wohnzimmers einen atemberaubenden Blick auf den Strand boten. Tiefe, weiche Sofas in den Farben des Ozeans waren um einen großen blau-weiß gestreiften Teppich gruppiert, und wohin man blickte, setzte das Thema Meer geschmackvolle Akzente … hier mit verwittertem Treibgut, dort mit einem alten Anker. An den Wänden hingen großformatige Gemälde moderner Malerei, und in breiten Regalen standen unzählige Bücher.
Neidisch betrachtete Tasha die Buchrücken. Es musste herrlich sein, einen Monat frei zu haben, sich auf einem dieser Sofas auszustrecken, stundenlang zu lesen und immer wieder den grandiosen Ausblick zu genießen. Sie hatte keine Ahnung, wie, aber dem Innenarchitekten war es gelungen, ein stilvolles, modernes Ambiente zu schaffen, das gleichzeitig intime Gemütlichkeit bot.
„Wie hast du dieses Schmuckstück entdeckt?“
„Ich hatte bestimmte Vorstellungen. Als das Grundstück auf den Markt kam, hat mir jemand einen Tipp gegeben.“
„Ich möchte nicht wissen, was du dafür bezahlt hast“, meinte sie trocken. Eine Villa in diesem Teil von Cornwall kostete ein
Weitere Kostenlose Bücher