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Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LUCY CLARK LAURA IDING SARAH MORGAN
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bin fast am Ende eines dreimonatigen Einsatzes. Und leitender Arzt bin ich vor allem deshalb, weil ich schon so oft hier war. Ich werde dieselbe Maschine zurück nach Australien nehmen wie Sie und ihr Team.“ Dart sah sie nicht an, während er sprach.
    „Es tut mir schrecklich leid, dass Sie heute Morgen unseretwegen im Dorf bleiben mussten.“
    Dart zuckte die Schultern. „Das gehört zu meinem Job.“
    Er schwieg eine Weile und begann sich zu fragen, warum er überhaupt zu ihr herübergegangen war. Er hätte seinem ersten Impuls folgen und sich so weit entfernt wie möglich von Emerson-Rose Jofille aufhalten sollen. Die Frau hatte etwas an sich, das ihn gleichsam magisch anzog. Wie sie ihn heute Abend angesehen hatte … fast als wollte sie ihn zu sich locken. Und obwohl er sich vorgenommen hatte, diesem Ruf zu widerstehen und sich vollkommen professionell zu verhalten, saß er nun neben ihr am Feuer und betrieb Smalltalk – etwas, wofür er sonst überhaupt keine Zeit hatte.
    „Seit wie vielen Jahren kommen Sie schon nach Tarparnii?“
    „Sechs.“ Falls jetzt die Frage kam, was ihn zum ersten Mal hierhergeführt hatte, würde er aufstehen und gehen. Ihm war klar, dass sie in erster Linie auf Hintergrundinformationen für ihren Filmbeitrag spekulierte. Natürlich respektierte er das, was aber nicht bedeutete, dass er sie in seiner Vergangenheit herumstochern lassen würde. Sanft tätschelte er den Rücken des Babys, das friedlich in seinen Armen schlummerte. Mochte sein diplomatisches Geschick auch nicht besonders ausgeprägt sein, als diensthabender Arzt war es seine Pflicht, die Gäste bei Laune zu halten.
    „Tja … und was führt Sie selbst hierher?“
    „Meine Freundin Eden Montgomery war früher hier im Einsatz und hat mir von der großartigen Arbeit erzählt, die PMA leistet. Sie kennen sie vielleicht?“
    Dart zog die Augenbrauen hoch. „Ja, ich kenne sie und auch ihren Mann David.“ Es überraschte ihn, dass die beiden Kollegen, die er sehr schätzte, offenbar in den Kreisen der Reichen und Schönen verkehrten. „Und Sie sind befreundet?“
    Emmy entging der ungläubige Unterton in seiner Stimme keineswegs. „Erstaunt Sie das, Dart? Denken Sie etwa, ein Promi wie ich braucht keine Freunde?“
    „Natürlich nicht. Ich war bloß überrascht. Eden und David sind wunderbare Menschen.“
    „Im Gegensatz zu mir, wollen Sie damit sagen?“ Emmy richtete sich auf. „Vielleicht sollten Sie andere nicht nur nach ihrem Äußeren beurteilen?“
    Na wunderbar, nun hatte er sie beleidigt. Dart verdrehte entnervt die Augen. So viel zum Thema Diplomatie.
    „Wissen Sie, Dart, wenn man in eine wohlhabende Familie hineingeboren wird, macht einen das nicht automatisch zu einem glücklichen Menschen. Jedenfalls nicht, wenn die eigenen Eltern mehr Zeit mit ihrer Arbeit verbringen als mit ihren Kindern.“
    Emmy hielt inne. Sie begann sich schon wieder aufzuregen und war drauf und dran, persönliche Informationen preiszugeben. Etwas ruhiger fuhr sie fort: „Ich hatte in meiner Kindheit alles, was man für Geld kaufen kann, aber ich bezweifle, dass meine Eltern mich jemals so zärtlich im Arm gehalten haben wie Sie gerade dieses Baby.“
    Er nickte bedächtig. „Es tut mir leid. Ich wollte nicht überheblich sein. Ich hoffe, Sie können mir verzeihen.“
    Nun war es an Emmy, überrascht zu sein. „Natürlich verzeihe ich Ihnen“, erwiderte sie friedfertig. „Mir tut es auch leid, dass ich Sie so angefahren habe. Dieser Tonfall ist eigentlich für die Journalisten und Paparazzi reserviert, die mich zu Hause auf Schritt und Tritt verfolgen. Die interessieren sich nämlich wirklich nur für Äußerlichkeiten.“
    Beide schwiegen eine Weile und hingen ihren eigenen Gedanken nach.
    „Wie heißt denn das Kleine?“, fragte Emmy schließlich. Ein Mann mit einem schlafenden Baby im Arm. Welches Frauenherz würde da nicht weich?
    „J’tagnan.“ Emmy registrierte den liebevollen Unterton in seiner Stimme. Zwischen ihm und den Kind musste eine besondere Verbindung bestehen.
    „Was für ein schöner Name. Ein Junge?“
    „Ja.“
    „Stammt er hier aus dem Dorf?“
    „Nein.“ Dart deutete auf eine der Frauen, die gerade dabei waren, Früchte auf einer Holzplatte zu arrangieren. „Seine Mutter kommt aus einem der Nachbardörfer. Sie ist fünfzig Meilen zu Fuß hierhergelaufen, nachdem bereits die Wehen eingesetzt hatten. Als sie bei uns ankam, war sie am Ende ihrer Kräfte, und man konnte bereits das Köpfchen

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