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Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LUCY CLARK LAURA IDING SARAH MORGAN
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begraben hatte.
    Die Erinnerung an Marta und an ihre einzigartige reine Liebe war so stark, dass sie ihm genügte – meistens jedenfalls. Es hatte Tage und Momente wie diesen gegeben, in denen die Einsamkeit ihn zu verschlingen drohte, aber niemals hatte er ernsthaft daran gedacht, eine andere Frau in die Arme zu ziehen und sie stürmisch zu küssen wie Emerson-Rose in seiner Fantasie.
    Dart hielt den Kopf gesenkt. Auf keinen Fall konnte er ihr jetzt in die Augen sehen.
    „Es freut mich, dass Sie so denken. Ihre Anteilnahme für die Menschen hier, sie klingt echt“, sagte er.
    Emmy war nun vollends verwirrt, nicht wegen Darts Worten, sondern wegen des Moments, der ihnen vorausgegangen war. Als Dart zu ihr herübergesehen hatte, schien die Atmosphäre zwischen ihnen mit einem Mal wie aufgeladen. In seinem Blick lag ganz eindeutig Verlangen.
    Emmy hatte immer viele Verehrer gehabt, aber sie wusste auch, dass die meisten von ihnen nur in ihre Schönheit und ihren Reichtum verliebt waren. Der Mann neben ihr dagegen konnte sie anscheinend nicht ausstehen, und auf eine merkwürdige Weise empfand sie dies fast als Befreiung.
    Und doch hatte einen Herzschlag lang etwas in der Luft gelegen. Möglicherweise hatten ihre Entschlossenheit, ihr Drang nach Gerechtigkeit und ihr Mitgefühl etwas in ihm berührt. Jedenfalls war in seinen Augen keine Bitterkeit mehr zu lesen gewesen, stattdessen Neugier, ein stummes Vergnügen, gar ein Versprechen?
    Das war absurd. Der Mann war ein Fremder. Sie wussten nichts voneinander. Vermutlich hatte sie sich alles nur eingebildet, und der intensive Blick, den sie zu spüren geglaubt hatte, war auf das Spiel der Schatten zurückzuführen.
    „Warum …“ Sie hielt inne und schluckte. Wieso klang ihre Stimme so rau? „Warum sollte ich lügen?“
    „Sie haben ja keine Ahnung“, entgegnete Dart. „Dies ist nicht das erste Fernsehteam im Dorf, und es wäre nicht das erste Mal, dass die Gastfreundschaft dieser Menschen ausgenutzt wird.“
    „Was ist geschehen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Es ist schon lange her, über zehn Jahre. So etwas wird nicht wieder passieren.“
    Emmy berührte leicht seinen Arm, und wieder schien eine gespannte Erwartung in der Luft zu liegen. „Bitte erklären Sie es mir.“
    Dart atmete hörbar aus und begann zu sprechen, schnell, fast gehetzt, als könnte er mit seinen Worten Abstand zu ihr gewinnen.
    „Es kam ein Kamerateam hierher, das die Bewohner wie ihre Leibeigenen behandelte. Sie ließen sie für sich waschen und kochen, rührten selbst keinen Finger und beklagten sich dann auch noch über die unmöglichen Zustände im Dorf. Schließlich gab es einen Tumult, bei dem fünf Hütten niedergerissen und mehrere Dorfbewohner verletzt wurden. Die Filmleute packten ihre Sachen und verschwanden. Es gab keinen Fernsehbeitrag, keine Spenden. Und das Allerschlimmste: Nachdem sie fort waren, fanden Meeree und Jalak heraus, dass sie zwei junge Frauen vergewaltigt hatten.“
    Vor Abscheu und Ekel fehlten Emmy einen Moment lang die Worte. „Das ist ja …“ Sie senkte den Kopf. „Kein Wunder, dass Sie misstrauisch sind. Niemand hat das Recht, anderen Menschen so etwas anzutun. Niemand!“
    Wieder erstaunte ihn die Heftigkeit ihrer Worte. „Ich bin froh, dass Sie das sagen.“
    „Ich versichere Ihnen, Dr. Freeman, dass meine Kollegen und ich dem Volk der Tarparnii größten Respekt entgegenbringen. Wir werden tun, was wir können, um zu helfen und uns für ihre Gastfreundlichkeit erkenntlich zu zeigen.“
    „Das ist gut.“ Dart war froh über ihre Worte. Gleichzeitig spürte er wieder diese unerklärliche Anziehungskraft. Er sollte jetzt besser gehen. Üblicherweise machte er einen großen Bogen um Frauen, die sich durch Güte und eine starke Persönlichkeit auszeichneten.
    Seine Verlobte Marta war eine solche Frau gewesen. Großzügig, lebendig, selbstlos und voller Liebe. Sie hatte immer ein Herz für die Außenseiter gehabt, für die Benachteiligten, und sie hatte mehr für sie gegeben, als sie jemals zurückbekam. Wie ein Tiger hatte sie für die gute Sache gekämpft.
    Nun irritierte es ihn, wenn er ähnliche Wesenszüge bei einer anderen Frau entdeckte. So wie bei Emerson-Rose, die tatsächlich mehr zu sein schien als nur die verzogene kleine PR-Prinzessin, für die er sie gehalten hatte.
    Ja, er hatte Feuer gefangen … und das war gefährlich!

4. KAPITEL
    Emmy sah Dart hinterher, der wortlos aufgestanden war und zu J’tagnans Mutter hinüberging, die

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