Julia Ärzte zum Verlieben Band 45
Behandlungsplatz, der aus einem Tisch mit einem Laken darüber, einer Waschschüssel und einem Stapel Handtücher und Bandagen bestand. Schon brachte Rick den ersten Patienten.
Nach einer Stunde hatten sie einiges an brauchbarem Filmmaterial beisammen. Aber während ihre Kollegen alle Hände voll zu tun hatten, kam sich Emmy selbst wie das fünfte Rad am Wagen vor. Sie schaute Gloria und Rick zu, die als eingespieltes Team ihre Patienten behandelten. Da sie die Sprache der Einheimischen nicht verstand, fühlte sie sich ziemlich ausgeschlossen.
„Miss Jofille.“ Wieder tauchte Dart neben ihr auf. „Wenn Sie gerade nichts Besseres zu tun haben, können Sie mir assistieren.“
Emmy ignorierte seinen ungeduldigen Unterton und folgte ihm. Sie war froh über die Aussicht, etwas Sinnvolles tun zu können.
„Waschen Sie sich die Hände.“ Er zeigte auf die Waschschüssel, während er einer hochschwangeren Frau auf die Behandlungsliege half. „Jod, Mullbinden, Verbandsmaterial“, wies er Emmy an, während er mit dem Stethoskop den Unterleib der Frau abhörte.
Emmy riss die Augen auf. „Wollen Sie etwa hier einen Kaiserschnitt durchführen?“ Sie beeilte sich, die gewünschten Utensilien herbeizuschaffen.
„Sie hat eine Schnittverletzung am linken Fuß und befürchtet, dass diese ihrem Kind schaden könnte. Ich werde ihr erklären, dass es dem Baby gut geht, und dann kümmern wir uns um den Fuß.“ Dart sagte einige Sätze auf Tarparnii, und die Erleichterung, die sich auf dem Gesicht der zukünftigen Mutter widerspiegelte, brachte Emmys Herz zum Schmelzen.
Auch während des restlichen Nachmittags ging sie Dart zur Hand. Da sie schon immer ein Sprachtalent gewesen war, konnte sie die Patienten am Ende des Tages bereits auf Tarparnii empfangen und verabschieden.
„Durchaus beeindruckend“, kommentierte Dart, als sie beim Aufräumen waren.
Emmy lächelte, erfreut, dass er ihre Bemühungen zur Kenntnis genommen hatte. „Sie selbst sind aber auch nicht so übel“, antwortete sie.
„Verbindlichsten Dank“, gab er trocken zurück und riskierte einen Blick zu ihr. Ihr ganzes Gesicht schien zu leuchten, ihre Augen funkelten, und ihre rosigen, perfekt geformten Lippen gaben den Blick auf ihre makellosen weißen Zähne frei. Sie war tatsächlich eine außergewöhnlich schöne Frau. Dart schaute schnell in eine andere Richtung.
Emmy war sich nicht sicher, ob seine Bemerkung ironisch gemeint war. Den ganzen Nachmittag hatte sie mit ihm Seite an Seite gearbeitet und ihn im Umgang mit seinen Patienten erlebt. Jedem Einzelnen war er mit Ernsthaftigkeit und Respekt begegnet, ganz gleich, ob er nur für eine Routineuntersuchung oder mit einer schweren Krankheit zu ihm gekommen war. Und trotzdem wusste sie immer noch nicht, was sie von ihm halten sollte.
Nicht, dass es ihre Aufgabe gewesen wäre, Dr. Freemans verschlungene Gedankengänge zu erforschen – aber schon seit ihrer ersten Begegnung übte dieser Mann eine unerklärliche Faszination auf sie aus.
Genug davon. Lieber wollte sie sich auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren, die darin bestand, einen möglichst aufrüttelnden Beitrag über die gefährdete Lebenssituation der Tarpanii zu drehen – und über die Menschen, die sich mit Mut und Entschlossenheit für sie einsetzten.
„QaH!“ Der Ruf kam von P’Ko-lat, und Emmy identifizierte das Wort für „Hilfe“. Es war ein Wort, das sie schon mehrfach an diesem Tag gehört hatte, aber die Dringlichkeit in P’Ko-lats Stimme ließ Dart sofort herbeieilen.
„Seht.“ P’Ko-lat deutete auf zwei Männer, die aus dem Wald auf die Lichtung des Dorfes traten. Zwischen sich trugen sie einen dritten, offensichtlich verletzten Mann. Schon war Dart bei ihnen. Er schüttelte den Kopf und wies den Männern mit gedämpfter Stimme den Weg zur Medizinbaracke.
„Bringen Sie mir Verbandszeug“, rief er Emmy im Vorbeihasten zu, die Hand fest auf den blutigen Unterleib des Verletzten gepresst. Sofort schaffte sie das Gewünschte herbei und sah dann zu, wie er versuchte, die Blutung mit Mullbinden zu stoppen. In Sekundenschnelle waren diese durchgeweicht.
„Belhara, Tarvon!“
Emmy sah die beiden heranstürmen und hinter Dart in der Hütte verschwinden. Einen Moment später kam Hunklu zur Tür hinaus. Er hatte seinen Schlafplatz räumen müssen und wurde von P’Ko-lat in Empfang genommen. Nun kam auch Gloria herbeigerannt.
„Was ist denn passiert?“, fragte Emmy, die sich wünschte, mehr von der Sprache der
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