Julia Ärzte zum Verlieben Band 49
Paare trafen Lewis und seine Partnerin ein. Abby lächelte strahlend, als sie an Lewis’ Arm die Treppe hinaufstieg. Die junge Frau trug ein Abendkleid aus cremeweißem Satin, das einem Brautkleid glich. Ihre plötzliche Eifersucht versetzte Mikki einen Stich. Würde Abby irgendwann Lewis’ Frau werden? Die Mutter seiner Kinder? War sie die Liebe seines Lebens?
Greg kehrte zu ihr zurück. „Tut mir leid, dass ich dich allein lassen musste, Mikki“, entschuldigte er sich. „Wollen wir zu unseren Plätzen gehen?“ Damit bot er ihr den Arm, und sie hakte sich mit gezwungenem Lächeln bei ihm ein.
Ihr Sitzplatz befand sich nicht weit von der Band und den Lautsprechern. Mikki war froh darüber. Das erspart mir wenigstens langweilige Gespräche, dachte sie.
Sie musste einfach hinsehen, als Lewis seine Begleiterin zu seinem Tisch in der Saalmitte führte. Die meisten Männer im Raum überragte er um mindestens einen halben Kopf, und im Smoking sah er einfach atemberaubend aus. Mikki entging nicht, wie viele Frauenblicke ihm folgten. Galant rückte er seiner Partnerin den Stuhl zurecht, ehe er ihr gegenüber Platz nahm.
Mikki trank einen weiteren Schluck Champagner und versuchte, ihre verspannten Schultern unauffällig zu lockern. Du schaffst das, sagte sie sich. Lewis ist Vergangenheit, und genau das wirst du ihm und dir jetzt beweisen!
„Eine hübsche Biene, die Lewis Beck da mitgebracht hat, findest du nicht?“ Greg nahm sich eins der kleinen Brötchen aus dem Korb in der Mitte des Tisches. „Dabei ist der Mann erst seit ein paar Wochen im Land. Der Glückspilz! Wo hat er sie bloß kennengelernt?“
„Sie ist viel zu jung für ihn.“
„Ich weiß nicht“, meinte Greg nachdenklich und bestrich eine Brötchenhälfte dick mit Butter. „Manchmal denke ich, dass man es mit einer jüngeren Frau bestimmt leichter hat. Die sind nicht so anspruchsvoll wie die im eigenen Alter. Denen kann man es nie recht machen.“
„So würde ich es nicht ausdrücken. Wir wollen eben gleichberechtigt sein. Und wir wollen einen Mann an unserer Seite und kein Idol, zu dem wir aufblicken.“
„Du warst schon mal verlobt, oder?“
Mikki hob ihr Glas. „Ja.“ Sie nahm einen Schluck. „Es hat nicht funktioniert.“
„Wer hat Schluss gemacht?“
„Ich.“ Sie starrte auf die aufsteigenden Bläschen in ihrem Glas.
„Es sind meistens die Frauen.“ Greg schenkte sich Rotwein ein.
„Wie meinst du das?“
„Sie lösen sich aus Beziehungen. Die Männer sehen es oft nicht einmal kommen. Ging mir genauso.“
Womit wir wieder beim Thema wären. Zu Mikkis Erleichterung trat jemand ans Mikrofon und bat auch die letzten Gäste, an ihren Tischen Platz zu nehmen.
Das Fest ging weiter. Mikki versuchte, das Beste aus dem Abend zu machen. Tatsächlich erwies Greg sich als überraschend netter Begleiter – zumindest solange er seine gescheiterte Ehe und seine Verbitterung seiner Exfrau gegenüber vergaß. Er unterhielt sich mit Mikki über die Arbeit und seine Kinder. Voller Vorfreude erzählte er, dass er mit den beiden in den Ferien auf eine Insel bei Queensland fahren wollte.
Als die Band nun zu spielen begann, fingen die ersten Paare an zu tanzen. Mikki schaute zu Lewis hinüber und beobachtete, wie Abby an seiner Hand zog. Er erhob sich daraufhin, legte den Arm um ihre Taille und ging mit ihr auf die Tanzfläche.
Mikki wandte sich ab und biss sich auf die Lippe.
„Was ist los?“, erkundigte sich Greg. Er musste sich vorbeugen, damit sie ihn wegen der lauten Musik verstand.
„Nichts“, erwiderte sie.
„Möchtest du tanzen?“, fragte er. „Ich bin zwar kein sonderlich guter Tänzer, aber …“ Er brach ab und suchte in seiner Jackentasche nach seinem vibrierenden Handy. „Da muss ich wohl rangehen“, erklärte er nach einem Blick aufs Display. „Meine Exfrau.“
Verständnisvoll lächelte sie ihn an und griff nach ihrer Abendtasche. „Ich verschwinde schnell einmal. Bitte entschuldige mich einen Moment.“
Als sie wenige Minuten später die Damentoilette verließ und den Flur zum Ballsaal entlangging, kam ihr Lewis entgegen. Sie konnte ihm nicht ausweichen, ohne dass es wie Absicht ausgesehen hätte. „Amüsierst du dich gut?“, fragte sie deshalb kühl.
„Du siehst heute Abend bezaubernd aus, Mikki“, meinte er und betrachtete sie in ihrem Abendkleid. „Schwarz steht dir.“
Wärme durchflutete Mikki von Kopf bis Fuß. Sein Kompliment wirkte wie eine körperliche Liebkosung. Es verunsicherte sie
Weitere Kostenlose Bücher