Julia Ärzte zum Verlieben Band 49
lehnte sich zurück, wandte ihr Gesicht der Sonne zu und schloss die Augen.
Ja, so ließ es sich aushalten!
Doch dann erinnerte sie sich an die winzige Kabine, in der sie alle drei schlafen würden. An der Stirnseite war eine kleine Kammer, in der das Reisebett für Rose untergebracht worden war. Yannis hatte erklärt, dass in dem größeren Raum die beiden Sitzbänke zu einem Doppelbett umgebaut werden konnten.
Cathy wusste, dass er ihre Reaktion auf seine Worte genau beobachtet hatte. Verlegen war sie seinem Blick ausgewichen und hatte nichts dazu gesagt. Offensichtlich waren sie beide gleichermaßen nervös.
Doch Cathy hatte sich fest vorgenommen, vernünftig zu sein und auf ihren Verstand zu hören – egal, was ihr Herz ihr auch sagen mochte.
„Ist alles in Ordnung bei euch, Cathy?“
„Ja, alles prima. Rose schläft wie ein Murmeltier.“
„Ausgezeichnet. Wir machen gleich eine Pause und essen zu Mittag.“
Das Wasser war nun vollkommen ruhig, und Cathy sah Yannis dabei zu, wie er das Boot in eine einsame Bucht steuerte, die von steilen Klippen umsäumt wurde. Wie wundervoll: keine Menschenseele weit und breit!
„So muss sich Robinson Crusoe gefühlt haben“, sagte Cathy lachend.
Yannis schaltete den Motor aus und ließ das Boot an einen natürlichen Felssteg treiben. „Komm, gib mir Rose, während du an Land gehst. Möchtest du vielleicht vorher noch deinen Badeanzug anziehen?“
Cathy reichte Yannis die schlafende Rose und schlüpfte in die Kabine, um den neuen Bikini anzuziehen, den sie sich extra für dieses Wochenende gekauft hatte.
Als sie wieder herauskam, saß Yannis bereits mit Rose am Strand und unterhielt sich angeregt mit ihr. Das kleine Mädchen strahlte ihn glücklich an.
„Yaya“, rief sie und patschte mit ihren kleinen Händen auf seinen Kopf.
„Sie gibt sich solche Mühe, Yannis zu sagen“, erklärte Cathy und breitete zwei große Handtücher auf dem Sand aus.
„Es ist ja auch ein schwieriger Name. – Wow!“ Bewundernd schaute Yannis zu Cathy hoch. „Hübscher Bikini! Und die Frau, die ihn trägt, gefällt mir sogar noch besser!“
Wie lange mochte es her sein, dass er einer Frau ein Kompliment gemacht hatte?
Cathy lächelte. „Ich puste noch schnell Roses Schwimmflügel auf, und dann können wir alle ins Wasser!“
Nach dem kühlen Bad ließen sie sich am Strand nieder und packten ihr Picknick aus. Cathy war morgens noch bei der Bäckerei neben der Hafenbrücke gewesen und hatte Spanakopita und Peropita, Spinat- und Käsestrudel, gekauft. Yannis dagegen hatte viel zu viele Tomaten bei dem Gemüsehändler in seiner Straße erstanden. „Nur für den Fall, dass wir irgendwo tagelang festsitzen“, hatte er gewitzelt.
Sie saßen auf ihren Handtüchern und aßen, als seien sie völlig ausgehungert. Rose nuckelte genüsslich an einer Tomate und verteilte den Tomatensaft in ihrem Gesicht, während sie fröhlich vor sich hin brabbelte.
Yannis zog die Weinflasche, die er an einem Band befestigt und zum Kühlen ins Wasser geworfen hatte, an Land. „Möchte jemand ein Glas Wein?“
Cathy streckte ihm ihr leeres Glas entgegen. „Gern!“
Als er sich neben ihr auf ihrem Handtuch niederließ, spürte sie seinen sandigen, nackten Körper an ihrem. „Ich dachte, ich könnte uns heute Abend etwas Leckeres kochen. Was hältst du davon?“
„Du willst für uns kochen?“
„Natürlich. Ich habe nicht nur als Kapitän auf diesem Schiff angeheuert, sondern auch als Smutje.“
„Und welche Rolle hast du mir zugedacht?“
Mit einem provozierenden Lächeln beugte er sich vor und küsste sie sanft auf beide Wangen. „Du, meine Liebe, bist das leichte Mädchen, dass zur Unterhaltung des Käpt’ns an Bord geholt wurde.“
„Aye, aye, Sir! Dann müsstest du mir allerdings noch sagen, welche Art von Unterhaltung dir da so vorschwebt.“
„Das habe ich noch nicht entschieden …“
„Mama, Mama!“ Rose gefiel es ganz und gar nicht, dass ihre Begleiter sich nicht um sie kümmerten. Entschlossen drängte sie sich zwischen Cathy und Yannis.
Den Rest des Tages verbrachten sie zu dritt am Strand. Rose war überglücklich, die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Mum und dieses wundervollen Mannes zu haben, der so unerwartet in ihr Leben getreten war und es um so viel interessanter gemacht hatte.
Am Abend betrachteten sie gemeinsam den Sonnenuntergang, wobei Cathy fürsorglich eine kleine Sonnenbrille vor Roses Augen hielt.
„Eigentlich braucht sie die nicht“, flüsterte
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