Julia Ärzte zum Verlieben Band 49
…“
„Nein, Yannis“, widersprach Petros verwundert. „Sie haben mir doch selbst gesagt, dass ich einen kaufen soll.“ Kopfschüttelnd verschwand er in der Küche.
Konzentriert und mit einem vor Anstrengung geröteten Gesicht versuchte Rose, die Banane zu schälen, die Cathy ihr gegeben hatte. Schließlich gelang es ihr, und sie zog triumphierend die Schale hinunter.
„Sehr gut!“, rief Yannis mit elterlichem Stolz. „Was für ein kluges Mädchen!“
Cathy lächelte nachsichtig. „Nun, ich schätze, wenn es selbst Affenbabys gelingt, mit Bananen fertigzuwerden, sollte meine Tochter auch intelligent genug dafür sein.“
„Ja, aber man braucht eine gute Koordination dafür.“
„Stimmt. Doch Rose wird in zwei Wochen schon ein Jahr alt, und daher …“
„Oh, Cathy, dann müssen wir unbedingt eine Party feiern!“, rief Yannis aufgeregt. „Wollen wir hier bei mir feiern?“
Entscheidungen. Immer neue Entscheidungen. Cathy hatte das Gefühl, dass sich die Ereignisse gerade überschlugen. „Ehrlich gesagt habe ich noch gar nicht darüber nachgedacht, wie wir ihren Geburtstag feiern. Außerdem weiß ich nicht, ob mein Boss mir freigibt. Es ist mitten in der Woche.“
„Sehr witzig. Natürlich gebe ich dir frei. Am besten nehmen wir beide gleich zwei Tage Urlaub, damit wir genug Zeit haben, uns um alles zu kümmern.“
„Nun übertreib bitte nicht, Yannis.“
Er griff nach ihrer Hand. „Warum nicht? Ich finde, Roses Geburtstag muss gebührend gefeiert werden. Sie kann jetzt schon krabbeln und alleine essen, und es wird nicht mehr lange dauern, dann läuft sie uns davon.“
Cathy sah ihn liebevoll an. „Yannis, es ist wirklich süß, wenn du so … begeistert bist.“
Eigentlich hatte sie „väterlich“ sagen wollen, es dann aber lieber gelassen. Falls er Rose als Ersatz für seinen verunglückten Sohn ins Herz geschlossen hatte, dann war es gut so. Alles, was dazu beitrug, dass er über seinen Verlust hinwegkam, war ein Geschenk des Himmels.
Yannis sah auf seine Uhr. „Wir müssen los. Ich bringe dich und Rose mit dem Auto zu Anna.“
Mit einem feuchten Handtuch machte Cathy das Gesicht ihrer Tochter notdürftig sauber. Yannis war mit seinen Gedanken bereits bei der Abendsprechstunde. Er zwang sich, nicht an die kommende Nacht zu denken. Die Nacht mit Cathy.
Auch Cathy versuchte, sich auf ihre Schicht und nicht auf die Stunden danach zu konzentrieren.
„Fertig?“ Yannis befreite Rose aus ihrem Hochstuhl und nahm sie auf den Arm. „Wenn wir vor Dienstbeginn noch nach Ariadne und den Zwillingen sehen wollen, müssen wir uns jetzt beeilen.“
Nachdem sie Rose bei Anna abgegeben hatten, fuhren sie direkt in die Klinik.
Ariadne lag entspannt in ihrem Bett, an jeder Seite ein Baby an sich gekuschelt. Der stolze Vater konnte seinen Blick gar nicht von dem Familienzuwachs abwenden.
„Ist meine Frau nicht einfach wunderbar, Yannis? Schade, dass ich es nicht zur Geburt geschafft habe, aber Sie wissen ja … Geschäftliche Termine lassen sich oft nicht aufschieben. Und irgendjemand muss ja all die hungrigen Mäuler stopfen.“
Nachsichtig lächelte Ariadne ihren Mann an.
Nachdem sie eine Weile miteinander geplaudert hatten – natürlich nahmen sie die Einladung zur Taufe der Zwillinge gern an –, machten sich Yannis und Cathy wieder auf den Weg.
„Welchen Dienst hast du heute Abend?“, erkundigte sich Cathy, während sie die Wöchnerinnen-Station verließen.
„Zunächst muss ich noch einen Haufen Papierkram erledigen. Falls du mich also brauchst, kannst du mich in meinem Büro erreichen.“
„Ich werde zu beschäftigt sein, um mit dir zu telefonieren. Meine gynäkologische Abendsprechstunde ist inzwischen zu einem gesellschaftlichen Ereignis auf der Insel geworden. Meistens kommen mehr Patientinnen, als ich behandeln kann.“
„Brauchst du Hilfe?“
„Falls es wieder so voll ist, melde ich mich.“
Fast drei Stunden und ungefähr zwanzig Patientinnen später kam Yannis in ihren Behandlungsraum. „Ich bin jetzt mit dem Papierkram fertig, und da Stamatis für mich die Abendvisite macht, könnte ich dir helfen. Je schneller wir hier fertig sind, desto eher dürfen wir gehen. Oder hast du vergessen, dass wir eine Verabredung haben?“
Cathy sah ihn an. Sekundenlang trafen sich ihre Blicke. „Wie könnte ich das vergessen!“
Zärtlich küsste er sie auf den Mund und trat dann einen Schritt zurück. Als er sah, dass ihre blauen Augen vor lauter Vorfreude glänzten,
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