Julia Ärzte zum Verlieben Band 49
Kind einschlief.
Natürlich würde es nicht mit letztem Wochenende zu vergleichen sein. Trotzdem stieg eine vorfreudige Erregung in ihr hoch. Ein romantisches Essen zu Hause? Oder in einem Restaurant? Ein Spaziergang im Park?
Es konnte aber auch sein, dass er nichts weiter geplant hatte und den größten Teil des Wochenendes allein verbringen wollte. Du bist albern, schalt sie sich im Stillen. Spielte das eine Rolle? Sie wollte doch ohnehin nicht, dass die Sache tiefer ging.
Zu spät, musste sie zugeben. Es war schon zu spät gewesen, als Andrew sie vor sechs Tagen zum ersten Mal geküsst hatte. Erst recht, seit sie miteinander geschlafen hatten. Libby hatte ihr Herz bereits hoffnungslos an ihn verloren.
Andrew wollte nichts weiter, als Libby am Wochenende für sich allein zu haben. In den letzten Tagen hatten sie sich kaum zu Gesicht bekommen.
Nein, das stimmte nicht ganz. Dafür, dass sie beide keine Beziehung eingehen wollten, sahen sie sich sogar ziemlich häufig. Aber es war ihm trotzdem nicht genug. Er wollte mehr von ihr, wollte mit ihr allein sein. Ob sie sehr enttäuscht sein würde, wenn er ihr vorschlug, einfach zu Hause zu bleiben und zu faulenzen, statt irgendwohin zu fahren? Die letzten zwei Wochen waren anstrengend gewesen, und er sehnte sich nach Ruhe.
Den heutigen Abend würden sie erst einmal bei ihm zu Hause verbringen. Sie konnten gemeinsam im Garten arbeiten, den er in letzter Zeit ziemlich vernachlässigt hatte. Wenn Libby keine Lust dazu hatte, würde er wenigstens den Rasen mähen und sich die restlichen Arbeiten nächste Woche vornehmen.
Vorausgesetzt, Jacob machte ihm keinen Kummer mehr. Man hatte heute Morgen die Dosis seines Sedativums gesenkt und dafür die seiner Schmerzmittel erhöht. Das bekam ihm im Moment ganz gut. Die Schwellung seines Gehirns war beinahe ganz zurückgegangen, und die Fixatoren an seinen Beinen und am Becken leisteten gute Arbeit. Andrew brauchte sich über das Wochenende keine allzu großen Sorgen um ihn zu machen.
Um sieben war sein Dienst zu Ende. Er holte Libby von zu Hause ab und berichtete ihr während der Fahrt von Jacobs Fortschritten.
Sie freute sich darüber ebenso wie er. Vor allem, als sie sah, wie froh und entspannt Andrew wirkte. Und wie glücklich. Sie musste an Chris Turners Bemerkung denken, als ihm aufgefallen war, wie glücklich Andrew aussah.
War die Geburtstagsparty seiner Mutter wirklich erst eine Woche her? Libby kam es viel länger vor. Zwischen ihr und Andrew war in der Zwischenzeit so viel passiert, auch wenn sie noch keinen Schritt weiter gekommen waren. Noch immer umgingen sie die Frage ihrer Beziehung und lebten von einem Augenblick zum anderen.
Während Andrew das Abendessen zubereitete, saß Libby auf einem Hocker an der Küchentheke und schaute ihm zu. Rasch und mit der sicheren Hand des Chirurgen schnitt er Fleisch und Gemüse und warf alles in einen Wok. Zum Schluss schmeckte er das Gericht mit einer Fertigsoße ab und servierte alles auf einem Bett von Reis.
„Schmeckt wunderbar“, lobte Libby nach dem ersten Bissen.
„Meine Spezialität – Gabelgerichte mit Fertigsoße. Ich koche nur Sachen, die sich mit einer Hand essen lassen, da ich dabei meistens am Computer sitze. Meine Auswahl ist nicht sehr groß, also genieße es, bevor es dir eines Tages zum Hals heraushängen wird.“
Sie musste lachen, aber sie wunderte sich auch ein wenig über seine Worte. Rechnete er damit, dass sie länger zusammen sein würden, oder bestand sein Speisezettel nur aus zwei Gerichten?
„Arbeitest du gern im Garten?“, fragte Andrew unvermittelt.
„Es kommt darauf an, was du darunter verstehst“, erwiderte Libby vorsichtig. „Ich habe nur einen winzigen Garten, aber es macht mir Spaß, darin herumzuwerkeln. Warum?“
„Weil ich morgen dringend den Rasen mähen und die Hecken stutzen müsste, außerdem könnten einige der Beeteinfassungen einen Trimm vertragen. Aber ich möchte nicht, dass du dich zu Tode langweilst.“
„Aber nein, auf keinen Fall. Es würde mir Spaß machen, dir zu helfen.“
„Wunderbar“, sagte er erleichtert, und Libby merkte, dass er sich tatsächlich Gedanken deswegen gemacht hatte.
Was wusste er auch schon von ihr? Sie waren durch Zufall in diese Beziehung geraten, ohne viele Fragen zu stellen. Libby war sicher, dass Andrew das normalerweise nicht tat. Ebenso sicher war sie, dass sie nur noch deshalb zusammen waren, weil es bequem war. Sie erwartete nichts von ihm, und solange sie die Dinge an
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