Julia Ärzte zum Verlieben Band 50
an die Gesprächsthemen erinnern. Sie wusste nur noch, dass das Schiff voraussichtlich nachts seinen Bestimmungshafen erreichen würde, sodass sie gleich morgens von Bord gehen konnten.
Jet musste zu seiner Militärbasis zurück und würde vermutlich innerhalb der nächsten achtundvierzig Stunden zu seinem nächsten Einsatz geschickt. Wahrscheinlich nach Afghanistan. Und er freute sich darauf.
Das war es also.
Ein oder zwei Stunden in seiner Kabine, um über Dinge zu sprechen, über die Becca eigentlich mit niemandem jemals hatte reden wollen. Morgen früh würden sie sich dann voneinander verabschieden und jeweils wieder in ihr altes Leben zurückkehren.
Jet könnte bei seinem nächsten gefährlichen Einsatz getötet werden. Aber auch wenn er noch Dutzende solcher Einsätze überlebte, würden sie wohl nie wieder miteinander allein sein.
Jets Kabine erschien geradezu luxuriös. Ein relativ großes Bett, ein kleiner Tisch und zwei bequeme Sessel neben einer kleinen Tür, die zum angrenzenden Bad führte. Die Messingfassung des Bullauges glänzte im matten Schein der Nachttischlampe. Das Bett war einladend aufgeschlagen.
Als Becca stehen blieb und Jet ansah, lag ein ähnlicher Ausdruck in seinen Augen wie vorletzte Nacht am Lagerfeuer. Diese Verletzlichkeit, die ihr zeigte, dass es in seiner Seele einen ähnlichen Teil gab wie bei ihr. Dieselbe Verlorenheit und Einsamkeit.
Weil beide schwiegen, stieg die Anspannung in dem kleinen Raum immer weiter an.
„Also.“ Jets Stimme klang rau. „Willst du reden?“
„Ich will …“ Dich, schrie ihr Körper. Oder ihr Herz?
Sie hatten nur diese eine Nacht und würden sich danach wahrscheinlich nie wiedersehen.
Auf einmal wirkten seine Augen vollkommen schwarz. Die Atmosphäre zwischen ihnen knisterte vor Erotik. Unvermittelt stöhnte Jet auf, senkte den Kopf und nahm Besitz von Beccas Mund.
Obwohl er schon viele Frauen gehabt hatte, war es noch nie so gewesen wie jetzt.
Vielleicht rührte die überwältigende Zärtlichkeit, die er empfand, daher, dass er Becca schon so lange kannte. Sie war zu einer vollkommenen Frau geworden, die in ihm eine unglaubliche Erregung auslöste. Bei jeder seiner Berührungen erbebte sie vor Leidenschaft. Sobald er mit seinen Lippen ihre kleinen, perfekt geformten Brüste liebkoste, verhärteten sich deren Spitzen sofort zu kleinen festen Beeren.
Beccas intimste Stelle war feucht und bereit für Jet. Seinen Namen stöhnend, bäumte sie sich ihm entgegen. Und als Jet schließlich in sie eindrang, hatte er das Gefühl: Das ist es.
Endlich hatte er es gefunden.
Geborgen lag Becca in Jets Armen, und Tränen liefen über ihre Wangen.
Auf dem Berg oben hatten sie fantastischen Sex gehabt, aber dies hier war noch anders gewesen. Herzzerreißend.
Diese Zärtlichkeit, mit der er sie berührt hatte. Seine Art, ihr zu zeigen, dass sie etwas Besonderes war.
Sie hatte sich geliebt gefühlt.
Daher kamen ihre Tränen. Jemanden wirklich zu lieben und sich auch geliebt zu fühlen, das hatte Becca seit dem Tod ihres Bruders nicht mehr gekannt. Am liebsten hätte sie diesen wunderbaren Ort der Geborgenheit nie wieder verlassen.
„Du weinst ja.“ Liebevoll strich Jet ihr über die Wange.
„Nein, tu ich nicht.“ Sie schob seine Hand weg und rieb sich das Gesicht. „Ich weine nie.“
Er schwieg, und sie wusste, dass er an das letzte Mal dachte, als er sie wirklich hatte weinen sehen. Damals, als sie hörten, dass es keinen Sinn mehr hatte, Matt weiterhin am Leben zu erhalten.
Doch Becca wollte diesen kostbaren Moment nicht dadurch ruinieren, dass sie an die Vergangenheit dachte. Sie stützte sich auf den Ellenbogen und küsste Jet. „Ich bin glücklich, okay? Das war …“ Ihr fehlten die Worte, um den Zauber zu beschreiben, den sie gerade zusammen erlebt hatten.
„Ja.“ Er drückte sie an sich. „Das stimmt.“
Sie lächelte. „Wer hätte das gedacht?“
„Na ja, einmal habe ich schon daran gedacht“, gab er zu. „Damals auf der Party, als wir uns in der Küche geküsst haben.“
„Danach hast du mich doch für den Rest des Abends komplett ignoriert“, gab sie ungläubig zurück. „Und ich kam mir vor wie eine Vollidiotin.“
„Ich musste dich ignorieren. Dein Bruder hatte mir nämlich schon vorher gesagt, dass ich genau der Typ wäre, von dem er dich auf jeden Fall fernhalten wollte.“
„Oh.“ Das änderte natürlich einiges.
„Er hatte recht. Ich bin keine gute Partie.“
„Wieso das?“
„Ich bleibe nie lang
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