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Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 50 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts
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an einem Ort und habe auch keine langfristigen Beziehungen. Ich bin eben ein Einzelgänger.“
    Becca schwieg. Ein Einzelgänger? Nein, sein Rudel hatte ihm früher alles bedeutet. Vielleicht wollte er nicht geliebt werden, aber er konnte lieben.
    „Es ist schwer, jemandem so zu vertrauen, dass man ihn liebt, stimmt’s?“, flüsterte sie. „Und noch schwerer, sich lieben zu lassen.“
    Sie spürte, wie er sich fast unmerklich von ihr zurückzog. Leise setzte sie hinzu: „Manchmal macht es einen sehr einsam.“
    Mit einem unverständlichen Laut wandte Jet sich von ihr ab, setzte sich auf und hob seine Jogginghose vom Boden auf. „Möchtest du was trinken?“, fragte er. „Unter dem Tisch ist ein kleiner Kühlschrank.“
    „Nein danke.“ Becca setzte sich auch auf, deckte sich mit dem Laken zu und schlang die Arme um die angezogenen Beine.
    Jet holte sich eine Dose Bier heraus und öffnete sie. „Ich bin nicht einsam“, erklärte er dann ruhig. „Mein Leben ist genau so, wie es mir gefällt. Und ich habe gute Freunde.“
    „Max und Rick?“
    „Ja.“
    „Machen sie es auch wie du, dass sie nie an einem Ort oder bei einer Frau bleiben?“
    „Früher ja. Aber inzwischen hat sich das geändert.“ Er nahm einen langen Schluck aus der Dose.
    „Sind sie auch Fachärzte geworden?“
    „Ja. Wir haben uns alle sehr frühzeitig für eine Fachrichtung entschieden. Max ist Notfallmediziner, so wie ich. Und Rick ist Neurochirurg.“
    Becca war erstaunt. Alle hatten sich einen Fachbereich ausgesucht, der irgendwie mit Matts Tod zusammenhing.
    „Beide haben jetzt eine Familie“, fuhr Jet fort.
    „Tatsächlich?“ Wenn die anderen sich geändert hatten, würde Jet das vielleicht auch eines Tages tun. Ein kleiner Funken Hoffnung keimte in ihr auf.
    „Ja.“ Er setzte sich in einen Sessel und schaute auf die Bierdose. „Rick ist mit Sarah zusammen. Sie hat einen leukämiekranken kleinen Jungen. Es stellte sich heraus, dass Josh Ricks Sohn ist, sodass er Knochenmarksspender wurde. Ich habe heute Morgen mit ihm telefoniert. Es hat wohl eine Krise gegeben, aber inzwischen scheint Josh über den Berg zu sein.“
    „Darüber war Rick bestimmt sehr erleichtert.“
    „Mehr als das. Ich hatte den Eindruck, dass er Sarah nicht wieder gehen lassen will. Und vielleicht werde ich ja diesmal Trauzeuge.“
    „Wieso diesmal?“
    „Als Max geheiratet hat, war Rick sein Trauzeuge.“
    „Und wen hat Max geheiratet?“, fragte Becca neugierig.
    „Ellie.“ Jet lachte leise. „Sie ist genauso kämpferisch wie du. Eines Tages tauchte sie vor seiner Tür auf und hat ihr Baby gekriegt.“
    „Was? Vor seiner Tür?“
    „Mehr oder weniger. Wir waren gerade von unserem alljährlichen Motorradtrip zurückgekommen, und sie hämmerte an die Tür. Rick und ich mussten zum Dienst. Ich war in der Notaufnahme, und auf einmal kam Max mit Ellie rein, die in den Wehen lag und fast verblutet wäre.“
    „War es das Kind von Max?“
    „Jetzt ist es seins. Du hättest ihn sehen sollen, als das Baby geboren war. Es brauchte Kängurupflege, und er saß da oben auf der Neugeborenen-Intensivstation und machte diese Hautkontakt-Geschichte mit dem winzigen Säugling. Ich glaube, er hat sich schon in Mattie verliebt, bevor er überhaupt an Ellie dachte.“
    Becca war zumute, als hätte ihr jemand einen Eimer eiskaltes Wasser über den Kopf geschüttet.
    „ Wie heißt das Baby?“
    Jet schloss die Augen und seufzte resigniert. „Mattie. Die Abkürzung für Matilda.“
    Oder für Matthew.
    „Wie konnte er das tun?“, fuhr Becca auf. „Was fällt ihm ein, ein Baby nach Matt zu benennen?“
    „Es ist für uns alle ein besonderer Name“, meinte Jet müde. „Du bist nicht die Einzige, die ihn vermisst.“
    „Ich fasse es nicht. Wie konnte er nur!“ Sie sprang aus dem Bett und suchte ihre Kleider zusammen. „Dazu hatte er kein Recht.“ Sie musste raus hier. „Keiner von euch hat das Recht!“
    Sie wusste, dass sie unvernünftig war, aber sie konnte nicht anders.
    „Wir hatten keine Schuld an Matts Tod.“ Jet stand auf und sah zu, während sie sich hastig anzog. „Wir haben alles getan, was wir konnten. Alles. Und wenn ich an Matts Stelle hätte sterben können, hätte ich es getan.“ Er fluchte leise. „Aber das wirst du niemals akzeptieren, oder?“
    Becca hörte die Bitterkeit in seiner Stimme, aber es ging an ihr vorbei. Sie spürte einen Schmerz, als hätte ihr jemand einen Messerstich versetzt. Es gab ein Kind, das nach ihrem Bruder

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