Julia Ärzte zum Verlieben Band 50
Isolierstation ins Krankenhaus zurückzufahren, zu Josh und Sarah. Ohne Zweifel würden auch Rick und Sarah ähnliche Blicke miteinander tauschen.
Jet fühlte sich ausgeschlossen und konnte diese innere Kälte nicht abschütteln. Sie zog ihn zurück in eine Zeit, als er ein Außenseiter gewesen war. Damals, zu Anfang in der Greystones Grammar School. Ein zorniger Teenager, in dessen Leben es nichts gab, worauf er sich verlassen konnte. Die Zeit, bevor die „Bad Boys“ sich zusammengefunden hatten.
In diesem Augenblick wusste er, dass er aus Dunedin wegmusste. Um bei Tagesanbruch loszufahren und zu sehen, ob genügend Geschwindigkeit und Abstand ihm halfen, das Chaos zu überstehen, das so unerwartet über ihn hereingebrochen war.
Den schweren Seegang in der Cookstraße fand Jet grandios. Er beschloss, sich sein nächstes Bier erst im Hotel in Wellington zu gönnen. Dort konnten es dann auch ruhig mehrere sein. Damit er vernünftig schlafen konnte, ohne dass seine Träume von einer zierlichen, kämpferischen Hubschrauberpilotin heimgesucht wurden.
Endlich ein Job.
Kaum hatte ihr Pager aufgehört zu piepen, war Becca auch schon draußen am Hubschrauberlandeplatz. Als die Sanitäter-Crew angelaufen kam, hatte sie bereits die Hälfte ihrer Instrumentenchecks durch. Sie hatte nicht einmal abgewartet, bis alle Details für ihren Einsatz durchgegeben waren.
„Wohin geht’s?“, fragte sie die anderen.
„Zur Coromandelhalbinsel.“ Tom, der leitende Sanitäter, saß auf dem Beifahrersitz neben Becca. „Ein Aussichtspunkt auf einem Hügel in der Nähe von Cathedral Cove.“
„Cool, einer meiner Lieblingsplätze.“ Rasch programmierte Becca ihr Navigationssystem. Sie warf Tom in dem grellroten Fluganzug des Rettungsdienstes einen Seitenblick zu. „Was sollen wir dort machen?“
„Eine Patientin unter Reanimation.“ Ben, der zweite Sanitäter schnallte sich auf dem hinteren Sitz an. „Neununddreißigjährige Frau mit plötzlichem Kollaps.“
„Wie furchtbar!“ Becca ließ die Rotoren anlaufen, die sich immer schneller drehten. Mit ausgestrecktem Arm betätigte sie einen Schalter am Funkgerät. „Flug null drei drei zur Ostküste der Coromandelhalbinsel. Bitte um Starterlaubnis.“
Der Kontrollturm meldete sich umgehend. „Flug null drei drei, Sie haben Startfreigabe. Vektor zwei.“
„Verstanden.“ Becca hob mit dem Helikopter ab und benutzte den angegebenen Flugkorridor. Der Einsatz würde vermutlich nicht lange dauern, aber es war ein herrlicher Tag zum Fliegen. Hoffentlich kamen sie noch rechtzeitig, um das Leben einer Frau zu retten, die für einen Herzstillstand noch viel zu jung war.
Becca freute sich, dass sie die neue Maschine über ihrem Lieblingsgelände testen durfte. Sie liebte die Wälder und Strände der Halbinsel, und die schroffe Bergkette sorgte oft für ein bisschen Abwechslung bei den Wetter- und Windbedingungen. Schon viel besser. Das hier war genau das, was sie brauchte, anstatt untätig herumzusitzen und über Dinge nachzudenken, die sie nicht ändern konnte.
„Gefällt mir“, erklärte sie wenig später befriedigt.
„Was? Dass du wieder arbeitest?“
„Ja, das auch. Aber ich meinte eigentlich dieses Baby. Er lässt sich traumhaft fliegen.“
„Sie“, verbesserte Tom und verdrehte die Augen. „An gewisse Regeln musst sogar du dich halten, Becca. Ach, und da wir gerade dabei sind, Ben und ich haben auch noch eine neue Regel.“
„Und die wäre?“
„Keine unkontrollierten Landungen, solange wir an Bord sind. Vor allem, wenn dabei Meerwasser eine Rolle spielt. Wir wollen schließlich nicht nass werden, klar?“
„Keine Sorge, Jungs. Das habe ich hinter mir. Einmal reicht.“
Beim Start hatte Becca eine ungewohnte Anspannung verspürt. Ein Bewusstsein darüber, was passieren konnte, wenn etwas schiefging. Doch das war nichts Schlechtes. Vielleicht wurde sie dadurch zu einer noch besseren Pilotin, weil sie jetzt vorsichtiger und mehr auf Sicherheit bedacht war.
Sie blickte nach unten. „Schaut euch das an.“ Unter ihnen befand sich bereits der zerklüftete Gebirgszug der Coromandelhalbinsel.
Da kam eine Funkmeldung für die Sanitäter. „Krankenwagen vor Ort. Herzstillstand bei der Patientin. Wiederbelebungsmaßnahmen seit über einer Stunde, die vermutlich bald beendet werden. Ein Arzt ist auch dort. Es ist der Ehemann.“
„Verstanden“, sagte Tom knapp.
Als sie den Einsatzort erreichten, schien dort alles verlassen zu sein. Der Krankenwagen wartete
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