Julia Ärzte zum Verlieben Band 50
lächelnde Immobilienmaklerin auf einen zugestürzt kam, würde es vermutlich jedem so gehen. Schließlich war Max nur ein potenzieller Käufer und konnte immer noch Nein sagen.
Bei dem Haus handelte es sich um eine wunderschöne, weitläufige alte Villa mit einer breiten, dicht bewachsenen Veranda. Von hieraus hatte man einen herrlichen Ausblick auf den Hafen und die grünen Hügel auf der gegenüberliegenden Seite. Schon allein deshalb würde es sich sicher sehr schnell verkaufen. Einen Moment lang standen sie alle auf der Treppe und bewunderten die Aussicht.
„Da drüben ist Port Chalmers“, sagte Max zu Ellie. „Dort wohnt Rick. Er hat ein umgebautes Speicherhaus-Loft in der Nähe des Container-Terminals. Sehr industriell und trendy.“
„Also ganz anders als das hier.“
„Mmm.“ Es war eindeutig eine Junggesellenwohnung, die nicht genug Platz für drei Leute bot. Daher hatte Max angeboten, woanders hinzuziehen, als Jet eine Zeit lang zurückgekommen war.
„Das Haus wird euch gefallen.“ Gina schloss die Haustür auf. „Kommt mit. Ich kann es gar nicht abwarten, euch alles zu zeigen.“ Sie wartete, bis die anderen in den geräumigen Flur hereingekommen waren. „Was für ein süßes Baby“, meinte sie zu Ellie. „Wie heißt er denn?“
„Es ist eine Sie“, antwortete Max. „Und sie heißt Mäuschen.“
Gina lachte. „Und ihr richtiger Name?“
Ein etwas verlegenes Schweigen entstand, ehe Ellie sagte: „Wir haben uns noch nicht entschieden. Mein Vorschlag gefällt Max nicht, also warte ich, bis ihm was Besseres einfällt.“
„Na dann.“ Gina ging auf eine geschwungene Treppe am Ende des Eingangsflurs zu. „Am besten fangen wir oben mit dem Elternschlafzimmer an. Es hat den allerschönsten Ausblick.“
Max folgte den beiden Frauen schweigend. Ellie meinte doch wohl nicht im Ernst, dass er sich einen Namen für Mäuschen ausdenken sollte? Aber wenn sie die arme Kleine sonst tatsächlich Maxine nannte?
„Dieses Haus steht seit Längerem leer“, erklärte Gina, als sie wieder herunterkamen. „Der Eigentümer hatte gehofft, er müsste nicht verkaufen. Da er jetzt allerdings beschlossen hat, in Europa zu bleiben, braucht er das Kapital für sein Unternehmen.“
Sobald sie ihren Rundgang beendet hatten, meinte Max: „Es ist sehr groß.“
Gina nickte fröhlich. „Vier Schlafzimmer, ein Arbeitszimmer, zwei Bäder, ein Spielzimmer im Keller und die Gästesuite über der Garage. Das perfekte Einfamilienhaus.“
Nur hatte er keine Familie. Gina schaute zu Ellie hinüber. Mit Mäuschen im Tragetuch stand sie an der Glastür, die von der offenen Küche auf eine Terrasse führte. Dahinter erstreckte sich ein ausgedehnter, leicht abfallender Garten.
„Im Vergleich zu eurem jetzigen Apartment wirkt es sicher etwas groß. Aber denk an die Zukunft“, sagte Gina lächelnd. „Wer weiß? Vielleicht kommen ja noch ein paar Kinder dazu, und dies ist ein Haus, in dem man auch gerne seine Enkel zu Besuch hat. Habe ich recht?“
Enkel? Max hatte eine Vision von sich, wie er als alter Mann im Schaukelstuhl auf der Veranda saß. O nein. Bis dahin hatte er noch einiges an Leben vor sich.
„Für Kinder wäre das hier ein Paradies.“ Gina merkte überhaupt nicht, welche Wirkung ihre Worte bei ihm auslösten. „Baumhäuser im Busch. An der Grundstücksgrenze fließt ein Bach, und bis zum Hafen ist es auch nicht allzu weit. Ihr könntet euch ein Boot zulegen. Im Sommer ist es da toll zum Schwimmen. Oder man kann auch vom Ufer aus angeln gehen.“
„Das Haus ist ganz schön alt“, erwiderte Max. „Man müsste es renovieren, und die Instandhaltungskosten wären ziemlich hoch.“
Wieder lächelte sie. „Ich wette, du kannst gut mit Hammer und Malerpinsel umgehen, Max.“
„Hab ich noch nie ausprobiert.“ Seine kostbare Freizeit verbrachte er mit wesentlich vergnüglicheren Dingen. Beispielsweise einer Motorradtour, einem Treffen zum Biertrinken mit seinen Kumpels oder einem heißen Date. All das sollte er aufgeben, um an einem Haus zu arbeiten? Um Baumhäuser zu bauen oder mit einem Boot herumzuspielen? Er musste dringend hier raus.
Max vermied jeden Blick in Ellies Richtung. „Ich denk drüber nach“, sagte er zu Gina. „Aber ich glaube nicht, dass es das ist, was ich momentan suche. Trotzdem, vielen Dank für die Besichtigung.“
„Gern geschehen. Das Haus ist noch nicht auf dem Markt. Ihr habt also Zeit, es euch zu überlegen. Wahrscheinlich kommt es erst nächste Woche auf die
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