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Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 50 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts
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Baby gehört hatte. Es klang erschöpft. Beängstigend.
    „Ihr ist kalt“, sagte sie flehentlich. „Und sie hat Hunger. Ich muss sie stillen. Bitte …“
    „Dann komm doch und hol sie dir.“
    Das ging nicht. Sie musste ihn vom Klippenrand weglocken, wusste jedoch nicht, wie sie das schaffen sollte. Gelähmt vor Angst, stand Ellie einfach nur da. Sie wartete auf den nächsten Lichtschein und lauschte. Was war das?
    Marcus hatte das Geräusch ebenfalls gehört. „Was ist das, verdammt noch mal?“, schrie er. „Du hast also doch jemandem erzählt, wo du hinfährst, stimmt’s?“
    „Nein, ich schwöre! Ich hab es niemandem gesagt.“
    Das Geräusch wurde lauter. Ellie schaute erst über die Schulter zurück und dann in den Nachthimmel. Dort sah man deutlich die kleinen Blinklichter eines Helikopters, und das dumpfe Dröhnen wurde von dessen Rotorblättern verursacht.
    War Hilfe unterwegs? Vielleicht musste Ellie nur eine Möglichkeit finden, ihren Gegner aufzuhalten. Am besten, indem sie ihn ablenkte.
    „Wir müssen irgendwohin, wo sie uns nicht sehen können, Marcus. Wir müssen uns verstecken. Schnell!“
    „Was? Nein. Ich …“
    „Schon gut. Hör zu, wir werden von hier verschwinden. Ich sag der Polizei, dass alles nur ein Missverständnis gewesen ist. Dass es keine Entführung war und wir zusammen sind. Verlobt.“ Sie wandte sich dem Leuchtturm zu. „Komm mit.“
    An dem Helikopter war ein heller Suchscheinwerfer eingeschaltet worden. Dieser erleuchtete gerade den Parkplatz, während der Hubschrauber hoch über ihnen schwebte.
    „Du willst mich doch gar nicht“, höhnte Marcus. „Du willst ihn . Glaubst du etwa, ich weiß nicht, dass du mit ihm kleine glückliche Familie gespielt hast? Und ihr euch zusammen Häuser angeguckt habt?“
    „Nein. Ich will dich, Marcus. Nur dich.“
    Der Helikopter flog ein Stück weiter. Jetzt stand er direkt über ihren Köpfen. Ellie duckte sich und stöhnte. Ihr Plan funktionierte nicht. Sie war im Lügen nicht überzeugend genug. Doch als sie den Kopf wieder hob, sah sie, wie ihr Peiniger auf sie zurannte.
    Mit leeren Händen.
    Der Suchscheinwerfer des Hubschraubers ging wieder an, und ihre entsetzte Befürchtung, dass Jones den Tragesitz über die Klippe geworfen hatte, stellte sich als unbegründet heraus. Die Babyschale stand dort auf dem Boden, wo er gerade eben noch gewesen war. Er hatte das Kind einfach zurückgelassen.
    „Du Scheißkerl !“ All ihr Schrecken und die übermächtige Wut, dass irgendjemand ihr eine solche Angst einjagen konnte, verliehen ihr die Kraft, Marcus einen gewaltigen Stoß zu versetzen, als er versuchte, sie zu packen. Er taumelte rückwärts, trat auf einen Stein und stürzte.
    Ellie rannte. Nicht zum Leuchtturm, der ihr eine gewisse Sicherheit gewährt hätte, sondern zurück zur Klippe. Innerhalb von Sekunden hatte sie den Babysitz erreicht. Der Sicherheitsgurt war offen. Also packte sie ihr Baby mit beiden Händen und drückte es an ihre Brust. Doch auch Jones war schnell wieder auf den Beinen.
    Das Motorengeräusch des Helikopters dröhnte in ihrem Kopf, und der Scheinwerfer blendete Ellie. War das, was sie sah, Wirklichkeit oder eine Sinnestäuschung?
    Drei Gestalten, die den Schatten des Leuchtturms hinter sich gelassen hatten und sich nun mit erstaunlicher Geschwindigkeit auf ihren Widersacher zubewegten. Und weiter hinten zahlreiche blaue und rote Blinklichter.
    Sie konnte es kaum glauben, dass Max ihr gefolgt war, um sie zu retten. Aber vielleicht zu spät. Mit wutverzerrtem Gesicht stürmte Marcus in Ellies Richtung, während er unverständliche Worte schrie. Er würde nicht anhalten, sondern sie alle drei über die Klippen hinab in den Tod reißen.
    Schützend beugte sich Ellie über das kostbare Bündel in ihren Armen. Sie krümmte sich so sehr zusammen, dass sie das Gleichgewicht verlor, vorwärts kippte, zunächst auf ihrer Schulter und danach auf dem Rücken landete. Mit der Fußspitze traf Jones sie am Oberschenkel, stolperte über sie und landete auf der anderen Seite. Sie hörte den dumpfen Aufprall seines Körpers, dann rollte er weiter, außerstande, seinen Schwung zu stoppen. Eine zweite Drehung, und er verschwand mit einem schauerlichen Schrei, der von dem Heulen des landenden Helikopters übertönt wurde.
    In dem Augenblick, als dieses Geräusch verebbte, vernahm sie die Stimme, die sie über alles liebte.
    „Ellie. Oh, Ellie. Ist alles okay mit dir?“

10. KAPITEL
    Es war vorbei.
    Auf dem Parkplatz

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