Julia Ärzte zum Verlieben Band 50
Blutzellen hast, um Infektionen abzuwehren, kann er ja wiederkommen.“
„Mir geht’s schon viel besser“, erklärte Josh. „Das wird nicht mehr lange dauern, oder?“
„Nein.“ Sarah musste ihre Tränen zurückhalten. „Ich finde, er sieht sauberer aus als beim letzten Mal.“
„Er wurde gebadet“, antwortete Rick. „Außerdem hatte er eine Wurm- und eine Flohkur. Er ist ein ganz neuer Hund.“
„Aber ziemlich haarig“, meinte sie.
„Jetzt weiß ich einen Namen für ihn“, erklärte Josh.
„Ja?“
„Harry. Wie Harry Potter.“
„Der haarige Harry.“ Rick lachte. „Cool.“
Da winkte Max ihnen entschuldigend zu. Ein Wäschelaster wartete oben an der Rampe. Also ging Max zu seinem Wagen zurück und zeigte auf die Heckklappe. Gehorsam sprang Harry hinein.
„Er ist echt schlau, stimmt’s?“, sagte Josh glücklich.
„Auf jeden Fall. Aber jetzt muss er wieder nach Hause, und für uns wird’s Zeit, in dein Zimmer zurückzugehen. Es gibt gleich Abendessen“, antwortete Sarah.
Aber Josh war viel zu aufgeregt, um etwas zu essen. Er gab das Foto nicht aus der Hand und strahlte übers ganze Gesicht. Sarah warf einen besorgten Blick auf das Tablett.
„Weißt du was?“, meinte Rick. „Ich bleibe hier und lese Josh was vor, oder wir unterhalten uns über Hunde oder so. Und wenn er sich beruhigt hat, lass ich ihm das Essen wieder warm machen. Dann hättest du ein oder zwei Stunden Zeit für dich.“
„Was?“
„Es ist doch bestimmt schon eine Weile her, seitdem du hier mal richtig rausgekommen bist.“ Der Ausdruck in seinen Augen erinnerte sie an die letzte, denkwürdige Pause, die sie gehabt hatte, und Rick stellte befriedigt fest, dass ihr die Farbe in die Wangen stieg. „Wenn du willst, kannst du shoppen gehen.“
„Nein, dann fahre ich lieber ins Apartment. Ich könnte ein paar frische Kleider gebrauchen und vielleicht auch noch ein Bad nehmen.“
„Mmm. Klingt gut.“ Sofort hatten beide den gleichen Gedanken. Nämlich dass sie unbedingt mal zusammen baden sollten.
Unwillkürlich errötete Sarah noch mehr. „Na ja, wenn Josh nichts dagegen hat.“
„Ist okay.“ Josh schaute nicht einmal von dem Foto hoch. „Bis später. Und kannst du mir Batterien für den Gameboy mitbringen?“
„Klar, mach ich.“
Nachdem Sarah gegangen war, unterhielten Rick und Josh sich über Hunde und was den Jungen sonst noch interessierte. Rick freute sich. Der heutige Tag war sogar noch besser gelaufen, als er gedacht hatte. Teilzeitvater zu sein, machte ihm Spaß. Schließlich hatte er doch wirklich großes Glück. Wie viele Männer hatten einen Jungen, dem man so leicht eine Freude machen konnte? Und wer bekam außerdem noch den fantastischen Bonus einer so tollen Frau wie Sarah obendrauf?
Kaum hatte er angefangen, Josh eine Geschichte vorzulesen, schlief dieser schnell ein. Rick war zufrieden damit, im Sessel zu sitzen und an Sarah zu denken. Vielleicht könnten sie ja später am Abend ein freies Bereitschaftszimmer finden?
Sobald Josh nach Hause kam, würde es sicher wesentlich komplizierter werden, sich mit Sarah zu treffen. Rick überlegte, wie lange Josh wohl noch hierbleiben musste. Zwei, drei Wochen? Er stieß einen Seufzer aus. Im Moment war das noch nicht weiter wichtig. Er musste einfach das Beste aus jeder Gelegenheit machen, die sich ihm bis dahin bot.
Das Apartment roch muffig, klamm und unbewohnt.
Bevor Sarah eine Ladung Wäsche in die Waschmaschine tat, riss sie zuerst die Fenster weit auf. Dann sah sie die Post durch, die zum größten Teil aus Rechnungen bestand. Schließlich ließ sie sich ein Bad ein und ging ins Schlafzimmer, um ein paar frische Kleider fürs Krankenhaus herauszusuchen. Sie warf alles aufs Bett, ehe sie den Rest Badesalz aus einem Glas in das heiße Wasser kippte und anfing, sich auszuziehen.
Dabei musste sie sofort an Rick denken. Als sie sich in das warme, duftende Badewasser sinken ließ, war das eine unglaublich sinnliche Erfahrung. Schon lange hatte sie sich nicht mehr so gut gefühlt. Eigentlich noch nie.
Josh machte große Fortschritte, und es gab echte Hoffnung für ihn. Außerdem war da noch Rick, und die Zukunft schien unendlich viele Möglichkeiten bereitzuhalten.
Ob seine Gefühle ihr gegenüber ähnlich stark waren wie umgekehrt? Würde er sich vielleicht in sie verlieben? Was für eine wunderbare Vorstellung, wenn sie alle zusammen eine Familie sein könnten. Mit einem gesunden Josh und womöglich noch ein paar jüngeren
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