Julia Ärzte zum Verlieben Band 51
dessen Patienten ich mir ansehen soll. Ein grimmiger Zeitgenosse, aber ein fantastischer Arzt. Und er sieht fabelhaft aus. Zudem ist er Single, wenn ich mich nicht irre …“
„Du klingst wie mein Vater“, unterbrach Erin und knuffte ihn in den Arm. „Der ist auch ein leidenschaftlicher Kuppler geworden.“
„Ja, weil er Angst hat, dass er keine Enkelkinder bekommt. Ich hätte auch gern Paten-Enkelkinder. Wir werden alt, mein Kind. Und alte Männer brauchen Kinder um sich herum, die sie jung halten. Du wirst uns doch nicht enttäuschen, oder?“
„Keine Sorge, in meiner Klinik wird es jede Menge Kinder für euch geben. Wenn sie denn steht. Und nur das interessiert mich im Moment. Für Männer habe ich keine Zeit.“
„Auch nicht für gut aussehende?“
„Für die schon gar nicht.“ Sie erreichten die Notaufnahme, in der sich Dutzende Patienten drängten. „Und besonders nicht, wenn es sich dabei um …“ Erin trat durch den Vorhang in Kabine drei und blieb wie angewurzelt stehen. „… ihn handelt!“
Adam drehte sich um. „Verfolgen Sie mich?“
Serek sah von Adam zu Erin, und auf seinem Gesicht breitete sich langsam ein Grinsen aus. „Ihr kennt euch?“
„Ich habe sein Krankenhaus gekauft“, erklärte Erin.
„Sie besitzen ein Krankenhaus, Adam?“, wunderte sich Serek. „Das haben Sie mir nie erzählt.“
„Ich besaß eines. Aber es ist nicht funktionstüchtig. Ich habe es an sie verkauft.“ Er nickte in Erins Richtung.
„Wenn das kein Zufall ist? Tja, die Welt ist klein.“
„Sie beide kennen sich auch?“, fragte Adam.
„Aber ja. Erin ist meine Patentochter. Ich versuche gerade, sie dafür zu gewinnen, mir ab und zu hier auszuhelfen.“ Serek grinste. „Dafür habe ich ihr versprochen, in ihrer Kinderklinik zu praktizieren. Gemeinsam mit meiner Frau. Alvinnia ist nämlich Chirurgin.“
„Teufel auch, Sie haben tatsächlich einen Chirurgen gefunden!“, brummte Adam sichtlich enttäuscht und funkelte Erin grimmig an. Doch anstatt sich über ihren kleinen Triumph zu freuen, empfand sie Mitleid mit Adam. Jeder kleine Schritt zu ihrem Erfolg bedeutete, dass Adam sich einen Schritt von seinem Traum entfernte.
4. KAPITEL
Die Stella , war so ziemlich das Einzige, was Adam nach seiner Scheidung vom Erbe seines geliebten Großvaters geblieben war. Er liebte dieses alte Boot, mit dem sein Opa vor vielen Jahren auf eine Sandbank aufgelaufen war, und verbrachte jede freie Minute damit, die Stella wieder seetüchtig zu machen.
„Und, Tadeo, welches Schleifpapier nehmen wir für diese Planken hier?“, fragte Adam den Jungen, für den es nichts Schöneres gab, als bei der Arbeit an der Stella zu helfen, wobei er ein erstaunliches Geschick bewies. Adam mochte den kleinen Kerl, der sich in den letzten Monaten von einem verschlossenen Kind zu einem fröhlichen Jungen gemausert hatte. Gleichzeitig führte ihm diese Freundschaft jedoch vor Augen, wie einsam sein Leben war. Er betrachtete Tadeo und Davion als seine Schützlinge und tat Dinge mit den beiden, die er gerne mit eigenen Kindern getan hätte. Aber er hatte keine Kinder … Wie auch? Das Leben, das er sich ausgesucht hatte und das er liebte, obwohl es mit viel Arbeit und wenig Geld verbunden war, interessierte nun mal kaum eine Frau. Keine Sicherheit, keine Frau, keine Kinder. So einfach war das.
Unwillkürlich wanderten seine Gedanken zu Erin. Sie hatte diese … Sicherheit. Sie war zielstrebig und selbstbewusst. Und er? Er besaß ein altes Boot, eine kleine Praxis im Nirgendwo, die er mit seinen Aushilfsjobs am Leben hielt, und ein paar geplatzte Träume – also nichts, womit er eine Frau beeindrucken könnte. Dabei dachte er natürlich nicht im Entferntesten daran, Erin zu beeindrucken, geschweige denn, etwas mit ihr anzufangen …
„Zuerst feines Schleifpapier, dann extrafeines und dann lackieren wir das Boot.“
„Immer mit der Ruhe, junger Mann, bis dahin ist es noch ein weiter Weg.“
„Aber ich darf doch beim Schleifen mithelfen, oder?“, fragte Tadeo.
„Natürlich. Ohne dich wird das hier doch nichts. Und du weißt ja, was ich dir versprochen habe.“
„Dass ich als Erster das Boot steuern darf, wenn wir es ins Wasser lassen.“
„Richtig. Und ich halte mein Wort.“
„Sind Sie beschäftigt?“, rief Erin aus einigen Metern Entfernung.
Adam stand auf und winkte sie an Bord. „Nehmen Sie die Leiter.“ Er wollte ihr helfen, doch als er am Bug ankam, war sie schon über die Reling geklettert.
„Das ist
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