Julia Ärzte zum Verlieben Band 51
zurückschicken können.“
Larissa freute sich über sein Lob. „Danke für Ihre gute Meinung. Aber erwarten Sie bitte nicht, dass meine Gruppe schon in den nächsten zweieinhalb Monaten so weit sein wird.“
„Natürlich nicht. Sie können sich so viel Zeit wie nötig nehmen, um sie wieder auf ihren Beruf vorzubereiten.“
Faress schien es für selbstverständlich zu halten, dass sie länger blieb, als in ihrem Vertrag stand. Aber das war unmöglich. Entweder sie klärte mit ihm und seiner Familie das künftige Schicksal ihres Babys, oder sie behielt die Sache für sich und flog wieder in die Staaten zurück, bevor man ihr die Schwangerschaft ansah.
Während sie noch überlegte, wie sie ihm klarmachen sollte, dass sie auf keinen Fall länger als die vertraglich festgelegten drei Monate bleiben konnte, kam die Gruppe wieder an den Operationstisch zurück. Faress wandte sich ihnen zu. „Nun, haben Sie das Rätsel gelöst? Warum hat der Patient nach Meinung Ihrer hoch talentierten Ausbilderin großes Glück gehabt?“
„Als Erstes möchte ich bemerken, dass er tatsächlich einen Zwerchfellriss hat“, meldete Anika sich zu Wort. „Larissa hat das an seiner paradoxen Atmung erkannt, wie sie normalerweise nur bei einer Rippenserienfraktur zu beobachten ist. Da er jedoch keine Rippenbrüche hat, kam nur eine Zwerchfellruptur infrage.“
„Und Glück gehabt hat er deshalb, weil die Ruptur sich auf der linken Seite befindet und nicht auf der rechten, wo sie ohne eine Laparotomie nur schwer zu entdecken ist“, fügte Helal hinzu.
Faress nickte anerkennend. „Sehr gut, meine Damen und Herren. Ich bin aufrichtig beeindruckt.“
Die Assistenten strahlten, vor allem Anika, die von Faress sichtlich fasziniert war.
Larissa wandte sich dem Anästhesisten zu. „Beginnen Sie bitte mit der Narkose, Dr. Tarek.“
Während dieser ihrer Aufforderung nachkam, sah Faress ihr dabei zu, wie sie zwischen den Rippen mit routinierten Griffen mehrere interkostale Zugänge legte. Durch den einen schob sie ein fiberoptisches Thorakoskop, wobei sie ihren Zuschauern detaillierte Erklärungen abgab. Durch einen weiteren Schnitt schob sie ein endoskopisches Gerät vor, mit dem sie den Riss verschloss.
Während alle auf den Monitoren den Eingriff verfolgten, empfand Larissa Faress’ Nähe wie einen schützenden, wärmenden Mantel. Unwillkürlich fragte sie sich, mit welchen Wunden sie aus dieser Geschichte hervorgehen würde.
Und welche Maßnahmen nötig sein würden, um diese zu heilen …
5. KAPITEL
„Laufen Sie unauffällig weiter. Das hier ist eine Entführung.“
Larissa wirbelte herum. Zufrieden stellte Faress fest, dass er es geschafft hatte, sie mit seiner scherzhaften Bemerkung aus ihrer melancholischen Stimmung zu reißen, in die sie manchmal verfiel, wenn sie sich unbeobachtet glaubte.
Inzwischen war er sicher, dass sie einen großen Kummer mit sich herumtrug. Zu gern hätte er etwas darüber erfahren und sie getröstet. Sich in seinen Armen zu verlieren würde die beste Medizin für sie sein.
Larissa blieb stehen und lehnte sich gegen die Wand.
„Ich sagte weiterlaufen, ya jameelati “, wiederholte er mit schmeichelnder Stimme, die seine verhaltene Leidenschaft verriet.
Ihr Blick hing an seinen Lippen. „Und was ist, wenn ich einfach davonlaufe?“
Er umfasste mit beiden Händen ihr Gesicht. „Aber das wollen Sie doch gar nicht. Wir werden jetzt zum Hubschrauberlandeplatz gehen, und ich werde Sie zu meinem privaten Refugium fliegen. Sie haben Bidalya nicht wirklich kennengelernt, wenn Sie nicht eine Nacht in der Wüste unter dem Vollmondhimmel verbracht haben.“
Er bemerkte, dass ihr Atem schneller ging. Das rasche Heben und Senken ihrer perfekt geformten Brüste verwandelte sein Blut in flüssige Lava. Im Geist sah er sich, wie er diese Brüste in Besitz nahm, an ihnen saugte, sie vor Begierde förmlich verschlang.
„Vollmond?“, wiederholte sie mit merkwürdig kraftlos klingender Stimme. Im nächsten Augenblick sackte sie zu Boden und blieb regungslos zu seinen Füßen liegen.
„Larissa!“
Voller Angst fiel er neben ihr auf die Knie. Mit fliegenden Händen tastete er nach ihrem Puls.
Nur verschwommen nahm er wahr, wie einige Kollegen angelaufen kamen.
„Dr. Faress, wir werden uns um sie kümmern.“
„Nein!“ Er brüllte es beinahe. In panischer Angst schwang er Larissa auf seine Arme und eilte mit ihr davon.
Langsam öffnete sie die Augen. Sie brauchte einen Moment, bis ihr bewusst
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