Julia Ärzte zum Verlieben Band 51
akzeptieren?“
Larissa verzog leicht die Lippen. „Und wenn es nur deshalb ist, um das Schema einzuhalten.“
Fragend hob er eine Augenbraue. „Was meinen Sie damit?“
„Dass ich bisher alle Ihre schmeichlerischen Angebote, anmaßenden Befehle und sonstigen Anordnungen und Verfügungen letzten Endes akzeptiert habe, oder etwa nicht?“
Faress trat so nahe an sie heran, dass sein Bein ihr Knie berührte. „Sie laufen Gefahr, erneut geküsst zu werden. Und diesmal richtig.“
Sie sprang auf und wich vor ihm zurück. „Wollen Sie damit sagen, dass es vorhin kein richtiger Kuss gewesen ist?“ Gleichzeitig fragte sie sich, wie es sein würde, wenn er sie richtig küsste. Auf keinen Fall durfte sie es so weit kommen lassen, sonst wäre es um sie geschehen.
„Sie werden den Unterschied schon bemerken“, sagte er mit stolzem Blick. „Nach dem zu urteilen, wie Sie bisher auf mich reagiert haben, werden Sie in Flammen stehen, an denen ich mich nur zu gern entzünden werde.“
Larissa fühlte sich gekränkt und gedemütigt. In dieser Angelegenheit hatte sie auch noch ein Wörtchen mitzureden. „Eins ist mir in den letzten Tagen klar geworden, Hoheit …“ Als er grollend nach ihr greifen wollte, schob sie rasch den Servierwagen zwischen sich und ihn. „Niemand scheint es bisher gewagt zu haben, es Ihnen zu sagen, also werde ich es tun. Sie sind so von sich überzeugt und von Ihrer Macht über andere, dass es angebracht wäre, sich einer Therapie zu unterziehen.“
Verblüfft starrte er sie an. Als sie schon fürchtete, die Grenzen überschritten zu haben, warf er den Kopf zurück und brach in lautes Lachen aus.
„ Ya Ullah – wenn ich eine Therapie brauche, sind Sie mit Sicherheit die richtige Kur für mich, ya yahooni .“
Sie verzichtete darauf zu fragen, was dieses Wort bedeutete. „Schön, dass Sie meine Psychoanalyse so amüsant finden“, murmelte sie nur.
Wieder kam er ihr nach. Mit jedem Nerv konnte Larissa seine Absicht spüren, sie richtig zu küssen.
Abwehrend streckte sie eine Hand aus. „Faress, bitte nicht. Sicher denken Sie, ich hätte meine bisherige Zurückhaltung nur gespielt und würde Ihnen beim nächsten Mal wieder entgegenkommen. So, wie ich mich Ihnen gegenüber benommen habe, kann ich es Ihnen auch nicht verdenken. Aber wenn wir in Zukunft zusammenarbeiten sollen, dann muss ich Sie bitten, alle Annäherungsversuche zu unterlassen. Oder …“ Sie zögerte einen Moment. „Oder ich muss gehen.“
Das schien zu wirken. Seine Miene veränderte sich. „Gibt es einen anderen Mann?“, fragte er dann unvermittelt.
„Nein. Das wäre auch nicht der einzige Grund …“
„Der einzige Grund, den ich akzeptieren würde“, unterbrach er sie. „Wenn kein Mann Rechte an Ihnen hat, dann gibt es für mich keine anderen guten Gründe, die mich davon abhalten könnten, Sie zu erobern.“
„Keine anderen guten Gründe? Aus wessen Sicht?“, fragte sie herausfordernd.
Er hielt ihrem Blick stand. „Nennen Sie mir Ihre guten Gründe, warum ich es nicht tun sollte. Überzeugen Sie mich.“
Ihm ihre Gründe nennen? Als ob das so einfach wäre!
„Bitte, Faress, ich finde es schrecklich, wenn Sie einen solchen Druck auf mich ausüben“, wehrte sie leicht entnervt ab.
Statt einer Antwort zog er sie sanft in seine Arme. Es war eine freundschaftliche Geste ohne jedes Verlangen. Weich strich er ihr übers Haar. „Es tut mir leid, wenn ich ein zu rasches Tempo angeschlagen habe, ya jameelati . Ich werde die Dinge langsamer angehen.“
„Nicht langsamer, Faress. Ich möchte, dass Sie ganz aufhören mit Ihren Annäherungen.“
„Nein.“ Die Ablehnung klang hart und unbeugsam, doch sie wurde von einem nachsichtigen Lächeln begleitet. So, als hätte ihre Stimme für ihn ausgedrückt, dass sie in Wirklichkeit das Gegenteil wollte. „Ich werde mein Tempo drosseln, mehr kann ich nicht versprechen. Werden Sie nun bleiben und meine rechte Hand sein?“
Ergeben nickte sie.
In den nächsten zwei Tagen arbeiteten sie einen Dienstplan aus und begannen mit dem Training. Larissa fühlte sich beinahe ein wenig überfordert bei den vielen Aufgaben, die Faress ihr zuwies. Dreihundertfünfzig Seminarteilnehmer waren weitaus mehr, als sie erwartet hatte. Hauptsächlich handelte es sich um Ärzte, die längere Zeit nicht in ihrem Beruf gearbeitet hatten und die ihre medizinischen und chirurgischen Kenntnisse auffrischen wollten.
Faress hatte es ihr überlassen, die vierzehn Teilnehmer ihrer
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