Julia Ärzte zum Verlieben Band 51
könnte?“
Er tat ihren Einwand mit einem Schulterzucken ab. „Ich habe fünfzehn Stunden lang mit Ihnen im Operationssaal zusammengearbeitet, das genügt mir. In einer Krisensituation haben Sie unter schwierigsten Umständen Entscheidungen auf Leben und Tod getroffen. Aus nächster Nähe habe ich miterlebt, wie effektiv Sie die Dinge in die Hand genommen haben, wie Sie aus völlig fremden Assistenten das Äußerste herausgeholt haben, um das Leben dieser vielen Patienten zu retten. Sie sind die Person, die ich brauche.“ Er machte eine kurze Pause, bevor er bedeutungsvoll hinzufügte: „Sie sind alles, was ich brauche.“
Larissa wollte, er würde nicht solche Dinge sagen, in seinem eigenen Interesse. Es würde alles nur noch schlimmer machen, wenn sie ihm gestehen musste, aus welchem Grund sie wirklich hier war.
„Sie scheinen von meinem Vorschlag nicht sehr begeistert zu sein“, stellte er fest, und eine steile Falte bildete sich zwischen seinen dunklen Brauen. „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Sie ablehnen könnten.“
Schaute er deshalb plötzlich so finster drein? Larissa mochte sich gar nicht vorstellen, wie er aussah, wenn er wirklich in Wut geriet.
Als sie immer noch nicht antwortete, nahm sein Tonfall eine förmliche Note an. „Da diese Position weitaus mehr Einsatz verlangt als die, für die Sie sich beworben haben, versteht es sich von selbst, dass auch Ihr Gehalt dementsprechend höher sein wird.“
Nun war es Larissa, in der Ärger aufstieg. Sie stand von ihrem Stuhl auf und blickte finster auf ihn herab. „Glauben Sie im Ernst, ich wäre nur auf das Geld aus, Hoheit?“
Faress sprang ebenfalls auf die Füße. Er trat so dicht an sie heran, dass sie seinen Atem auf ihrem Gesicht spürte.
„Was haben Sie gesagt?“, fragte er gefährlich leise.
Larissa ließ sich nicht von ihm einschüchtern. Sie hatte es sehr bedauert, dass sie bei diesem Projekt einen bezahlten Job annehmen musste. Doch mit dem Baby hatte sie es sich nicht leisten können, zu volontieren, wie sie es gern getan hätte. Sie musste an ihre finanzielle Sicherheit denken.
„Falls Sie denken, ich wollte mehr Lohn herausschinden …“
„Darum geht es nicht“, knurrte er noch drohender.
Plötzlich glaubte sie zu wissen, was ihn so aufbrachte. „Ach, ist es deswegen, weil ich Eure Hoh…“
Weiter kam sie nicht. Bevor sie in irgendeiner Weise reagieren konnte, spürte sie schon seine Lippen heiß und fordernd auf ihrem Mund. Besitzergreifend drang er mit seiner Zunge ein.
Larissa vernahm ein Stöhnen, ihr eigenes, wie sie halb entsetzt, halb fasziniert feststellte. Ein erregter Schauer nach dem anderen durchlief sie. Faress’ Hände, die ihre Oberarme umklammert hielten, schienen wahre Stromstöße durch ihren Körper zu jagen. Als er zart und lüstern zugleich an ihrer Unterlippe knabberte, öffnete sie hungrig den Mund.
Sie war schon gewillt, ihm vollkommen zu erliegen, da löste er abrupt die Lippen von ihren. Larissa taumelte zurück und sank auf den nächstbesten Stuhl.
Faress beugte sich zu ihr hinab. Mit seinen Fingern unter ihrem Kinn hob er ihr Gesicht zu sich an. Das stürmische Verlangen in seinem Blick weckte in ihr den brennenden Wunsch nach einem langen, alles verzehrenden Kuss.
„Nennen Sie mich noch ein einziges Mal Hoheit, und ich werde Ihnen auf die gleiche Weise ins Wort fallen“, drohte er.
Und das soll eine Bestrafung sein, wenn andere Frauen alles tun würden, damit er ihnen auch nur einen Blick schenkt? fragte sich Larissa benommen.
Faress zog sein Jackett aus und warf es auf die Couch. Dann öffnete er mehrere Knöpfe an seinem Hemd, sodass Larissa einen Blick auf seine bronzefarbene, mit seidigem schwarzen Haar bedeckte Brust erhaschen konnte. War ihm ebenso heiß geworden wie ihr?
Er drehte sich zu ihr um und grub dabei die Hände tief in seine Hosentaschen. Ungewollt lenkte er damit ihre Aufmerksamkeit auf das Zeichen seiner wachsenden Erregung. Mit einem Fluch auf Arabisch nahm er die Hände wieder aus den Taschen und verschränkte sie im Nacken. Einige Augenblicke lang starrte er an die Decke, dann stieß er die Luft aus.
„Ich nehme an, Sie haben andere Gründe dafür, die Position, die ich Ihnen angeboten habe, abzulehnen?“
„Wer sagt, dass ich sie ablehne? Weil ich vor Begeisterung keinen Luftsprung gemacht habe? Entschuldigen Sie, aber ein paar Minuten Bedenkzeit müssen Sie mir schon zugestehen.“
Er musterte sie scharf. „Heißt das, Sie
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