Julia Ärzte zum Verlieben Band 51
Weil ich absolut sicher bin, dass es das Ergebnis von Maisies Behandlung nicht beeinträchtigen wird“, entgegnete Niall. „Im Vergleich zu all den Hormonen, die bei einer Schwangerschaft im Körper einer Frau wirken, setzen wir nur eine sehr geringe Menge ein – und das auch nur über einen sehr kurzen Zeitraum. Neueste Studien belegen, dass diese Hormone keine Auswirkungen auf den Krebs haben. Aber es ist selbstverständlich Ihre Entscheidung, Maisie.“
„Mairi hat gesagt, wenn mir irgendjemand helfen kann, dann Sie.“ Maisie lächelte, ehe sie die Hand ihrer Mutter nahm. „Mum, ich muss das tun, verstehst du? Kannst du mich dabei unterstützen? Ich könnte nicht damit leben, wenn ich wüsste, dass ich niemals Kinder bekommen könnte. Und die Chemotherapie fängt sowieso erst in ein paar Wochen an.“
„Du könntest immer noch ein Kind adoptieren, Liebes.“
„Vielleicht, Mum. Aber wer weiß, ob das klappen würde. Es gibt so wenig Babys, die zur Adoption freigegeben werden. Außerdem möchte ich gern ein eigenes Kind, wenn es irgendwie möglich ist.“
„Also gut, Schatz. Es ist deine Entscheidung.“ Maisies Mutter versuchte zu lächeln, was ihr jedoch nicht recht gelang. „Ich werde dich in jedem Fall unterstützen.“
Maisie umarmte ihre Mutter. „Danke, Mum. Ich will das nicht alleine durchziehen. Ich brauche dich.“
Dann lagen die beiden Frauen einander weinend in den Armen.
Mit einer Kopfbewegung bedeutete Niall dem Filmteam, dass es den Raum verlassen sollte.
Robina fragte sich, wie er das alles bloß aushielt. Jeden Tag erlebte er so etwas – genau wie die Kolleginnen vom Pflegepersonal, die die Patienten während ihrer Behandlung regelmäßig sahen und an ihrem Schicksal Anteil nahmen. Alle Pflegerinnen hatten ihr jedoch auch erzählt, dass es für jede traurige Geschichte und jede Niederlage eben auch einen Erfolg gab.
Manchmal geschah das Wunder allen Widrigkeiten zum Trotz. Hunderte Fotos von glücklichen Familien waren der Beweis dafür.
8. KAPITEL
Der Gedanke an den Wochenendausflug gefiel Robina immer besser. Seit ihrer Hochzeit waren dies ihre ersten komplett freien Tage. Schuldbewusst dachte sie daran, dass sie und Niall wegen ihrer Karriere nicht einmal in die Flitterwochen gefahren waren.
Außerdem hatte sie in letzter Zeit bei den Telefonaten mit ihrer Mutter das Gefühl, dass diese sich über irgendetwas Sorgen machte. In zwei Wochen sollten die Dreharbeiten ohnehin für vierzehn Tage unterbrochen werden. Daher überlegte Robina, ob sie in der Zeit nicht nach Südafrika fliegen sollte. Sie könnte Ella mitnehmen, ihr das Land zeigen und sie ihrer Familie vorstellen. Bei dieser Idee hellte sich ihre Stimmung sofort auf.
Nachdem sie Ella zu Bett gebracht hatte, schob Robina eine Lammkeule in den Backofen und ließ sie schmoren. Anschließend ging sie und ließ sich ein Bad ein. Vielleicht kam Niall ja früh genug nach Hause. Dann könnten sie gemeinsam essen, und sie könnte mit ihm ihren Plan besprechen. Die Reise bot eine gute Möglichkeit, um ein Gespräch zu beginnen. So müsste sie nicht wie sonst mühsam nach einem unverfänglichen Thema suchen.
Nun hörte sie die Haustür zuschlagen. Niall war da. Unwillkürlich zog sich Robina das Herz zusammen. Eigentlich hätte er jetzt nach ihr rufen und hinaufeilen sollen, um sie in die Arme zu nehmen.
Sie hüllte sich in ihren Bademantel und ging hinunter, um Niall zu begrüßen. Gerade schüttelte er den Regen von seinem Mantel. Sein Haar war feucht. Er sah müde aus, aber trotzdem umwerfend attraktiv. Da traf Robina die Erkenntnis wie ein Blitz: Sie liebte ihn immer noch – absolut und hoffnungslos. Ein Leben ohne ihn war für sie gar nicht vorstellbar.
„Robina! Stimmt irgendwas nicht? Ist mit Ella alles in Ordnung?“
Er wirkte überrascht, dass sie auf ihn wartete. Bei dem Gedanken schnürte sich ihr die Kehle zu. Immerhin hatten sie sich einmal geliebt. Seine Gefühle für sie konnten doch nicht ganz verschwunden sein, oder?
„Ella geht es gut, sie schläft. Ich dachte, wir könnten vielleicht zusammen essen und uns unterhalten“, meinte Robina.
„Worüber?“ Nialls Stimme klang sachlich. „Willst du irgendwas wegen der Reportage mit mir besprechen? Ehrlich gesagt, ich bin müde und nicht in der Stimmung dafür.“
„Nein, es geht nicht um die Arbeit“, antwortete sie, als sie zusammen die Küche betraten. Ein herrlicher Duft strömte bereits aus dem Backofen. „Ich überlege, ob ich mal zwei
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