Julia Ärzte zum Verlieben Band 51
bisheriges Leben aufgegeben und alles hinter sich gelassen, was sie kannte. Ohne Zögern war sie zu ihm und Ella nach Schottland gekommen.
Er leerte sein Glas. Irgendwie musste er seine Frau zurückgewinnen. Er musste ihr zeigen, dass er sie liebte und dass er nicht ohne sie leben konnte. Wahrscheinlich war es schon zu spät. Trotzdem wollte er es versuchen und alles dafür tun.
Plötzlich kam ihm eine Idee.
7. KAPITEL
„Daddy hat gesagt, dass wir heute alle zusammen was machen. Und ich darf’s mir aussuchen!“ Aufgeregt hüpfte Ella von einem Fuß auf den anderen. Es war Samstag, und weder Niall noch Robina mussten arbeiten.
Niall ließ die Zeitung sinken und sah Robina an. „Ist dir das recht? Wir haben es ihr ja versprochen.“
„Ich finde das super.“ Sie strich Ella liebevoll übers Haar. „Wo möchtest du denn hin, Süße?“
„Ich weiß nicht. Schwimmen oder Eislaufen oder an den Strand.“
Robina schauderte. „Ich glaube, am Strand ist es ein bisschen zu kalt. Und ich kann nicht eislaufen.“
„Woher weißt du das?“, fragte Niall. „Hast du es schon mal probiert?“
„Nicht direkt“, gab sie zu. „Aber ich habe zwei linke Füße. Ich bin bestimmt ein hoffnungsloser Fall.“
„Das glaube ich nicht. Du bist doch in allem gut“, widersprach Ella. „Und Daddy kann auch nicht eislaufen. Stimmt’s?“
„Das denkst du, Mäuschen.“ Er stupste sie leicht. „Warte nur ab, bis du mich auf dem Eis siehst.“
„Du kannst ja nicht mal tanzen“, erklärte Ella. „Meine erste Mummy hat immer erzählt, dass er ihr dauernd auf die Füße getreten ist.“ Ihr Gesicht verdüsterte sich. „Jedenfalls glaube ich, dass sie das gesagt hat. Ich kann mich gar nicht mehr richtig an sie erinnern.“
„Weißt du was?“ Robina wollte die Kleine ablenken. „Ich kenne einen Freizeitpark hier in der Nähe. Dort gibt es ein Schwimmbad mit vielen Rutschen und eine Eisbahn. Ich könnte doch mit dir schwimmen gehen, und Daddy geht mit dir zum Eislaufen. Und danach können wir alle zusammen was Schönes essen.“
Energisch schüttelte Ella den Kopf. „Ihr habt mir versprochen, dass ihr beide dabei seid – zusammen.“
Niall stand auf. „Das stimmt. Und wenn wir Robina übers Eis ziehen müssen, dann tun wir das eben. Also los, hol deinen Badeanzug.“
Sofort rannte Ella die Treppe hoch, und Niall lachte. Robina spürte, wie sich ihr das Herz zusammenzog. Verdammt, wieso brachte er nach allem immer noch ihren Puls zum Rasen? Es wäre alles viel einfacher, wenn sie ihn nicht mehr so wahnsinnig attraktiv finden würde.
Als er sie musterte, fühlte sie sich auf einmal unbehaglich und sagte schnell: „Na, dann werde ich auch mal meinen Badeanzug einpacken.“
Im Schwimmbad tummelten sich zahlreiche Schulkinder, und der Lärm war ohrenbetäubend. Ella trug zwar Schwimmflügel. Trotzdem wollte Robina, dass sie in ihrer Nähe blieb. Sobald sie Niall erblickten, lief Ella auf ihn zu.
Robina merkte genau, wie er sie von oben bis unten musterte. Unwillkürlich wurden ihre Wangen heiß. Ein elektrisierendes Prickeln überlief sie von Kopf bis Fuß. Vor nicht allzu langer Zeit hatte er jeden Zentimeter ihres Körpers gekannt – und umgekehrt war es genauso gewesen. Sie erinnerte sich an die Narbe unterhalb seiner Schulter, die er von einem Fahrradunfall als Kind zurückbehalten hatte. Oft hatte sie ihre Zunge und die Fingerspitzen darübergleiten lassen. Dann hatte Niall ihre Hände gepackt und sie zu sich heruntergezogen. Er hatte sie geküsst, bis sie völlig außer Atem gewesen war. Und langsam, ganz langsam hatte er …
Sie schüttelte den Kopf, denn sie spürte, wie sich die Hitze in ihrem Innern ausbreitete. Sie musste aufhören, an diese Dinge zu denken. Allerdings fiel ihr jetzt auf, dass Nialls Blick sich verdunkelte. Offenbar dachte er ebenfalls daran zurück.
Glücklicherweise merkte Ella nichts von der Spannung zwischen ihren Eltern. Sie zog beide hinter sich her zu einer der Rutschen. Robina protestierte, weil selbst die Höhe einer Rutsche ihr Furcht einflößte. Doch ein Blick in Ellas Gesicht genügte: Robina musste ihre Ängste eben überwinden. Heute war Ellas Tag, und der sollte perfekt sein.
Ella schickte zuerst ihren Vater hinunter, dann rutschte sie selbst, und zum Schluss sollte Robina folgen. Mit zugehaltener Nase schoss sie todesmutig die Rutsche herunter und landete wenig später in einem runden Becken. Als sie sich plötzlich unter der Wasseroberfläche wiederfand, ließ
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