Julia Ärzte zum Verlieben Band 51
Unwillkürlich drehte sie sich zu ihm um. Und ehe sie wusste, wie ihr geschah, lag sie auf einmal in seinen Armen. Er legte sein Kinn auf ihren Kopf, als sie sich an ihn lehnte. Tief atmete sie seinen Duft nach Seife, frischer Luft und etwas Rauch ein.
„Ich würde alles tun, damit die Trauer aus deinen Augen verschwindet“, sagte Niall rau. Er hob ihr Kinn, damit sie ihn ansehen musste. „Weißt du das denn nicht?“
Dann beugte er sich vor, und als Robina sich an ihn schmiegte, küsste er sie voller Leidenschaft. Sie erwiderte seinen Kuss und zog Niall noch enger an sich. Ein beinahe überwältigendes Verlangen nach ihm breitete sich in ihr aus. Stöhnend presste er sie an sich, und sie spürte seine Erregung.
Schließlich hob er sie hoch. Ganz unwillkürlich schlang sie die Beine um seine Taille. Ohne den Kuss zu unterbrechen, trug er sie zum Bett. Dort ließen sie sich einfach fallen. Robina zerrte ungeduldig an Nialls Hemd und zog es ihm aus, während er ihr hastig die Kleidung abstreifte. In kürzester Zeit waren sie beide nackt. Eindringlich betrachtete Niall ihren Körper, er verschlang sie geradezu mit den Blicken.
„Ich hatte schon vergessen, wie schön du bist“, flüsterte er.
Robina konnte einfach nicht länger warten. Rittlings setzte sie sich auf ihn und nahm ihn langsam in sich auf. Ihr gesamter Körper schien vor Lust zu explodieren, als sie Nialls Bewegungen in sich spürte. Willenlos überließ sie sich dem Rhythmus ihrer Leidenschaft und stöhnte verlangend auf. Niall umfasste ihre Brust, suchte mit der anderen Hand ihren intimsten Punkt. Zuerst berührte er sie ganz sanft, dann verstärkte er den Druck immer weiter – er wusste nur zu gut, wie er sie zur Ekstase bringen konnte. Schließlich durchfluteten Wellen der Lust ihren Körper. Robina schrie auf, als auch Niall den Höhepunkt erreichte.
Danach lagen sie eng umschlungen beieinander, kuschelten und liebkosten sich. Sie entdeckten sich gegenseitig ganz neu mit ihren Händen und Lippen, ehe Robina endlich erschöpft in Nialls Armen einschlief.
Auf den Ellbogen gestützt betrachtete Niall seine schlafende Frau. Die langen, karamellfarbenen Beine bildeten einen reizvollen Kontrast zu den weißen Bettlaken. Ein kleines Lächeln umspielte Robinas volle Lippen. Wie sehr er sie doch vermisst hatte – und nicht nur im Bett. Er hatte alles an ihr vermisst: ihre leuchtenden Augen, ihre Berührungen, ihr Lachen, ihren scharfen Verstand. Aber jetzt war sie wieder da, wo sie hingehörte. Und dort sollte sie auch für immer bleiben.
Am Nachmittag hatte er vor der Hintertür am Haus von Maireads Eltern die Stiefel ausgezogen und dabei das Ende der Unterhaltung zwischen Robina und Seonag mitbekommen. Robina dachte also über eine Untersuchung ihrer Eierstöcke nach. Das bedeutete, dass sie wieder nach vorne schaute.
„Guten Morgen“, sagte Niall leise.
Schläfrig öffnete Robina die braunen Augen. Als er zunächst das bekannte Misstrauen darin entdeckte, verspürte er einen schmerzhaften Stich. Doch dann verschwanden die Schatten aus ihrem Blick.
Sie berührte zärtlich seine Wange. „Hey, du“, flüsterte sie.
„Du hast mir so gefehlt.“ Niall nahm ihre Hand und küsste jede ihrer Fingerspitzen.
„Du mir auch“, erwiderte sie gedämpft.
„So etwas dürfen wir einander nie wieder antun, Robina. Lass uns noch einmal von vorn anfangen.“ Er spürte ihren Atem auf seiner Haut.
„Das fände ich gut“, erwiderte sie leise.
Niall drückte ihr einen Kuss auf den Kopf. Langsam strich er dann von ihrem Kinn bis weiter hinunter zu der kleinen Mulde an ihrem Halsansatz.
„Vielleicht sollten wir noch mal versuchen, ein Baby zu bekommen“, meinte er vorsichtig. „Du könntest dich in der Klinik untersuchen lassen.“
Robina atmete scharf ein und sprang aus dem Bett. Zornig starrte sie Niall an.
„Das hätte ich mir ja denken können, dass du mich aus einem bestimmten Grund in dein Bett lockst“, stieß sie bitter hervor. Er streckte die Hand nach ihr aus, doch sie wich zurück und fuhr fort: „Du glaubst, dass ich bloß wieder schwanger werden muss – dass ich dann meine Arbeit aufgebe, zu Hause bleibe und aus mir eine solche Mutter und Ehefrau wird, wie Mairead es gewesen ist.“ Ihre Stimme bebte vor Wut.
Niall war völlig verwirrt. Was hatte er falsch gemacht? Dann fiel es ihm jedoch ein, und er verfluchte sich innerlich. Wie hatte er nur so unsensibel sein können? Bisher hatten sie nicht einmal über ihr verlorenes
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