Julia Ärzte zum Verlieben Band 52
kann ich sie einfach so vergessen?“
„Weil du sie seit über zwei Jahren nicht mehr gesehen hast. Erinnerungen verblassen. Aber sie ist noch hier.“ Susan legte ihre Hand auf sein Herz. „Genau da, wo sie sein sollte und auch immer sein wird. Denn ein Teil von dir wird sie immer lieben.“
„Das stört dich nicht?“, fragte Marco.
„Nein. Sienna gehörte zu deinem Leben, bevor du mir begegnet bist. Sie hat dazu beigetragen, dass du zu dem geworden bist, der du heute bist. Ein liebevoller, fürsorglicher Mann. Jemand, der Probleme erkennt und sie auf stille Weise in Ordnung bringt, ohne dafür großes Lob zu erwarten.“
Ungläubig sah er sie an.
„Es ist wahr. Und dann die Art, wie du mich behandelst. An dem Abend, als wir auf dem London Eye waren, da habe ich mich wie eine Prinzessin gefühlt.“
„Ich möchte, dass du dich immer so fühlst.“ Er zögerte. „Ich bitte dich darum, mir zu vertrauen. Aber ich weiß, dass es dir schwerfällt, nach dem, was Craig dir angetan hat. Er hat dich im Stich gelassen, und ich habe meine Frau im Stich gelassen. Daher bin ich sicher nicht unbedingt der vertrauenswürdigste Mensch auf der Welt. Ich habe schreckliche Angst davor, dass ich dich enttäuschen könnte, wenn du mich am meisten brauchst.“
„Du wirst mich nicht enttäuschen.“ Tränen stiegen Susan in die Augen. „Marco, seitdem ich dir von dem Baby erzählt habe, bist du die ganze Zeit für mich da gewesen. Du warst bei allen Untersuchungsterminen dabei. Du hältst mich fest, wenn ich nicht schlafen kann. Ich könnte mir wirklich nichts Besseres wünschen.“ Sie hielt inne. „Weißt du noch, wie du mir gesagt hast, dass wir die Dinge so nehmen sollen, wie sie kommen? Ich glaube, du hast recht. Vielleicht müssen wir genau das jetzt tun.“
„Zusammen können wir alles schaffen.“ Er zog sie an sich.
„Ja, das stimmt“, antwortete sie leise.
11. KAPITEL
Dennoch wachte Susan fast jede Nacht auf. Jedes Mal, wenn Marco das Bett leer vorfand, wusste er, wo sie war. Sie saß in der Küche, trank ein Glas Wasser und bemühte sich, sich nicht von ihren Ängsten überwältigen zu lassen.
Jedes Mal nahm er sie in die Arme, zog sie auf seinen Schoß und hielt sie fest, um ihr etwas von seiner Kraft abzugeben.
„Es tut mir leid. Ich versuche, nicht zu sehr zu grübeln.“ Susan seufzte tief. „Ich wünschte nur …“
„Ich weiß, tesoro. “ Es war nicht leicht für Marco, mit anzusehen, wie sie sich quälte. Eigentlich wäre dies eine Zeit gewesen, in der sie sich über das Baby hätten freuen sollen. Eine Zeit, um sich Babysachen und Kinderzimmer-Ausstattung anzuschauen.
Er musste sie ablenken, und er hatte auch schon eine Idee.
Am nächsten Tag führte Marco ein vertrauliches Gespräch mit Ellen, die zum Glück seiner Meinung war.
„Gehst du heute nicht zur Arbeit?“, fragte Susan am Freitagmorgen.
„Dienstplanänderung“, gab er achselzuckend zurück.
Sobald sie weg war, sprang Marco aus dem Bett und packte alles Notwendige für sie beide. Dann besorgte er noch etwas sehr Wichtiges, ehe er mittags mitsamt Reisegepäck in einem Taxi zum Krankenhaus fuhr.
Susan hatte gerade ihren letzten Patienten vor der Mittagspause verabschiedet, als Marco in die Notaufnahme kam.
„Na, bereit zum Lunch?“, meinte er.
Sie war überrascht. „Du bist extra früher gekommen, um mit mir essen zu gehen?“
„So ähnlich“, erwiderte er lächelnd. „Nur besser.“
„Gehen wir nicht in die Kantine?“
„Nein.“
Als sie das Taxi erblickte, fragte sie erstaunt: „Marco, was ist los?“
„Ich entführe dich.“
„Aber du hast Spätdienst, und meine Schicht ist noch nicht zu Ende“, protestierte Susan.
„Ich habe heute frei.“ Er warf einen Blick auf die Uhr. „Und du hast seit ungefähr fünf Sekunden Urlaub. Wir fahren für ein paar Tage weg. Einfach mal woandershin. Du brauchst dringend etwas Entspannung, und ich kenne den besten Ort der Welt dafür.“
„Aber, ich hab doch noch Dienst“, wandte sie ein.
„Nein. Ellen hat den Plan geändert. Du bist erst nächsten Donnerstag wieder dran.“
Verwundert meinte sie: „Ellen hat meinen Dienstplan geändert?“
„Sie macht sich Sorgen um dich, tesoro “, antwortete Marco sanft. „Ich wusste, dass du ihr von dem Baby erzählt hast. Deshalb habe ich neulich mit ihr gesprochen. Sie findet auch, dass eine Pause dir gut tun wird und dir hilft, dich ein bisschen abzulenken.“ Er lächelte. „Das Taxi bringt uns zum
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