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Julia Ärzte zum Verlieben Band 52

Julia Ärzte zum Verlieben Band 52

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 52 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Matthews Kate Hardy Marion Lennox
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Anschließend schrieb er Lily einen Zettel und verließ das Haus.
    Tom war schon mit den Hunden draußen, ungeduldig, sein Tagwerk zu beginnen. Obwohl er großen Wert auf seine Unabhängigkeit legte, begrüßte er Luke bei jedem Besuch mit einer ellenlangen Liste von Arbeiten, die erledigt werden mussten. Heute standen Zäune auf dem Programm.
    Sehr gut, dachte Luke. Beim Bauen von Zäunen musste ein Mann seine Gedanken zusammenhalten. Beim Bauen von Zäunen konnte ein Mann vergessen, wie sich eine bestimmte blonde Krankenschwester in seinen Armen angefühlt hatte und …
    Konzentrier dich auf deine Zäune, ermahnte er sich. Mit dem Anruf beim Anwalt hatte er genug getan. Er sollte sich um Lily keine Sorgen machen.
    Warum ging sie ihm dann trotzdem nicht aus dem Sinn?
    Lily schlug die Augen auf und wusste im ersten Moment nicht, ob sie wach war oder noch träumte.
    Sie lag in einem hohen, verschnörkelten Eisenbett, wie man sie in der Dachkammer der Großmutter erwartete, mitsamt einem Nachttopf aus geblümtem Porzellan. Aber ein Nachttopf war nirgends zu sehen, dafür entdeckte sie hinter der halb offenen Tür nebenan ein kleines Badezimmer. Über antiken Haltern hingen flauschige Handtücher.
    Die Patchwork-Decke auf dem Bett leuchtete in warmen Farben, auch das Zitronengelb des dicken Teppichs und das Blassblau der Wände fand sich darin wieder.
    Was für ein wunderschönes Haus!
    Ob Hannah die Einrichtung ausgesucht hatte? Sie hatte einen weiblichen Touch, so ganz anders als das kühle Grau in Lukes Apartment.
    Lily war mit den Geräuschen der Nacht, mit den leisen Rufen von Kuckuckskauz und Nachteule eingeschlafen.
    Jetzt hörte sie Kookaburras direkt unter ihrem Fenster. Das raue, keckernde Lachen brachte sie zum Lächeln. Wie lange hatte sie geschlafen? Sie rollte sich auf die Seite und griff nach ihrer Armbanduhr. Mit einem unterdrückten Ausruf saß sie senkrecht im Bett.
    Zehn Uhr! Verdrossen starrte sie die Uhr an, als könnte diese etwas dafür. Was mochte Luke denken? Da brachte er sie als Gast hierher, und sie verschlief den halben Tag!
    Die Kookaburras lachten. Sonnenlicht spielte auf der Bettdecke. Es roch nach Land und purer Natur.
    Es war Freitag, und sie würde bis Sonntag bleiben. Drei Tage auf einer Farm.
    Im nächsten Moment war Lily aus dem Bett und unter der Dusche.
    Das Pferd war noch jung, aber voll ausgewachsen. Ein prachtvolles Tier.
    „Oh, bist du schön!“, hauchte sie, als es näherkam. Regungslos stand sie am Zaun, um es nicht zu erschrecken.
    Der Wallach trug ein Halfter aus gepunztem Leder, an dem eine Metallplakette hing. Glenfiddich stand darauf. Das passt, dachte sie, er hat Feuer wie ein edler schottischer Whisky. Sie konnte nicht widerstehen und streckte die Hand aus, um ihn zu berühren.
    Er scheute, brach aus und jagte in vollem Galopp durch die Koppel. Sein Fell glänzte in der Morgensonne, starke Muskeln zeichneten sich darunter ab. Lily konnte sich nicht sattsehen an diesem herrlichen Geschöpf, das vor Kraft und purer Lebensfreude nur so strotzte.
    Das Gefühl übertrug sich auf sie. Sie spürte die warme Sonne im Gesicht. Die Großstadt war weit, weit weg. Um ihre Mutter kümmerte sich der Pfarrer. Lily war, als hätte sie eine beengende Haut endlich abgestreift.
    „Hat er dich auch gerettet?“, flüsterte sie, und das große Tier raste noch ein, zwei Mal an ihr vorbei, blieb dann stehen, sah sie an.
    Langsam kam es an den Zaun, und Lily rührte sich nicht. Weiche Nüstern berührten ihre Wange, sein Atem blies in ihr Haar. Mit ruhigen Bewegungen und sehr vorsichtig schwang sich Lily auf den Zaun, aber der Wallach wich nicht zurück. Wieder stupste er sie, schob die Nase in ihre Armbeuge.
    Sie kraulte ihn hinter den Ohren, und er warf den Kopf zurück, tänzelte ein paar Schritte seitwärts, kam zurück. Ein wunderschönes, wildes Tier.
    Lily betrachtete das Halfter. Vielleicht doch nicht ganz so wild.
    Das Pferd blickte zum Tor.
    Lily auch.
    Sollte sie es wagen?
    Es gehörte Luke.
    Was hatte er noch zu Ginnie gesagt? Alle meine Pferde sind auch ihre Pferde …
    Am Gatter hing ein weiches Seil. Das könnte sie als Zügel benutzen.
    Mit zwölf konnte sie jedes Pferd reiten. Ihr Vater hatte ihr alles beigebracht, was sie wissen musste, und sie hatte ihm geholfen, sie zu zähmen. Seitdem hatte sie nicht mehr auf einem Pferderücken gesessen.
    Lily rutschte vom Zaun, und Glenfiddich schubste sie sanft Richtung Tor. Sie lachte leise und bekam einen etwas härteren Stoß

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