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Julia Ärzte zum Verlieben Band 52

Julia Ärzte zum Verlieben Band 52

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 52 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Matthews Kate Hardy Marion Lennox
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gesagt. „Vielleicht in den Sommerferien.“
    Vielleicht. Bei dem Wort hatte sich ein dicker Kloß in seinem Hals gebildet.
    Alle anderen Kinder waren von ihren Familien abgeholt worden, er blieb als Einziger im Internat. Schließlich nahm er all seinen Mut zusammen und rief den Onkel an, den er bisher nur aus Unterhaltungen seiner Eltern kannte. „Ich möchte nicht hierbleiben …“ Krampfhaft versuchte er, nicht zu heulen, aber es gelang ihm nicht.
    „Dein Vater würde sagen, ich soll mich nicht in Dinge einmischen, die mich nichts angehen“, antwortete der Onkel barsch und legte auf.
    Am nächsten Tag jedoch tauchte er in seinem zerbeulten Jeep vor dem Internat auf.
    „Bei mir ist der Junge besser aufgehoben“, verkündete er dem Internatsleiter, verfrachtete Luke in den Wagen und fuhr mit ihm davon, ohne sich um elterliche Erlaubnis und andere Regeln zu scheren.
    Gesprochen hatte Tom kaum mit ihm. Auf der Farm zeigte er ihm das Zimmer, wo er schlafen konnte, und erklärte, er erwarte von ihm, dass er für sich selbst sorgte. Tags darauf gab er ihm ein Hengstfohlen und brachte ihm bei, wie er das Tier trainieren sollte. Es war Checkers. Dieser Augenblick veränderte Lukes Leben.
    Nicht, dass sein Onkel ihn an seinem Leben hätte teilhaben lassen. Tom hatte nicht viel mit ihm geredet, aber pünktlich zu Beginn der Ferien – und später an fast jedem Wochenende – rumpelte sein Geländewagen auf die Auffahrt, und kurz darauf fand sich Luke auf der Farm wieder. Es war ein ungeschriebenes Gesetz, dass Luke Tom nicht in die Quere kam und umgekehrt.
    Als Luke es sich leisten konnte, hatte er das angrenzende Land gekauft, und Tom schien davon angetan – auch wenn er die Entscheidung mit kaum mehr als einem Grunzen quittierte.
    Umso erstaunter war Luke gewesen, als Tom heute von seiner Jugendliebe erzählt und ihm anvertraut hatte, wie sehr ihm Lily gefiel. So viel Persönliches hatte er in all den Jahren nicht von ihm erfahren – und es sich von klein auf zum Vorbild genommen. Wie man durchs Leben geht, ohne andere zu brauchen.
    Vielleicht war es nur eine Illusion gewesen.
    Vielleicht war nichts dabei, sich einzugestehen, dass man andere brauchte. Dass er Lily brauchte …?
    Nein, er brauchte sie nicht. Ganz bestimmt nicht.
    Aber vielleicht brauchte sie ihn? Ich kann sie beschützen, aufpassen, dass ihr nichts passiert, dachte er.
    Klar, so wie du auf Hannah aufgepasst hast …
    Lily auf Glenfiddich … Er sah sie vor sich, und sofort war die Angst wieder da …
    Was ist bloß mit dir los? Luke fuhr sich durchs Haar. Was stand er hier und starrte auf die Berge? Er hatte wirklich genug zu tun. Die Hunde mussten gefüttert werden, er musste nach den Rindern sehen, Heu austeilen, die Pferde versorgen.
    Und morgen?
    Lily hatte angeboten, herzukommen. Sie wäre allein hier draußen, Tag für Tag … Nein, ausgeschlossen. Er nahm sich vor, mit Patty zu reden und einen ihrer Söhne dafür zu bezahlen, dass er sich um alles kümmerte.
    Ihm war klar, dass sie seine Entscheidung nicht einfach hinnehmen würde. Trotzdem, die Farm ging sie nichts an. Lily würde schön bleiben, wo sie war, und er würde dafür sorgen, dass ihr nichts passierte. Er würde auch dafür sorgen, dass Toms Wünsche berücksichtigt wurden, damit er und sein Onkel ihre Unabhängigkeit wahrten.
    Trotz Lily.
    Aber er hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Dienstagmorgen kam Lily vom Dienst, packte ihren Koffer und verließ Lukes Apartment. Sie hatte mit Tom bereits alles besprochen, sie würde auch in seinem Haus schlafen.
    „Du kannst nicht jeden Tag hin- und herfahren“, sagte er. Sie war immer noch blass und viel zu dünn.
    „Warum nicht? Das könntest du auch, aber du willst ja nicht. Mach dir keine Sorgen. Im gesamten Krankenhaus wissen sie Bescheid, und sie glauben, dass ich es aus Liebe zu dir tue. Da du tagsüber arbeitest und hier wohnst und ich nachts arbeite und auf der Farm schlafe, können wir eine Beziehung haben, ohne dass wir uns sehen müssen. Das ist doch in deinem Sinn.“
    Irrtum. Es gefiel ihm gar nicht, dass er Lily nur nach oder vor ihrem Dienst begegnete oder gelegentlich bei Tom. Es genügte ihm nicht.
    Eine Woche, nachdem Tom auf die Reha-Station verlegt worden war, kam Luke in sein Zimmer und hörte ihn vergnügt in sich hineinlachen. Ausgerechnet Tom, der bärbeißige Alte, der höchstens mal sarkastisch auflachte.
    „Du warst am Wochenende nicht auf der Farm“, begrüßte sein Onkel ihn vorwurfsvoll.
    „Ich

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