Julia Ärzte zum Verlieben Band 53
erwarten.
Teo war größer als Finn, breiter, aber auch … sanfter. Zoe hatte ihn mit Kindern spielen und Babys herzen sehen. Sie hatte sich mit ihm geliebt und wusste, wie zärtlich er sein konnte.
Und doch hatte er in diesem Moment den gleichen Gesichtsausdruck wie Finn.
Entschlossen, aber abweisend grimmig.
Am nächsten Tag bekam Sefa seine erste Chemotherapie. Der Behandlungsplan stand inzwischen fest, und nun galt es, abzuwarten.
Eine Situation, die für alle schwer zu ertragen war. Auch für Zoe, die jedoch zunehmend von Gewissensbissen geplagt wurde. Sie fühlte sich von Tag zu Tag schlechter – aber nicht wegen Sefa. Natürlich hatte sie Verständnis dafür, dass Teo stark sein musste, für Alisi, für Sefa. Und nur er allein wusste, wie hart es ihn ankam, seinen geliebten Neffen leiden zu sehen. Vielleicht war es selbstsüchtig von ihr, dass sie sich wünschte, Zeit mit Teo allein zu verbringen, aber … sie liebte ihn! Sie wollte ihm so gern nahe sein, ihm beistehen. Oder einfach nur für ihn da sein.
Aber er schien sie weder zu wollen noch zu brauchen.
In seiner Abteilung überschlugen sich alle förmlich, um seine Familie zu unterstützen. Sefa hatte ein Einzelzimmer bekommen, mit einem Extrabett für Alisi. Sie konnte Kali die meiste Zeit bei sich behalten, und es war immer jemand da, der sich um sie kümmerte, wenn Sefa während der Behandlung seine Mutter brauchte.
Inzwischen hatte sich in der samoanischen Gemeinde von Sydney herumgesprochen, dass Sefa krank war. Der Strom an Besuchern schien nicht abzureißen. Sie brachten Geschenke für den Jungen und zu essen für Alisi, munterten beide mit Lachen und tröstlichem Zuspruch auf. Alisi und Zoe waren gute Freundinnen geworden, doch ihre Hilfe brauchte Alisi kaum noch.
„Du kannst ruhig wieder arbeiten gehen“, sagte sie zu Zoe. „Mir geht es gut, wirklich. Die Medikamente scheinen anzuschlagen, und außerdem sind Tante Hina und die anderen da, um mir zu helfen. Natürlich habe ich dich gern hier, aber ich möchte dir nicht unnötig das Leben schwer machen.“
Doch es war nicht Alisi, die ihr das Leben schwer machte, sondern Teo.
Zoe fühlte sich zurückgewiesen, und das tat weh. Sicher, dieser Schicksalsschlag hatte unterbrochen, was auf der Insel zwischen ihnen begonnen hatte. Oder irrte sie sich? War es doch nur so etwas wie ein One-Night-Stand gewesen? Unmöglich, das konnte nicht sein!
Doch die Zweifel blieben.
Als sie am nächsten Tag die Station verließ und Teo gerade aus dem Fahrstuhl trat, fasste sie sich ein Herz und ging zu ihm.
„Wir müssen miteinander reden“, sprach sie ihn an.
Er wirkte plötzlich ungewohnt unruhig. „Ich weiß“, sagte er. „Zoe, es tut mir leid. Es ist alles …“
„Schwierig“, beendete sie den Satz für ihn. „Natürlich ist es das. Aber bitte, schließ mich nicht aus, Teo. Ich möchte helfen.“
Sein stummes Kopfschütteln sagte mehr als Worte. Du kannst mir nicht helfen.
Zoe schluckte unwillkürlich. Sie nahm allen Mut zusammen. „Das verstehe ich nicht“, sagte sie leise und blickte sich verstohlen um, um sich zu vergewissern, dass niemand in Hörweite war. „Ich dachte, wir … Auf der Insel …“
Teo wich ihrem Blick aus. „Das hätte nicht passieren dürfen. Es tut mir leid, Zoe.“
„Mir nicht.“ Ihr brach das Herz, und trotzdem blieb das Gefühl, dass sie zusammengehörten. Teo mochte es nicht wollen, aber sie spürte es, ganz deutlich! „Teo, ich …“
Ich liebe dich.
Die Worte wollten ihr nicht über die Lippen. Dies war nicht der Mann, in den sie sich auf der Insel verliebt hatte. Zwischen ihnen war plötzlich eine Kluft, so breit wie der Ozean.
„Ich … begreife das nicht“, flüsterte sie.
„Versteh mich nicht falsch.“ In seinen Augen flammte etwas auf, das ihr für einen winzigen Moment lang Hoffnung machte. Doch es erlosch sofort wieder. „Du bist eine wundervolle Frau, Zoe.“ Er atmete tief durch. „Du verdienst jemanden, der dich liebt und dir alles gibt, was du brauchst. Aber nicht mich. Ich kann dieser Mann nicht sein.“
„Warum nicht?“
„Es liegt nicht an dir. Ich kann nicht lieben.“
Das stimmt nicht! wollte sie widersprechen. Er liebte seine Familie. Und in jener Nacht am Strand war sie so sicher gewesen, dass Teo auch sie liebte.
Er schien ihr anzusehen, dass sie ihm nicht glaubte. „Ich kann es nicht zulassen“, fügte er heftig hinzu. „Ich darf es nicht!“
Erschrocken trat sie einen Schritt zurück, schüttelte
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