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Julia Ärzte zum Verlieben Band 53

Julia Ärzte zum Verlieben Band 53

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 53 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clark Sarah Morgan Alison Roberts
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an das Gefühl, als sie die Hände in sein dichtes Haar schob, an seine warmen Lippen, an leidenschaftliche Liebkosungen. Schmetterlinge flatterten in ihrem Bauch, und sie sehnte sich danach, ihn wieder zu berühren. Von ihm berührt zu werden. Sie liebte ihn, so sehr, dass ihr schwindlig wurde, wenn sie daran dachte.
    Er war großartig gewesen, so unglaublich stark von jenem ersten Moment an, als sie auf dem Foto diese bedrohliche Entdeckung gemacht hatten. Sefa merkte nichts von der Angst der Erwachsenen, als sie zum Dorf zurückeilten. Teo hatte ihm eine lustige Geschichte erzählt und ihn dann mit seinem großen Bruder zum Spielen geschickt, während er Alisi und Rangi und den Familienältesten von seinem Verdacht berichtete. Nach einer kurzen Autofahrt ins Krankenhaus hatte ein Blick durchs Ophthalmoskop bestätigt, dass der kleine Junge wahrscheinlich an einer tödlichen Krankheit litt. Selbst dann war Teo ruhig und besonnen geblieben.
    „Wir nehmen ihn heute Abend mit nach Sydney“, sagte er zu Alisi, nachdem er kurz telefoniert hatte. „Um absolut sicherzugehen, muss er unter Vollnarkose untersucht werden, und das möchte ich nicht hier machen lassen. Ich habe mit Finn Kennedy, dem leitenden Chefarzt unserer Chirurgie, gesprochen. Er wird uns den besten Augenspezialisten besorgen, der in Sydney zu finden ist. Wenn nötig, in ganz Australien.“
    „Und dann?“, hatte sie weinend gefragt.
    „Da gibt es mehrere Möglichkeiten – Chemotherapie, Bestrahlung, Lasertherapie oder eine Operation. Das kann ich nicht entscheiden, Lisi, das muss jemand machen, der besser qualifiziert ist als ich. Die Heilungschancen sind jedoch sehr hoch. Neun von zehn Kindern werden wieder gesund.“
    „Aber ich kann ihn doch nicht einfach mit dir nach Sydney schicken.“
    „Natürlich nicht, du kommst mit. Und Kali auch.“
    „Ich helfe dir“, bot Zoe an. Die beiden Frauen duzten sich längst. „Ich kann auf Kali aufpassen, wenn du bei Sefa im Krankenhaus bist.“
    Teo hatte zustimmend genickt und ihr flüchtig zugelächelt. Etwas distanziert zwar, wie sie fand, aber dafür hatte sie Verständnis. Professionelle Distanz half ihm, die richtigen Entscheidungen zu treffen, und sie war umso wichtiger, wenn der Patient einem sehr am Herzen lag. Hatte Teo nicht schon einmal so reagiert, damals, als er Sefa den Zehennagel abreißen musste?
    Teo war wie ein Fels in der Brandung, und genau das brauchte Alisi jetzt.
    Und Zoe liebte ihn dafür.
    Sie riss den Blick von ihm los und sah zur Sitzreihe hinter ihm. Drei kleine Kinder lagen dort auf Kissen und unter Decken der Fluggesellschaft. Alle schliefen tief und fest. Vorhin war Sefa völlig aus dem Häuschen gewesen bei der Aussicht, seinen geliebten Onkel Teo zu besuchen.
    „Gehen wir wieder zu dem Strand?“, hatte er bittend gefragt. „Fußball spielen?“
    Was für ein lieber kleiner Kerl. Zoe stand auf und beugte sich über die Kinder, um nachzusehen, ob alles in Ordnung war. Behutsam schob sie die Decke beiseite, die Sefas über das halbe Gesicht gerutscht war. Es schmerzte sie, wenn sie daran dachte, was er in den nächsten Wochen alles würde aushalten müssen.
    Kali lag auf dem Rücken, ihr Rosenknospenmund stand leicht offen, während sie leise schnaufte. Emma schlief auf der Seite, die pummeligen Fäustchen unter dem Kinn. Wieder zog sich Zoe das Herz zusammen, aber diesmal war es ein inniges Gefühl, so wundervoll, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen.
    Mutterliebe. Dieser kleine Mensch war der Mittelpunkt ihres Lebens, und sie würde alles tun, um ihn zu beschützen.
    So viel Liebe auf kleinem Raum in diesem Flugzeug, das durch die Nacht flog. Zoe spürte ihre Liebe zu Teo und Emma, aber auch zu Sefa, Alisi und Kali. Sie waren jetzt ihre Familie, und sie liebte sie alle.
    Aus dieser Liebe gewann sie Kraft, sie war ein neuer Anker in ihrem Leben.
    Zoe konnte nicht sagen, wann zum ersten Mal bei ihr die Alarmglocken läuteten.
    Aber sie lösten ein Unbehagen aus, das sie nicht mehr losließ. Und es wurde stärker, je öfter Teo bewies, wie gut er darin war, berufliche Distanz zu wahren.
    Hatte es nicht schon angefangen, als er hinter ihr am Computer stand und mit ihr die Fotos betrachtete? Anfangs hatte er den Arm um ihre Schulter gelegt, sie sogar mit zärtlichen Küssen verwöhnt. Doch dann war er einfach einen Schritt zurückgetreten, und seitdem hatte er sie nicht mehr berührt. Weder mit Händen noch Lippen und auch nicht mit Blicken, die verrieten, dass Zoe

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