Julia Ärzte zum Verlieben Band 54
Fall unterschreiben. „Ja, das ist sie.“
„Schwer zu glauben, dass jemand wie sie immer noch Single ist“, überlegte Pete laut.
Luca sah den Barkeeper an. „Und was meinst du, warum?“
Pete blickte ihm direkt in die Augen. „Die Männer von heute lassen sich zu schnell abwimmeln. Sie kaufen es ihr ab, wenn sie jedem auf ihre forsche Art signalisiert: Mir geht’s gut, ich brauche niemanden.“
„Aber so ist es nicht?“
„Natürlich nicht. Sie weiß es nur noch nicht.“
Beide betrachteten sie eine Weile schweigend. „Verrat ihr nicht, dass ich dir das gesagt habe“, fügte Pete schließlich hinzu.
Luca lachte und nahm das Tablett. „Abgemacht.“
„Luca …“ Ginnie lächelte ihm zu, als er wieder neben Mia auf die Bank rutschte, und unternahm den nächsten Versuch, die Fachsimpelei zu unterbrechen. „Erzähl uns doch von Sizilien.“
Vertraute Gefühle stiegen in ihm auf … Trauer, Verlust, Heimweh. Er versuchte, sie zu verdrängen. „Was willst du wissen?“
Mia warf ihm einen Seitenblick zu. Sie hatte seine plötzliche Anspannung gespürt, weil ihre Schenkel sich berührten.
„Wo genau kommst du her?“ Ginnie merkte nicht, dass er wenig Lust hatte, über seine Heimat zu reden.
Luca zwang sich, langsam auszuatmen und die verspannten Muskeln zu lockern. „Marsala.“
„Wie der Wein?“
Er nickte. „Ja. Wie der Wein.“
„Auf Sizilien waren wir noch nicht“, fuhr Ginnie fort. „Aber was wir sonst von Italien gesehen haben, war wundervoll, nicht wahr, John?“
Ihr Mann nickte. „Europa hat mir überhaupt gut gefallen. Ende des Jahres wollen wir in Frankreich Ski laufen.“
Luca entspannte sich langsam, als die Unterhaltung sich jetzt um Urlaubsreisen drehte. Trotzdem hatte Ginnies Frage ihm die Stimmung verdorben, und wäre Mia nicht gewesen, er hätte sich entschuldigt und wäre nach Hause gegangen.
Aber ihre Nähe, die Wärme ihres biegsamen Körpers und ihr zarter Duft, der ihm ab und zu in die Nase stieg, hielten ihn zurück. Seit sie die Bar betreten hatte, war er sich ihrer bewusst gewesen, und er spürte, dass sie ihn genauso deutlich wahrnahm. Zwischen ihnen knisterte es gewaltig, und nicht nur, weil ihre Schenkel bei jeder Bewegung aneinanderrieben.
Und nach der Wendung, die das Gespräch heute Abend genommen hatte, war sein Verlangen, sich in Mia zu verlieren, nur stärker geworden. Er konnte sich nichts Besseres vorstellen, um die Erinnerungen an Marsala in Schach zu halten.
Zum Teufel mit unserer Abmachung!
Teo trank seine Cola aus und stand auf. „Ich muss noch mal ins Harbour und nach einem Patienten sehen. Danach will ich ins Bett. Zoe und ich bekommen zurzeit nicht viel Schlaf. Emma zahnt.“
„Ist das nicht ein bisschen früh?“, fragte Ginnie erstaunt. „Mit sechs Monaten?“
„Jedes Baby ist anders.“ Er grinste breit, denn trotz der schlaflosen Nächte war er mit Zoe und Emma glücklich wie nie zuvor in seinem Leben.
„Ja, Liebe kann so schön sein“, neckte Rupert, der auch glücklich verheiratet war.
Fast hätte Mia die Augen verdreht, als sie Teos seligen Gesichtsausdruck sah. Stattdessen schloss sie sich ihm an. „Ich verschwinde auch“, sagte sie. „Muss morgen früh hoch.“
„Wie ich.“ Luca ließ sie aus der Bank. „Ich bringe dich zum Wagen.“
Unwillkürlich hielt Mia den Atem an. Das hat mir gerade noch gefehlt, dachte sie. Sexy Luca weicht mir nicht von der Seite.
Doch sie nickte, weil sie spürte, dass er auch von hier weg wollte. Genau wie sie. Sie verabschiedeten sich und gingen zur Garderobe.
„Ich muss nicht fahren“, sagte Mia, während er ihr galant in den Mantel half. „Ich wohne im Kirribilli Views und gehe zu Fuß zur Arbeit. Also brauche ich keine Begleitung.“
Lächelnd schlug Luca den Kragen seines Jacketts hoch. „Was für ein Zufall, da wohne ich auch.“
„Ach ja?“, entgegnete sie schwach, während sie mit gesenktem Blick die Knöpfe ihres Dufflecoats schloss.
Luca lachte leise, öffnete die schwere Tür und bedeutete ihr, voranzugehen. Bevor er ihr folgte, blickte er über die Schulter zur Bar.
Pete grinste und hob den Daumen.
4. KAPITEL
Mia schob die Hände tief in die Manteltaschen. Ihr Atem bildete weiße Wölkchen in der eisigen Nachtluft. Sie warf Luca, der gegen die Kälte nur seine Anzugjacke hatte, einen Seitenblick zu.
Er wirkte dynamisch, voller Energie, und Mia schob schnell das Bild beiseite, wie sie, dicht an ihn geschmiegt, mit ihm im Bett lag, eingehüllt in seine
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