Julia Aerzte zum Verlieben Band 61
gesund werden, Nat. Ich möchte, dass du meine Mummy wirst.“ Behutsam strich er ihr über die Stirn. „Wir haben dich lieb, Nat.“
Alessandros Herz hämmerte plötzlich wie verrückt. Da bewegte sich Nat und murmelte: „Hab dich auch lieb, Schätzchen.“ Dann schlief sie wieder ein.
Alessandro hielt den Atem an. Ob sie Giuliano wirklich gehört hatte? In seinen Ohren rauschte es laut, während sich in seiner Herzgegend ein Gefühl ausbreitete, das er inzwischen nur allzu gut kannte.
Alles, was für ihn auf dieser Welt wirklich zählte, hatte er direkt vor sich, aber er war vollkommen blind gewesen.
Er liebte Nathalie.
So sehr war er damit beschäftigt gewesen, sich für seine Fehler in der Vergangenheit zu bestrafen, dass er überhaupt nicht gemerkt hatte, was in der Gegenwart geschah. Als Nat von Liebe gesprochen hatte, war er sofort geflüchtet, weil er noch immer zurückgeschaut hatte. Aber diese Frau in seinem Bett – so blass und krank – war das Beste, was ihm je passiert war. Sie und sein Sohn bedeuteten die Zukunft.
Falls es dafür noch nicht zu spät war.
11. KAPITEL
Nat verschlief den Rest des Tages und wachte nur auf, um zu trinken, ihre Tabletten zu nehmen oder um eine Schlafpause zu machen. Auf die Nachricht der bestätigten Diagnose reagierte sie lediglich mit einem schläfrigen Achselzucken und der Bemerkung: „Nett, zu wissen, dass ich jetzt eine Zahl in der Statistik der Weltgesundheitsorganisation bin.“
Alessandro war ganz froh darüber, denn das gab ihm Zeit zum Nachdenken. Er wusste, dass ein schweres Stück Arbeit vor ihm lag. Nat war in ihrem Leben von zwei Männern enttäuscht worden, und dieses Mal würde sie sicher nicht so leicht nachgeben.
Er musste ihr die Wahrheit sagen, und zwar die ganze Wahrheit. Das, was er noch niemandem erzählt hatte. Aber vielleicht war es an der Zeit, endlich einmal alles ans Licht zu holen anstatt es für sich zu behalten und sich mit Selbstvorwürfen zu quälen.
Alessandro konnte es nicht zulassen, dass Nat einfach aus seinem Leben verschwand, ohne es zumindest versucht zu haben. Sich in der Vergangenheit zu vergraben, hatte keinem von ihnen gutgetan. Vielmehr sollten sie jetzt anfangen, in die Zukunft zu schauen.
An diesem Abend ging er wieder spät zu Bett. Als er sich zu Nat legte, rührte sie sich nicht. Alessandro drehte sich auf die Seite und schaute sie nur an. Am liebsten hätte er sie an sich gezogen, so wie in der vergangenen Nacht. Aber er widerstand der Versuchung. Er wollte ihren Zustand nicht für seine Zwecke ausnutzen.
Doch er hoffte, dass sie ihm bald erlauben würde, in jeder Nacht seines Lebens das Bett mit ihr zu teilen.
Am folgenden Morgen wachte Nat früh auf. Wieder brauchte sie einen Moment, um zu wissen, wo sie war. Blasses Tageslicht fiel durch einen Spalt zwischen den Vorhängen.
Dann merkte sie, dass sie sich eigentlich ganz gut fühlte. Keine Gliederschmerzen mehr, und auch ihre Kopfschmerzen waren weg. Sie schien fieberfrei zu sein, und ihr Hals tat nicht mehr weh. Das Schlimmste hatte sie anscheinend überstanden.
Plötzlich spürte sie etwas Hartes an ihrem Rücken. Alessandro lag dicht hinter ihr, und sie wusste sofort, was es war.
„Alessandro?“, flüsterte sie.
Seit er vor einer Viertelstunde aufgewacht war, hatte er versucht, seine Erregung zu unterdrücken. Stöhnend legte er die Stirn an Nats Schulter. „Verzeih mir, il mio amore . Mein Körper verrät mich.“
Heftiges Verlangen flammte unwillkürlich in ihr auf.
Alessandro atmete tief durch. „Wenn du meinen Arm freigibst, stehe ich auf.“
Sein Arm lag halb unter ihr, aber eigentlich wollte sie ihn nicht freigeben. In den letzten zwei Tagen hatte sich eine neue Art der Intimität zwischen ihnen entwickelt, und noch wollte Nat diese nicht aufgeben. Im Gegenteil, sie sehnte sich danach, Alessandros männliche Kraft in sich zu fühlen. So wie vorher. Es war verrückt, das wusste sie. Aber war es wirklich so falsch, ein letztes Mal mit ihm zusammen sein zu wollen? Als Erinnerung?
Sie griff nach hinten und berührte ihn.
Er schloss die Augen. „Nathalie!“
Sie ließ ihre Hand in seine Shorts gleiten, wobei Alessandro laut aufstöhnte. Dann griff sie nach seiner Hand und presste sie sich auf die Brust. Er umfasste sie, wobei er mit den Fingern über die sensible Spitze fuhr.
„Ja!“, stieß sie hervor.
„Nat“, protestierte Alessandro. „Wir sollten das nicht tun. Du bist krank.“
„Mir geht es gut. Ich brauche es,
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