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Julia Aerzte zum Verlieben Band 61

Julia Aerzte zum Verlieben Band 61

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 61 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Meredith Webber , Amy Andrews
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anderen Kinder tanzten ausgelassen hinter ihr her.
    Josh und alle anderen Erwachsenen sahen lächelnd zu, und Megan ertappte sich dabei, dass sie Josh betrachtete und ihr Herz sich dabei mit Zärtlichkeit füllte.
    In den letzten Tagen hatte sich etwas verändert.
    Etwas Wichtiges.
    Der Zorn war verschwunden. Das Gefühl, dass Josh sie betrogen hatte, als er mit Rebecca schlief.
    Und mit dem Zorn das Fundament, auf das sie ihre feste Überzeugung gegründet hatte, dass sie und Josh niemals zusammen sein würden. Es war einfach weggebrochen, in unzählige Bröckchen, die nichts mehr hielten.
    Was bedeutete das für sie?
    Dass sie frei war, frei für Josh, frei für die Gefühle, die er immer noch in ihr weckte wie kein anderer?
    Nein. Sie musste an Charles denken. Und dann war da noch Afrika, das, woran ihr Herz hing.
    Hier war es allgegenwärtig. Wenn sie mit jemandem ins Gespräch kam, ging es immer um Afrika. Wendy, die Großmutter des dreijährigen Shannon, erzählte ihr stolz von dem Kuchenverkauf, den sie und ihre Freundinnen für die nächste Woche planten.
    „Wir wollen mindestens hundert Pfund einnehmen“, verkündete sie strahlend. „Und alles für Bücher, Hefte und Stifte ausgeben.“
    Das hörte Margaret, die mit zwei Enkelkindern, dem vier Jahre alten Liam und seinem jüngeren Bruder Jackson, zur Geburtstagsfeier gekommen war. Sofort kam sie zu ihnen herüber. „Mr Prachett vom Buchladen will uns einen großen Preisnachlass gewähren. Er hat Bilderbücher herausgesucht, die ohne Text Geschichten erzählen. Und er möchte Papier und Buntstifte spenden.“
    Eine dritte Großmutter, die sich als Miriam vorstellte, reichte Megan eine Tasse Tee. „Ich kümmere mich um die Kleiderspenden“, sagte sie. „In meinem Nähzimmer stehen zwei riesige Kisten. Ich wasche die Sachen, bügele sie und flicke die, wo es nötig ist, bevor wir alles verpacken. Wir hatten um leichte Kleidung gebeten, Baumwollkleider, Shorts und T-Shirts. Das ist doch richtig, oder?“
    „Ja, wunderbar.“ Sie war ganz gerührt von der Großzügigkeit und der Begeisterung der älteren Damen. „Sie alle sind großartig.“
    „Nein, Sie sind großartig, Megan“, antwortete Miriam. „Es macht uns viel Freude, Spenden zu sammeln, aber wir tun es aus einem sicheren Hafen heraus. Uns und unseren Familien geht es gut, wir leiden keine Not. Aber Sie, Sie waren bereit, ans Ende der Welt zu reisen und dort mit anzupacken, wo Hilfe gebraucht wird. Unter Bedingungen wahrscheinlich, die wir uns hier kaum vorstellen können.“
    Josh, der mit den Kindern Riesenseifenblasen blies, hatte es gehört und sah zu ihnen herüber. „Megan ist ein Engel“, sagte er. „Fragt meine Mutter.“
    Die Großmütter lächelten, nur Megan meinte einen besonderen Unterton in seiner Stimme wahrzunehmen. Und was sie in seinem Blick las, war weit von der Bewunderung der Frauen entfernt. Schließlich wusste er genauso wie sie, dass ihre Beweggründe, nach Afrika zu gehen, nicht so uneigennützig gewesen waren, wie es schien.
    Hätte sie sich anders entschieden, wenn sie damals gewusst hätte, was ihr jetzt erst klar geworden war?
    Zum Glück wandte sich Josh wieder dem Spiel mit den Kindern zu, und die Fragen, die jetzt kamen, waren leicht zu beantworten.
    „Wie war es dort?“, wollte Wendy wissen. „Im Flüchtlingslager?“
    Megan dachte an die unerträgliche Hitze, den Schmutz, das Leiden so vieler Menschen. „Es ist riesig, wie eine Stadt. Im Lager selbst leben hundertunddreißigtausend Flüchtlinge und an den Rändern noch einmal um die dreißigtausend.“
    „Bestimmt kein leichtes Leben.“
    „Nein. Es ist heiß und schmutzig, Gewalttaten sind an der Tagesordnung. Aber das Schlimmste sind die Krankheiten. An die achttausend Kinder sind unterernährt, viele haben ihre Eltern verloren, die an Aids erkrankt waren. Wir haben mit Diarrhö, Malaria und Denguefieber zu kämpfen.“ Megan schwieg. Eine Geburtstagsparty war kaum der Ort, um weiter in die traurigen Einzelheiten zu gehen. Sie würde bei anderer Gelegenheit davon berichten, vielleicht bei einer Spendenveranstaltung.
    Doch die Frauen hingen buchstäblich an ihren Lippen und hatten noch mehr Fragen. „Was ist das für eine Klinik? Ist es mehr ein medizinisches Zentrum oder ein richtiges Krankenhaus? Haben Sie dort auch OP-Säle und Entbindungsstationen?“
    „Ja, aber mit dem St. Piran lässt es sich nicht vergleichen.“
    Megan wurde abgelenkt, als ihr Blick an Margaret vorbei auf Brenna fiel. Die

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